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Protest vor dem Reichstag in Stockholm gegen Vattenfall

Ausstieg aus der Braunkohlenutzung gefordert

(lifePR) (Stockholm und Cottbus, )
Heute protestiert die Umweltschutzorganisation ROBIN WOOD am Reichstag in Stockholm. Der Protest richtet sich gegen die weitere Braunkohleverstromung und Zerstörung der Lacomaer Teichlandschaft bei Cottbus (Brandenburg) in Deutschland durch den schwedischen Energiekonzern Vattenfall. Vor dem Eingang entrollten zwei AktivistInnen ein Transparent mit der Forderung: "Stop Vattenfall destroying our planet!"

Vattenfall hat damit begonnen, das Naturschutzgebiet Lacomaer Teiche im Osten Deutschlands zu zerstören, um die darunter befindliche Braunkohle abzubaggern. Nachdem bereits die Bewohnerinnen und Bewohner Lacomas vertrieben und deren Häuser abgerissen wurden, will der schwedische Staatskonzern nun die Reste des ökologisch wertvollen Gebietes zerstören.

Bereits seit 20 Jahren wehren sich die Menschen vor Ort gegen die drohende Abbaggerung Lacomas und der angrenzenden Teichlandschaft. Seit gestern früh besetzen zwölf AktivistInnen Bäume im Naturschutzgebiet, um gegen die bevorstehende vollständige Zerstörung durch Vattenfall zu protestieren.

Bei der Aktion geht es nicht "nur" um den Erhalt der Teichlandschaft wie der Aktivist Robert Fröhlich klarstellt: "Die Verstromung von Braunkohle ist die klimaschädlichste Methode der Energiegewinnung. Vattenfall gehört zu den größten Emittenten umweltschädigender Gase in Europa und ist somit einer der Hauptverantwortlichen für den Klimawandel."

Die Teichlandschaft beheimatet rund 170 bedrohte Tier- und Pflanzenarten und dient zudem als Naherholungsgebiet für viele Menschen aus der Region. Die Absenkung des Grundwasserspiegels führt außerdem dazu, dass die Landschaft versteppt: Mittelfristig werden auf Brandenburg sowie auch auf die nahe gelegene Millionenstadt Berlin Probleme bei der Wasserversorgung zukommen. Vattenfall pumpt gigantische Mengen Wasser aus der Erde, um die 70 Meter unter der Erde liegende Braunkohle fördern zu können.

Dass Vattenfall auch auf anderem Gebiet eine akute Gefährdung für die Bevölkerung darstellt, zeigte sich erst wieder diesen Sommer. Nach den schweren Störfällen im schwedischen Atomkraftwerk Forsmark ist es im Juni auch zu schweren Pannen in den beiden norddeutschen Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel gekommen. Nach Bränden an den AKWs kam es zu einer Serie von technischen Pannen und Fehlbedienungen, die Vattenfall sowohl gegenüber der Bevölkerung als auch der Aufsichtsbehörde über eine Woche verschwieg. Die zuständige Atomaufsichtsbehörde prüft inzwischen, ob Vattenfall aufgrund fehlender Zuverlässigkeit die Lizenz zum Betrieb der AKWs entzogen werden muss: "Vattenfall steht für Atomgefahren, Klimakatastrophe und Naturzerstörung", so Dirk Seifert, Energieexperte von ROBIN WOOD.

"Wir fordern die schwedische Politik dazu auf, dem klimaschädlichen und riskanten Treiben von Vattenfall ein Ende zu setzen. Blockieren Sie nicht länger eine zukunftsfähige Energiepolitik und steigen Sie aus der Braunkohlenutzung sowie aus der Atomkraft aus!", fordert Fröhlich.

Infos unter: www.robinwood.de/braunkohle und www.robinwood.se

ROBIN WOOD e.V.

Im Jahr 1982 schlossen sich ein Dutzend UmweltschützerInnen zusammen, weil sie dem lautlosen Sterben der Wälder nicht länger tatenlos zusehen wollten. Sie nannten sich – inspiriert vom legendären Robin Hood – ROBIN WOOD und zogen aus, um als "Rächer der Entlaubten" gewaltfrei in Aktion zu treten. So manchen Schornstein haben die Umweltkletterer besetzt, um politisch für den Erhalt der Wälder zu streiten. Auch heute noch sind kreative und oft spektakuläre Aktionen das Markenzeichen von ROBIN WOOD. Vom spontanen Aktionsverein hat sich ROBIN WOOD zur professionellen, bundesweit engagierten Umweltorganisation entwickelt. Kampagnen-Schwerpunkte sind die Themen Wald, Tropenwald, Energie und Verkehr. Die Zusammenarbeit der ehrenamtlichen AktivistInnen mit den hauptamtlichen Kräften hat sich in allen Bereichen bewährt. Getragen werden Arbeit und Vereinspolitik von den ehrenamtlichen Mitgliedern, die sich in Regionalgruppen zusammengeschlossen haben. Zwei- bis dreimal im Jahr treffen sich gewählte VertreterInnen der Regionalgruppen zu Delegiertenversammlungen. Sie entscheiden basisdemokratisch über alle Kampagnen, Strategien und größeren Ausgaben. Für die kontinuierliche Information der Öffentlichkeit sorgen die Schwedter Redaktion mit dem vierteljährlich erscheinenden ROBIN WOOD-Magazin und die Pressestelle in Hamburg. ROBIN WOOD ist als gemeinnütziger Verein anerkannt. Um unabhängig zu bleiben, finanziert sich ROBIN WOOD durch Mitgliedsbeiträge und Spenden.

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