Gemeinsam mit dem renommierten Holzbau-Profi Rubner und dem Architekten Michael Brötz haben die Bauherren Alban und Attila Scheiber, Geschäftsführer der Liftgesellschaft Hochgurgl, ein vielseitig nutzbares Gebäude von beachtenswerter Architektur entwickelt. Der „Top Mountain Crosspoint" besticht mit einer geschwungen-organischen Linienführung und fügt sich fließend in die Umgebung ein. Inspiriert von geschwungenen Skispuren und Schneewechten, wollten wir die traditionelle Formgebung alpiner Häuser mit zeitlos moderner Architektur verschmelzen," erklärt Michael Brötz. „So weist der Gebäudeteil „Restaurant" in seiner Frontalansicht ein Satteldach auf, welches dann über die Seilbahnhalle mit einem Schwung in Richtung des westlich orientierten Gebäudeteils (Mautstation im EG, Motorradmuseum im OG) ausläuft. Im Inneren schaffen Holz- und Stahloberflächen in Kombination mit Stein eine gemütlich warme Atmosphäre. Leichte Industrial-Design Einflüsse bilden die Verbindung zum Technikthema des Museums und der Seilbahnanlage". Die Gebäudefassade wurde fast durchgängig in Holz ausgeführt. Das sprichwörtliche „Alles unter einem Dach" findet somit in der Erlebnisvielfalt des modernen Gebäudes einen ganz neuen Ansatz.
Für die planende ARGE Crosspiont war Rubner Holzbau der richtige Partner. Das Unternehmen ist nicht nur Vollprofi für das Verbauen von hochwertigen Hölzern und europäischer Marktführer im Bereich innovativer und anspruchsvoller Brettschichtholzbauten sondern realisiert auch ungewöhnliche Bauvorhaben von der Planung bis hin zur Schlüsselübergabe. So stammt z.B. der berühmte Pyramidenkogel oberhalb des Wörthersees in Kärnten auch aus dem versierten österreichischen Holzbaubetrieb und gilt heute als höchster, überwiegend aus Holz konstruierter und öffentlich zugänglicher Aussichtsturm der Welt. „Aufgrund dieser und zahlreicher weiterer Referenzen wurden wir sowohl vom Architekten als auch vom Bauherrn gebeten, bereits in der Planungsphase mitzuwirken", erklärt Michael Vodicka-Unterweger, Leiter der Rubner Filiale Villach. Denn für den Bau des „Top Mountain Crosspoint" waren Könner gefragt und viele Herausforderungen zu schultern. „Unser erfahrenes Planungsteam und die routinierten Holzbaumonteure haben ganze Arbeit geleistet", erklärt Projektleiter Martin Martin. „Immerhin mussten, bedingt durch die Geometrie des Daches, über 1.000 verschiedene Brettschichtholz-Bauteile in Längen bis 26 m konstruiert, produziert und just in time nach Hochgurgl angeliefert werden. Etwa 30 Sattelzüge lieferten die 1.200 m3 Holzkonstruktionsteile pünktlich an, damit der Montageablauf plangemäß und termingerecht erfolgen konnte." Kein leichtes Unterfangen, denn die Zufahrt zur hochalpinen Baustelle ist sehr steil und nur über enge Serpentinen mit Spezialtransporten zu erreichen.
Eine logistische Meisterleistung: „Wir haben ein überdimensionales Puzzle entwickelt, das dank moderner CNC Abbundtechnik wirtschaftlich und passgenau produziert werden konnte und so die Baustelle in vier Abschnitte eingeteilt, die fristgerecht montiert wurden", beschreibt Vodicka-Unterweger die organisatorische und planerische Lösung für die Umsetzung des Mammutprojektes. „Im Schnitt arbeiteten 10 Rubner-Monteure vor Ort. Zu Spitzenzeiten waren teilweise 20 Leute im Einsatz." Anstelle von Holz-Stahl-Verbindungen wurde die Verbindung der Nebenträger zum Hauptträger (28 x 166 cm) als Holz-Holz-Verbindung realisiert. Das sparte Kosten und brachte erhebliche Vorteile für die Werksplanung und den Abbundaufwand. „Dank des sehr hohen Vorfertigungsgrades unserer Holzbau-Elemente war es möglich, die vorgegebene, extrem kurze Gesamtbauzeit von nur sieben Monaten realistisch festzuschreiben", berichtet der Villacher Geschäftsführer.
