"Zurzeit liegt das Betreuungsangebot für Kinder unter drei Jahren bei 517.000 Plätzen. Dies entspricht einer bundesweiten Versorgungsquote von circa 25 Prozent. Die Zielmarke, bis zum Jahr 2013 insgesamt 750.000 Plätze zu schaffen, ist schwer realisierbar", stellt Dr. Gerd Landsberg, geschäftsführendes Präsidialmitglied des Deutschen Städte- und Gemeindebundes fest. Allerdings sind dies nur die offiziellen Zahlen, erwartet wird mancherorts eine sehr viel höhere Nachfrage nach Krippen-plätzen. In Bayern ist die Lage am prekärsten. Politiker der eigenen Partei drohen dem Münchner Oberbürgermeister gar mit Massenpetitionen für mehr Kinderkrippen. Dabei müssen sie nach wütenden Müttern, die für diesen Zweck gerne ihre Unterschrift leisten, nicht lange suchen. "Unsere Tochter Kim ist jetzt drei Monate alt. Wir brauchen ab Dezember dieses Jahres einen Krippenplatz, damit ich wieder arbeiten kann. Nicht jeder kann es sich leisten, drei Jahre im Beruf auszusetzen", klagt Heidi Meißner, eine betroffene Mutter, die in München und Umgebung verzweifelt nach einem Krippenplatz sucht.
Zusätzliche Gelder von Bund und Ländern sind unverzichtbar. "Die Länder müssen ihren Verpflichtungen stärker nachkommen und die noch fehlenden Milliardenbeträge aufbringen. Sie haben den Ausbau mit beschlossen und müssen nun dafür gerade stehen. Das entspricht dem Konnexitätsprinzip: Wer bestellt, der bezahlt", fordert Landsberg. Zusätzlich sei eine solide Prüfung, welche Ausbauziele tatsächlich erreicht sind und wie sich die Situation bis 2013 darstellt, unerlässlich.
Holzsystembau könnte verfahrene Situation retten
Da in den meisten Kommunen nicht einmal geeignete Räumlichkeiten vorhanden sind und aus zeitlichen Gründen nicht mehr an den herkömmlichen Massivbau gedacht werden kann, müssen moderne Wege beschritten werden. In diesem Zusammenhang fällt gerne das Wort Holzsystembau. "Während ein konventioneller Massivbau durchschnittlich ein Jahr Planungs- und Bauzeit benötigt, ist ein Holzsystembau etwa in der Hälfte der Zeit bezugsfertig. Dies liegt unter anderem daran, dass die Gewerkereihenfolge besser verzahnt ist", erklärt Christine Machacek, Geschäftsführerin der Säbu Holzbau GmbH. Außerdem entfallen bauartspezifische Trocknungs- und Wartezeiten. Moderne Holzbauweisen mit hohem Vorfertigungsgrad ermöglichen daher die Realisierung der Projekte in äußerst knapper Bauzeit. So hat Säbu beispielsweise in München drei Kindertagesstätten innerhalb von acht Monaten schlüsselfertig errichtet - mit Massivbau undenkbar. Nicht nur können die Bauteile im Holzsystembau innerhalb von nur wenigen Wochen im Werk vorgefertigt werden, auch die Montagezeit vor Ort reduziert sich durch diese zeitsparende Bauweise. Dabei übernimmt Säbu als Generalunternehmer die komplette Planung und Ausführung der Projekte ab der Vorlage der Bauantragsunterlagen.
Aber nicht allein die kurze Bauzeit, in der ein Holzsystembau errichtet werden kann, qualifiziert ihn als Rettungsanker in der vertrackten Situation um die fehlenden Kindertagesstätten. "Besonders geschätzt werden auch die bauphysikalisch-energetischen Vorzüge des Baustoffes Holz, verbunden mit den Vorteilen eines ökologisch sinnvollen, nachwachsenden, ressourcensparenden und kohlenstoffneutralen Rohstoffes", so Machacek. So benötigt die Herstellung eines Gebäudes in Holzsystembauweise lediglich einen Bruchteil fossiler Primärenergie, als ein vergleichbares Gebäude aus anderen Baustoffen. Somit kann der Holzsystembau eine exzellente Ökobilanz vorweisen. Der Hochleistungswerkstoff Holz mit seinem geringen Eigengewicht, seiner hohen Festigkeit und Tragfähigkeit, wie auch hervorragenden Wärmedämmeigenschaften ermöglicht daher hochwertiges und wirtschaftliches Bauen zugleich. Der Einsatz funktionsoptimierter Bauteile in Holz- und Leichtbauweise geht in der Regel zudem mit Flächengewinnen und einer höheren Nutzungsflexibilität einher.
Holzhybridbau - eine innovative Lösung für moderne Gebäudekonzepte
Ein weiterer starker Markttrend geht derzeit in Richtung Holzhybridbau, ein Gebiet, auf dem die Säbu Holzbau GmbH Vorreiter ist. "Unter Hybridbau verstehen wir die Kombination der Baustoffe Holz, Beton und Stahl und sehen hierin eine spannende Möglichkeit, Objekte wirtschaftlich und nachhaltig in höchster Qualität zu realisieren", erklärt Machacek. Die verschiedenen Baustoffe werden hierbei von Säbu in ihrem optimalen Einsatzbereich verarbeitet. Dabei hat der Holzhybridbau alle Vorzüge des Holzsystembaus: Bei den Außenwänden kommen vor allem die hoch wärmedämmenden Eigenschaften der Holzbauelemente zum Tragen, während bei den Innenwänden speziell ihre ökologischen Vorteile zählen. Für die Deckenkonstruktion wird dagegen Beton verwendet. So können große Spannweiten innerhalb des Gebäudes überbrückt werden. Außerdem ist der Baustoff Beton für Schall- und Brandschutz sowie die Wärmespeicherung in diesem Einsatzbereich bestens geeignet. Darüberhinaus erlauben Holzsystem- und Hybridbauten ein hohes Maß an Individualität und Flexibilität in der Gestaltung. Sie bieten vielseitige Innenraumkonzepte, die sich dem jeweiligen Bedarf anpassen. Dies kommt Kommunen entgegen, die unsicher sind, wie sich die Krippenplatzsituation langfristig entwickelt und deshalb der derzeitigen akuten Knappheit nicht mit Massivbauten antworten, sondern sich einen Plan B offen halten wollen. Diese Besonderheit hat zusammenmit der Geschwindigkeit, in der ein Holzsystem- oder -hybridbau errichtet werden kann, sowie ihrer Nachhaltigkeit, der hohen Qualität und den positiven Öko- und Energiebilanzen, zu einem regelrechten Boom dieser Bauvariante geführt. Allein im Großraum München errichtet die Säbu Holzbau GmbH derzeit sechs Kindertagesstätten. "Und die Anfragen bezüglich weiterer Projekte reißen nicht ab", berichtet Machacek.