"Mit dieser Veranstaltung wollen wir die Aufmerksamkeit auf ehrenamtliche Bürgerinnen und Bürger lenken, deren wichtige und verantwortungsvolle Arbeit sonst eher verborgen bleibt", sagt Ali Türk vom Institut für Transkulturelle Betreuung. Der hannoversche Verein hat zusammen mit den Betreuungsvereinen der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Region Hannover, dem Freundeskreis Bereuungsverein aus Wunstorf e.V., dem Lebenshilfe Betreuungsverein Wunstorf e.V., dem hannoverschen Sozialdienst katholischer Frauen, dem Diakonischen Betreuungsverein Hannover, der Hilfe für hörgeschädigte Menschen in Niedersachsen und der Region Hannover die Veranstaltung initiiert. Alle beteiligten Vereine haben jeweils eine Betreuerin oder einen Betreuer zur Ehrung vorgeschlagen.
"Das Engagement der Betreuerinnen und Betreuer verdient Dank und Aufmerksamkeit, weil wir der Überzeugung sind, dass dieser Einsatz für andere Menschen keine Selbstverständlichkeit ist", sagt Frauke Brinkmann vom Sozialdienst katholischer Frauen. Da alle für ihre Tätigkeit geehrt gehören, sei die Auswahl auf neun Betreuerinnen und Betreuer nicht leicht gefallen.
Ausgezeichnet wird Marianne Eckert aus Harenberg, die durch den Mütterkreis Seelze Kontakt zur Werkstatt für behinderte Menschen in Seelze geknüpft hat und zwei ehrenamtliche Betreuungen übernimmt.
Der ehemalige Landwirtschaftsdirektor Claus Gellermann ist seit elf Jahren beim Wunstorfer Freundeskreis Betreuungsverein ehrenamtlich tätig. In dieser Zeit hat er zwölf Menschen ehrenamtlich betreut, zeitweise bis zu fünf gleichzeitig.
Uwe Kropp aus Ronnenberg hat sich stets dafür eingesetzt, dass die von ihm betreuten Menschen so lange wie möglich im eigenen Haushalt leben können. In einem Fall arbeitet er sogar darauf hin, dass ein Betreuter aus einem Pflegeheim zurück in seine eigene Wohnung ziehen kann.
Der Sozialpädagoge Fikret Malgaf aus Hannover konzentriert sich in seinem Beruf vorwiegend auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Nebenher engagiert er sich ehrenamtlich in verschiedenen migrationsbezogenen Projekten. Zu Zeit betreut er zwei Menschen mit Migrationshintergrund.
Mit Fortbildungen und der Teilnahme an Arbeitskreisen des AWO Betreuungsvereins bereitet sich Dr. Kathleen Müller aus Hannover gewissenhaft auf ihre ehrenamtliche Tätigkeit vor und setzt sich mit intensiv mit Fragen zur Betreuung auseinander. Seit einigen Jahren betreut sie eine ältere Frau, für die sie zu einer wichtigen Vertrauensperson geworden ist.
Marianne Nimmich aus Langenhagen ist mit ihrem Einsatz eine große Stütze des örtlichen AWO Betreuungsvereins und übernimmt in Langenhagen ehrenamtliche Betreuungen.
Dass sich auch schwer beeinträchtigte Menschen ehrenamtlich engagieren können, zeigt Christa Schellerer aus Hannover. Sie ist gehörlos, betreut seit vielen Jahren ihren Mann und meistert die Kommunikation mit Ämtern und Behörden.
Als Ehrenamtlicher hat Ernst Sell aus Hannover die Anfangstage des Diakonischen Betreuungsvereins 1995 mitgestaltet und das Angebot des Vereins programmatisch geprägt. Bis zu 16 Betreuungen hat er ehrenamtlich geführt.
Lutz Rotermund hat sich das Ehrenamt zur Lebensaufgabe gemacht: Der Hannoveraner übernimmt bis zu 60 Betreuungen, darunter auch schwierige Menschen und Fälle, die gewöhnlich von Berufsbetreuern vertreten werden. Dennoch stellt er sich der Herausforderung, und da stets zur Zufriedenheit aller.
Nach den Ehrungen hält der ehemalige Vizepräsident des Schweriner Oberlandesgerichts und Vorsitzender des Vormundschaftsgerichtstags, Volker Lindemann, einen Vortrag über bürgerschaftliches Engagement am Beispiel des Betreuungsrechts. Anschließend spricht Dr. Arnd T. May vom Institut für Ethik in der Praxis aus Recklinghausen über Vorsorge als Maßnahme zur Selbstbestimmung.