Andrea Virnich berichtete heute von ihrer Leidensgeschichte. Sie war 30 Jahre alt, als die Tuberkulose bei ihr ausbrach. Drei Jahre lang war sie ununterbrochen krank. Verschiedene Diagnosen wurden gestellt, doch keine der Behandlungen schlug an. Erst Jahre später erkannte ein Arzt, dass sie an TB litt.
“Die Krankheit Tuberkulose war meinen Ärzten schlichtweg nicht präsent. Für sie war es unvorstellbar, dass eine junge deutsche Frau wie ich an TB erkranken würde.” TB ist eine weltweit ernstzunehmende Gefahr. Andrea Virnichs Geschichte zeigt, dass dies auch für Europa und Deutschland gilt. Um die weitere Ausbreitung der TB zu stoppen, sind deshalb größere Anstrengungen und zusätzliche finanzielle Mittel nötig.
“TB stellt Europa vor eine enorme Herausforderung – nicht nur wegen der beachtlichen Zahl neuer TBErkrankungen in der WHO EURO Region, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass Europa die höchste Rate an MDR-TB
(multidrug-resistant TB) und XDR-TB (extensively drug-resistant TB) aufweist”, erklärte Dr. Richard Zaleskis, WHO EURO Regionalberater für TB. “Das ist deshalb problematisch, weil diese Formen von TB nur schwer therapierbar sind.”
Die Tuberkulose ist bei Weitem nicht besiegt. Dies wird nur gelingen, wenn der TB-Kontrolle ein höherer gesundheitspolitischer Stellenwert eingeräumt und hierfür auch ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden. Um hierfür zu werben, organisiert das europäische Regionalbüro der WHO das Ministerforum „All Against Tuberculosis“, das am 22. Oktober 2007 in Berlin von der Bundesregierung ausgerichtet wird. Zentrale Anliegen des Ministerforums sind:
- Die Mitgliedstaaten sollen sich zu den Zielen der WHO „Stop TB“-Strategie bekennen und die Tuberkulosekontrolle in den jeweiligen Gesundheitssystemen stärken
- Die Mitgliedstaaten sollen sich gemäß der WHA 58.14 Resolution zu einer angemessenen Finanzierung der Tuberkuloseprävention und Tuberkulosekontrolle verpflichten
- Die Mitgliedstaaten sollen eine europäische regionale Deklaration zu Tuberkulose verabschieden
- Die Mitgliedstaaten sollen ihre Unterstützung der europäischen Stop TB Partnerschaft zum Ausdruck bringen
Mehr Informationen finden Sie auf unserer Website (http://www.euro.who.int/...). Bei Fragen stehen Ihnen gerne auch Dr. Richard Zaleskis und Dr. Lucica Ditui persönlich zur Verfügung.