Bis zum Frühjahr 1945 gerieten etwa eine Million deutsche Militärs aller Ränge und Waffengattungen in Kriegsgefangenschaft, die von den Briten und Amerikanern in eigens angelegten Lagern untergebracht und auch belauscht wurden. Die bislang unveröffentlichten Abschriften dieser Gespräche in verwanzten Zellen konnten Neitzel und Welzer erstmals für ihr Buch auswerten. Es zeigt die Kriegswahrnehmungen von Soldaten in historischer Echtzeit und vermittelt eine faszinierende und erschreckende Innenansicht des Zweiten Weltkriegs durch jene Soldaten, die große Teile Europas verwüsteten.
Prof. Dr. Harald Welzer, geboren 1958, ist Direktor des Center for Interdisciplinary Memory Research im Kulturwissenschaftlichen Institut Essen und lehrt Sozialpsychologie u.a. an der Universität Sankt Gallen. Er lebt in Hannover.
Literatur: Sönke Neitzel/Harald Welzer: Soldaten. Protokolle vom Kämpfen, Töten und Sterben. S. Fischer Verlag, Frankfurt a. M. 2011