Insgesamt beliefen sich die Baukosten auf ca. 20 Millionen Euro. Damit ist der „Top Mountain Crosspoint" mit Abstand das ambitionierteste Infrastruktur-Projekt der letzten Jahre im Ötztal. Mit Beginn der Wintersaison 2015/2016 öffneten die Kirchenkarbahn und das Restaurant ihre Pforten für Skisportler. Das „Top Mountain Motorcycle Museum" können Freunde der Zweirad-Nostalgie ab 15. April 2016 besuchen. Die neue Mautstation der Timmelsjoch Hochalpenstraße ist seit Juli 2015 in Betrieb, aber erst nach der Wintersperre ab Anfang Juni befahrbar.
Obergurgl-Hochgurgl punktet bei den Wintersportlern mit Schneesicherheit, 24 Liftanlagen und 110 Pistenkilometern. Kenner bezeichnen das Gebiet deshalb auch als „Diamant der Alpen", das sowohl Anfänger als auch Profis zum Schnee-Sport nach Österreich einlädt. „Als Top-Skigebiet wollen wir uns stetig weiterentwickeln", erklärt Alban Scheiber, Geschäftsführer der Liftgesellschaft Hochgurgl. „Mit diesem Projekt hatte sich die Chance aufgetan, Hochgurgl noch besser in Szene zu setzen." Die vier Attraktionen in dem architektonisch einmaligen Gebäude sorgen jetzt für einen weiteren, attraktiven Anziehungspunkt in der Region.
Steckbrief:
Standort / Adresse: Timmelsjoch Hochalpenstraße, 6456 Hochgurgl, Österreich
Projektgröße: Gesamtkosten Projekt ca. 20 Mio EUR, Gesamtnutzfläche: ca. 6.000 m²
U-Werte: Wand = 0,24 W/m²K, Dach = 0,20 W/m²K
Ausführungszeitraum: 04/2015-10/2015 (Holzbau), 03/2015-12/2015 (Gesamt)
Fertigstellung: November 2015
Bauherr: Alban und Attila Scheiber, Liftgesellschaft Hochgurgl
Projektleitung: ARGE Crosspoint: Baumeister Ing. Ambros Porcham, Geschäftsführer der MADECO Ingenieur GmbH – Ausführungsplanung, Ausschreibung, Controlling; Baumeister Ing. Markus Oberheinricher Geschäftsführer Plan-B GmbH – Bauleitung; Michael Brötz - Brötz Architecture
Architekt / Planer: Architecture Design Artwork Brötz, Michael Brötz, Hall in Tirol, Plan_B GmbH, MADECO Ingenieur GmbH
Bauausführendes Unternehmen: Rubner Holzbau GmbH, Filiale Villach
Mengen und Massen Holzbau: 1.000 m² Außenwandelemente, 800 m³ Brettschichtholzkonstruktion
Rubner Gruppe: Mit Holzleidenschaft zu Spitzenleistungen
Mit Leidenschaft für den Werkstoff Holz und zukunftsweisenden Architekturlösungen zählt die Rubner Unternehmensgruppe aus Kiens in Südtirol (www.rubner.com) zu einem der wichtigsten Holzbauunternehmen Europas. Unter der Leitung von Peter Rubner, Präsident der Rubner Gruppe, agiert es in den fünf Geschäftsfeldern Holzindustrie, Ingenieurholzbau, Objektbau, Holzhausbau und Holztüren. Der Familienbetrieb ging aus dem 1926 von Josef Rubner sen. gegründeten Sägewerk hervor und befindet sich heute in dritter Generation. Rubner beschäftigt an den Standorten in Italien, Österreich, Deutschland, Slowenien, Frankreich und Polen etwa 1.500 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz beträgt rund 360 Millionen Euro.
Die in der Gruppe beheimateten Unternehmen vereinen ein großes Maß an Erfahrung und Know-how. Die gesamte Angebotspalette – vom Schnitt- und Konstruktionsrahmenholz über Massivholzplatten, Brettschichtholz und komplexe Leimholzstrukturen bis hin zu Türen, Fenstern, schlüsselfertigen Häusern und schlüsselfertigen Großprojekten in Holzbauweise – steht für höchste Produktqualität. Alles wird in einer lückenlosen Wertschöpfungskette aus einer Hand innovativ und ökologisch nachhaltig geschaffen.