Kinder haben von Natur aus einen sehr großen Bewegungs- und Entdeckungsdrang, der mög-lichst früh unterstützt und gefördert werden sollte. "Fortbewegungsmittel machen den Kleinen nicht nur Spaß, sie tun auch viel für ihre Fitness und den Gleichgewichtssinn", erklärt Jonas Nienaber. Den ersten fahrbaren Untersatz, das Bobby-Car, besteigen die meisten Kinder mit 1,5 Jahren. Ab dann gibt es eine größere Auswahl an Fortbewegungsmitteln für die Kleinen. Das Wichtigste für die Entwicklung: Kinder sollten möglichst mit unterschiedlichen Gefährten unterwegs sein. Denn jedes Fahrzeug hat seine eigenen Stärken und positiven Auswirkungen. Welche genau das sind, erklärt der SBK-Experte:
Dreirad - stärkt die Kraftfähigkeit
Die Fortbewegung auf drei Rädern ist gut für die motorische Entwicklung, vor allem für die Kraftfähigkeit - also die konditionelle Basis für Muskelleistungen durch Kraft - und die Koordi-nation der Beine. Durch das Fahren mit dem Dreirad wird zudem auch die räumliche Wahrneh-mung gefördert. Dieses Fahrzeug ist für Kinder ab circa 1,5 Jahre geeignet.
Laufrad - schult den Gleichgewichtssinn
Das Laufrad unterstützt wie das Dreirad die motorische Entwicklung und kräftigt neben den Beinen zusätzlich den Oberkörper. Es fördert die Gleichgewichts- und Reaktionsfähigkeit von Kindern, die auf dem Laufrad auch lernen, Geschwindigkeiten einzuschätzen. Die Kleinen wer-den zudem selbständiger, weil sie "allein unterwegs" sein können und bauen so auch ihr Selbstbewusstsein aus. Das Laufrad können Kinder ab circa 2 Jahre benutzen.
Tretroller - fördert die Koordination
Auch der Tretroller unterstützt die motorische Entwicklung und steigert die Kraftfähigkeit und die Koordination der Beine, der Arme und des Rumpfes. Wie beim Laufrad wird der Gleichge-wichtssinn gefördert und Kinder lernen, Geschwindigkeiten einzuschätzen. Ebenso stärkt es die Selbständigkeit und das Selbstbewusstsein. Übrigens: Eltern müssen hier keine Angst vor einer einseitigen Förderung haben. Denn im Spiel wechseln Kinder unbewusst häufig genug das Bein, mit dem sie treten. Der Roller ist für Kinder ab circa 2,5 Jahren geeignet.
Diese Altersangaben liefern nur einen Richtwert,. Jonas Nienaber betont: "Bei allen Fahrzeugen ist es wichtig, dass sie dem Entwicklungsstand des Kindes entsprechen. Sonst wird das Kind überfordert und letztendlich frustriert". Um das zu vermeiden, sollte daher Folgendes beachtet werden:
- Einstellen auf die Körpergröße des Kindes
- Üben auf ruhigen Plätzen ohne Hindernisse
- Vermeiden von abschüssigem Gelände, denn gerade am Anfang sind Kinder noch damit überfordert gleichzeitig zu lenken und zu bremsen
- Aufsetzen eines Schutzhelmes von Anfang an
- Kind nie ohne Aufsicht fahren lassen Wer regelmäßig hilfreiche Informationen zu Themen rund um Kinder erhalten möchte, kann den kostenlosen Newsletter "SBK-Familienbegleiter" unter https://www.sbk.org/... abonnieren. Er bietet viele praktische Tipps für Familien - vom Be-ginn der Schwangerschaft bis zum 16. Geburtstag des Kindes.