Aus dieser Oldtimer-Elite stechen einige automobile Kostbarkeiten noch besonders hervor. So etwa der "1939 Adler 'Autobahn'" und der "Duesenberg - Model J, Blind Quarter Brougham 1929", - beide auf ihre Art ebenso seltene wie exquisite Fahrzeuge.
Die 1939 gebaute Adler 2,5 Liter Sport-Limousine mit dem Spitznamen"Autobahn" ist mit ihrem 2,5 Liter, 6-Zylinder-Motor und dessen etwa 60 PS gut ausgestattet und erreicht damit eine - "autobahnfeste", daher auch der Spitzname - Dauergeschwindigkeit von über 100 km/h. Die Spitzengeschwindigkeit liegt sogar - bedingt durch die für die damalige Zeit extrem ausgeprägte Stromlinienform - im Bereich von 130 km/h.
Entwickelt wurde dieses Automobil von dem berühmten Konstrukteur Karl Jenschke, der - von der Firma Steyr kommend - ab 1936 bei Adler tätig war und dort als Pionier des Frontantriebes auch den sehr erfolgreichen Adler-Trumpf und den Trumpf-Junior herausbrachte. Jenschkes erste Stromlinie war übrigens der Steyr 50 - Spitzname "Baby" - , der aussieht wie ein kleiner Bruder des Adler "Autobahn", und der immer wieder gerne und fälschlicherweise dem Konstrukteur Ferdinand Porsche zugeschrieben wird.
Der Adler "Autobahn" ist inzwischen eine ausgesprochene Rarität. Dies aus bedauerlichem Anlass: Von den etwa 5.000 gebauten Exemplaren gingen fast alle im Zweiten Weltkrieg während des Wehrmachtseinsatzes verloren, und es gibt nur ganz wenige "Überlebende". Das in Ludwigsburg präsentierte Fahrzeug ist nach Kenntnis der Veranstalter das einzige in vorzeigbarem Zustand in seinem Entstehungsland Deutschland. Es wird präsentiert von Mirbach / Hitzelsberg. In Summa ist dieser Oldtimer ein bahnbrechendes Automobil mit hinreißend schöner für seine Zeit geradezu avantgardistischer Linienführung. Es wird in Ludwigsburg sicher zu einem Blickfang werden.
Ähnliche Qualitäten hat der "Duesenberg - Model J Blind Quarter Brougham 1929". Wie der Name verrät, ist er aus der Model-Serie J, genauer: ein D.O.C. Straight 8 im Blind Quarter Brougham Style. Der Karosseriebauer ist unbekannt. Die Farbgebung ist in elegantem Schwarz mit Maroon Paint gehalten. Interessant ist die seit 1934 lückenlos nachgewiesene Besitzergeschichte, die (nach unbekanntem Erstbesitzer) von einer Alice Paddock (erste bekannte Besitzerin, registriert durch F.D. Daniels) über zwölf Stationen nachvollziehbar ist, bis das Fahrzeug 2007 in den Besitz der Gesellschaft der Freunde historischer Automobile mbH & Co. KG gelangte. Sie gibt als besondere Details an: "Bei diesem Fahrzeug handelt sich um eines der beiden mit Derham ausgestattetem Fahrgestell, das wahrscheinlich durch Dusenberg LaGrande angepasst wurde, um das ursprüngliche Fahrgestell verwenden zu können. Dieses Fahrzeug ist niedriger und breiter als alle anderen Derham Sedan Fahrgestelle, sogar so niedrig, dass die Standardbatterie und die Aufbewahrungsbox nicht unterhalb der Türen angebracht werden konnten."
Auch hier wird in Ludwigsburg ein rares Exemplar einer legendären Automobilgattung vorgestellt. Aus der Automobilschmiede der deutschen Einwanderer (Fritz, dann Frederick) Fred und (August) Augie Düsenberg gingen nur zwischen 600 und 700 Automobile hervor, genauer Fahrgestelle und Motoren, die von verschiedenen Karosseriebauern ausgestattet wurden. Vielleicht die Hälfte dieser legendären Autos, die seinerzeit von Königen, Filmstars und Gangsterbossen gefahren wurden, sind erhalten und begehrteste Sammlerobjekte. Seinerzeit in den USA hat diese Automarke sogar die Umgangssprache beeinflusst. "It's a doozy!" oder "It's a duesy" ist das Synonym für etwas besonders schönes...