Der Job als alleiniger Stressfaktor? Jeder zweite Deutsche ist bereits gestresst, wenn er zur Arbeit kommt: Laut der Umfrage empfinden 11 Prozent die Zeit bis Sie Ihren Arbeitsplatz erreicht haben als stressig, 38 Prozent haben häufig oder ab und zu Stress vor dem Job. Nur 16 Prozent der Befragten verneinten jeden Stress auf dem Arbeitsweg, während 35 Prozent der Befragten zwar seltener vor der Arbeit Stress haben, das Problem aber immerhin aus eigener Erfahrung kennen. Überdurchschnittlich oft sind Frauen betroffen: 54 Prozent gaben an, sich morgens meistens oder ab und zu gestresst zu fühlen (Männer: 43 Prozent).
Männer stehen im Stau, Frauen sind morgens spät dran
Auch bei den Stressursachen unterscheiden sich die Geschlechter. Für Männer sind die Staus im Berufsverkehr mit 42 Prozent der Hauptstressor, während nur 26 Prozent der Frauen den Stau als Ärgernis empfinden. Dafür sagt jede dritte Frau von sich, sie sei "frühmorgens einfach zu spät dran", während nur jeder fünfte Mann das eigene Zeitmanagement als Problem empfindet. Zudem spielen Umgebung und Alter eine wichtige Rolle: Berliner (63 Prozent) oder Hamburger (59 Prozent) klagen zum Beispiel deutlich häufiger über Stress auf dem Arbeitsweg als etwa Befragte in Schleswig-Holstein (39 Prozent). Jugend schützt nicht vor Stress: Die Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen ist mit 65 Prozent am stressanfälligsten.
Stärke zeigen gegen Stress am Morgen
Dass Stressempfinden nicht allein auf den Arbeitsplatz reduzierbar ist, hatte bereits eine repräsentative Umfrage der SBK im Herbst 2012 gezeigt. Dabei hatten neun von zehn Befragten erklärt, auch Stress im Privatleben könne zu einem Burnout führen.
Praktische Tipps für Morgen-Gestresste: Kleidung rauslegen, Tasche packen, 15 Minuten früher aufstehen und Stau und Verspätung einkalkulieren.
Die Siemens-Betriebskrankenkasse SBK hat 2012 die Themenwochen "Stark bei Stress" ins Leben gerufen: Sie will Denkanstöße für eine aktive Auseinandersetzung mit dem Thema geben, um so Überforderung vermeiden und Belastungen positiver begegnen zu können.
Die Umfrage-Ergebnisse im Überblick:
- Verzögerungen sind der häufigste Grund für Stress am Morgen
33% sind am Morgen gestresst, weil sie im Stau stehen
28% weil die Verkehrsmittel voll sind oder Verspätung haben
28% weil sie oft zu spät dran sind
- 54% der Frauen empfinden die Zeit vor der Arbeit stressig, bei den Männern 43%
- 42% der Männer sind durch Stau gestresst, Frauen nur zu 26%
- 33% der Frauen sind morgens zu spät dran, bei den Männern nur 21%
- 65% der Befragten zwischen 18 und 24 sind morgens am meisten von der eigenen Verspätung gestresst und im allgemeinen Vergleich immer mehr gestresst als die Älteren
- Am häufigsten "meist stressig" ist der Arbeitsweg der Rheinland-Pfälzer (29%) und der Hamburger (22%)
- In Berlin (48%) und Hessen (42%) geben die Befragten an, dass sie sich durch verspätete oder volle öffentliche Verkehrsmittel gestresst fühlen
- Befragte aus Bremen (64%) und Mecklenburg-Vorpommern (57%) geben am häufigsten an, dass sie am Morgen zu spät dran sind
Befragt wurden 1.041 Deutsche