Gestützt wird diese Gesamteinschätzung durch Auskünfte in der Frühjahrskonjunkturumfrage im sächsischen Handwerk - hier vor allem in punkto allgemeine Geschäftslage. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum hat sich der Anteil von Betrieben, die ihre Lage als gut einschätzen, um drei Punkte auf 24 Prozent verringert. Mit befriedigend bewerten ihre Situation immerhin 47 Prozent der befragten Betriebe (2007: 50), mit schlecht 29 (2007: 23) Prozent. - Für das Sommerhalbjahr erwarten die Unternehmen ein ähnliches Ergebnis (gut: 25; befriedigend: 53; schlecht: 22 Prozent).
Untersucht nach Branchen, stellt sich die Geschäftslage für Handwerksbetriebe unterschiedlich dar. Unterm Strich eine leicht positive Entwicklung gibt es bei Handwerken für den gewerblichen Bedarf (Metallbauer, Feinwerkmechaniker, Elektromaschinenbauer usw.). Von relativ konstant gebliebenen Werten bei personenbezogenen Dienstleistungsgewerben (Friseure, Textilreiniger, Uhrmacher usw.) abgesehen, hat sich die Lage der Unternehmen in den anderen Branchen (Bau, Nahrungsmittel, Gesundheitsgewerbe) eher eingetrübt bzw. verschlechtert.
Unverändert schwierig erscheint die Lage - wie schon im Vorjahr - im Kfz-Gewerbe. Stärker als in anderen Branchen schlägt hier vor allem die Anfang 2007 in Kraft getretene Mehrwertsteuererhöhung negativ aufs Geschäft durch.
Weitgehend durch Konstanz gekennzeichnet ist die Beschäftigtensituation im sächsischen Handwerk. Wie schon im Frühjahr 2007 verweisen - über alle Handwerkszweige hinweg - 80 Prozent der befragten Unternehmen, an der Zahl ihrer Beschäftigten festgehalten zu haben. Sechs Prozent (2007: sieben) haben ihre Belegschaft aufgestockt, 14 Prozent (2007: 13) Personal abgebaut. Nach Gewerken gegliedert, gibt es lediglich bei den Handwerken für den gewerblichen Bedarf sowie bei den personenbezogenen Dienstleistungen ein leichtes Einstellungsplus.
Nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahreszeitraum sind im Winterhalbjahr 2007/2008 die Umsatzkennzahlen im sächsischen Handwerk. 39 Prozent der Unternehmen melden Konstanz; elf Prozent freuen sich über höhere Umsätze (2007: zwölf), allerdings die Hälfte der Unternehmen klagt über Umsatzeinbußen.
Differenziert ist das Bild ebenso bei Verkaufspreisen für Produkte und Dienstleistungen. Lediglich 21 Prozent der Unternehmen geben an, höhere Preise im zurückliegenden Halbjahr durchgesetzt zu haben (2007: 30). Dagegen mussten 14 Prozent der Unternehmen (2007: zwölf) geringere Preise kalkulieren. Nennenswerten Preiserhöhungsspielraum gab es im Winterhalbjahr offenbar nur für das Nahrungsmittelhandwerk.
Parallelen zu diesen uneinheitlichen Werten sind auch bei Auftragseingängen und Auftragsbestand - als verlässlichem Frühindikator für die weitere Konjunkturentwicklung - festzustellen. Zwölf Prozent (2007: 14) der befragten Firmen berichten über Zuwächse im Auftragsbestand, 40 Prozent (2007: 35) über sinkende Auftragszahlen. Von Neuaufträgen kaum profitiert haben vor allem Unternehmen aus dem Kfz- sowie aus dem Bauhauptgewerbe.
Für das Sommerhalbjahr 2008 gehen 62 Prozent der befragten Unternehmen von einem Auftragsaufkommen in unveränderter Größenordnung aus; gut ein Fünftel rechnet mit einem Auftragsschub, immerhin 17 Prozent mit Einbrüchen.
Als deutliches Indiz für einen möglichen Konjunkturauftrieb gilt schließlich das Investitionsverhalten. Laut Umfrage haben im vergangenen Halbjahr 14 Prozent der Betriebe mehr (2007: 15), 46 Prozent (2007: 47) auf gleich bleibendem Niveau investiert. - Im Sommerhalbjahr 2008 wollen insgesamt rund zwei Drittel der befragten Unternehmen mehr bzw. gleich viel Geld für Investitionen ausgeben, 34 Prozent (2007: 32) aber derartige Ausgaben drosseln.
An der Frühjahrsumfrage im sächsischen Handwerk 2008 beteiligten sich 2.582 von 9.608 angeschriebenen Handwerksbetrieben (= 27 Prozent) aus allen drei sächsischen Regierungsbezirken.