Beim Thema "Werksgelände" geht Torsten Paul der Frage nach, inwieweit der Mensch mit den eigenen Wirkungsstätten, den "Werksgeländen", verbunden ist - auch dann noch, wenn er schon längst nicht mehr dort arbeitet.
Selten zeigen seine Bilder Menschen. Zu sehen sind vielmehr ihre Werkzeuge, die Maschinen, ihre Arbeitsumgebung. Orte, an denen oft über mehrere Generationen "zu Werke gegangen" wurde. Orte, die stumme Zeugen vergangener Zeiten sein können. An einigen wird auch heute noch gearbeitet, manche sind verlassen und dem Verfall preisgegeben. Gut erhaltene Gebäude auf solchen brach gefallenen Arealen werden gern als Restaurants, Praxen oder hochwertige Wohnräume genutzt.
Das Betreten von Werksgeländen ist häufig untersagt. Nicht so bei Torsten Paul, der dem Betrachter die Augen öffnet für die Schönheit und Harmonie der Architektur und des Verfalls.
1949 in Zittau geboren, studierte der gelernte Schrift- und Plakatmaler Torsten Paul von 1974 bis 1979 Malerei und Siebdruck an der Berliner Kunsthochschule. Nach seiner Ausbürgerung 1984 siedelte Paul von Ost-Berlin nach Hannover über, seit 1989 ist er hier und in Italien auch als Bildhauer tätig.
Ausstellung: Torsten Paul - "Werksgelände", 14. März bis 19. April 2013 Haus der Region, Schauplatz für regionale Kunst, Hildesheimer Straße 20, 30169 Hannover. Öffnungszeiten: Mo. - Fr. 9.00 bis 17.00 Uhr, Eintritt frei