Verbesserung motorischer und kognitiver Fähigkeiten
Der Care Table bietet eine Vielzahl von interaktiven Spielen, wie »Mensch ärgere dich nicht«, Stadt, Land, Fluss oder Schach, sowie Aktivitäten, die speziell auf die Bedürfnisse von Senioren und Menschen mit neurologischen Einschränkungen und Demenz abgestimmt sind und ihre motorischen und kognitiven Fähigkeiten verbessern. Puzzles und einfache Gedächtnis- und Reaktionsspiele fördern die Erinnerungsfähigkeit und die Konzentration. »Motorische Fähigkeiten werden hingegen beispielsweise beim digitalen Früchteschneiden oder bei Wischübungen geschult. Auch Übungen zur Beweglichkeit können auf spielerische Weise integriert werden, um die Mobilität und Koordination der Patienten zu stärken. »Dabei können die Inhalte und Schwierigkeitsgrade individuell an die kognitiven und motorischen Fähigkeiten der Patienten angepasst werden, sodass jeder, unabhängig von seinen Einschränkungen, davon profitieren kann und ein positives Feedback bekommt. Das steigert das Selbstwertgefühl und motiviert für den weiteren Reha-Verlauf«, weiß Katja Boll, Gerontopsychiatrische Pflegefachkraft im Passsauer Wolf Bad Griesbach, die die Gäste anleitet und spezialisiert ist auf den Umgang mit schwerbetroffenen und mehrfacherkrankten älteren Menschen. Nicht zuletzt können die Patienten beim Malen und Musikmachen ihre Kreativität ausleben und Fotobetrachtungen können besonders für Menschen mit Demenz positive Erinnerungen wecken und emotionale Momente schaffen.
Gruppenaktivitäten fördern Austausch zwischen den Patienten
Der große Touchscreen-Tisch ermöglicht es mehreren Patienten, gleichzeitig an Aktivitäten teilzunehmen, was unter anderem den Austausch untereinander fördert und soziale Isolation vermeidet. »Wir haben schon gemeinsam Karaoke gesungen und gequizzt, was unseren Patienten viel Spaß gemacht hat. Dadurch konnten sie sich untereinander auch besser kennenlernen«, sagt Katja Boll. Außerdem entwickeln die Patienten durch Gruppenaktivitäten Kompetenzen, wie Teamfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit, die nicht nur während der Reha, sondern auch im Alltag wichtig sind. »Insgesamt wollen wir eine ganzheitliche Herangehensweise an die Rehabilitation fördern, die sowohl körperliche als auch psychische und soziale Aspekte berücksichtigt«, erläutert Katja Boll. Auch aufgrund der intuitiv gestalteten Bedienoberfläche haben sich anfängliche Bedenken, dass die Technik Patienten abschreckt, nicht bestätigt. »Die beiden Care Table werden sehr gut angenommen. Die meisten Patienten gehen offen und interessiert an den Care Table heran, manche benötigen nur eine kurze Anleitung«, freut sich die Pflegefachkraft. Auch im Passauer Wolf Nittenau testen derzeit die Bewohner des Senioren-Zentrums unter Aufsicht und Anleitung einen Care Table. »Auch wenn wir den Touch-screen erst seit ein paar Tagen haben, stößt er bereits jetzt auf große Begeisterung – vor allem bei unseren Mitarbeitern«, sagt Einrichtungsleiterin Sonja Vögerl. Nach zwei Wochen wird er in das Reha-Zentrum gebracht, damit auch dort die Gäste den Aktivitätstisch ausprobieren können.