Die Diskussion um die Rolle der Banken während der letzten Wirtschaftskrise, der Umgang der deutschen Bank mit „Peanuts“ und wohl nicht zuletzt die Ankündigung der Postbank, dass das kostenlos Girokonto wohl grundsätzlich in Frage gestellt werden muss, weil Negativzinsen am Markt nicht diskutierbar seien, machen deutlich, dass die Beziehung „Bank & Kunde“ in Zukunft von neuen Regeln geprägt sein wird. Vertrauen, regionale Präsenz, Familientradition, persönliche Beziehungen zu langjährigen Beratern und eine gewisse Überschaubarkeit im Rahmen der wenigen früher notwendigen Kontobewegungen – all das zählt heute nicht mehr. Jansen: „Hinzu kommt, dass gewinnorientierte Unternehmen wie Banken sich mit der Rolle des ehrenamtlichen Geldverwaltens nun mal nicht finanzieren können, gern aber in ihrer Werbung den Eindruck vermitteln.“
Transparenz, echte Dienstleistungen und neue Produkte sind Jansens Meinung nach die Lösungen für die Zukunft, aber wie die Probleme der Gegenwart lösen? „Die Diskussion um den Widerrufsjoker hat den Banken viel Vertrauensvorschuss genommen. Gut beraten hätten die deutschen Banken ihre Widerrufsbelehrungen schon 2002 nachbessern müssen und können. Daher kann man heute mit Fug und Recht behaupten, dass eine Taktik der Kundendesinformation nicht aufgegangen ist und auch in Zukunft nicht aufgehen wird!“
Die nächsten Themen liegen schon auf der Lauer:
- Banken stehen in Verdacht, Überziehungszinsen seit Jahrzehnten zu Ungunsten ihrer Kunden zu berechnen. Insbesondere bei großen Geschäftskonten addieren sich Cent-Beträge zu großen Summen.
- Die Rechtsprechung tut ein übriges: Ende Mai fällt der BGH ein Urteil zu Widerrufsbelehrungen bei so genannten „Verbundenen Geschäften“. Hierbei handelt es sich nicht umImmobiliendarlehen, also zieht der Widerrufsjoker hier noch. Von der Schadenssumme sicher kein großes Thema, aber es hält die Rolle und die Strategien vieler Banken im Kapitalanlagen-Vermittlungsgeschäft medienwirksam präsent.
- Das Ende des kostenlosen Girokontos wird Banken endgültig zu einem ganz normalen Dienstleister machen, dem man Fehler nicht verzeiht.
- Jansen ist sicher: „Das deutsche Rechtsprechungssystem würde kollabieren, wenn alle Verfahren, die möglich und im Sinne des Verbrauchers Erfolg versprechend wären, auch wirklich geführt werden.“
Laut Jansen kann es nicht sein, dass Banken in der schwachen Hoffnung auf ein obsiegendes Urteil Verfahren bis zum BGH zu führen und hier dann aus Angst vor einer Niederlage teils weit über 100 % liegende Vergleiche anbieten, bzw. akzeptieren.
Markus Jansen vermeidet es, sich als Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht für eine Seite zu entscheiden: „Natürlich müssen Interessenkonflikte ausgeschlossen werden, aber als Mediator ist mein Problemlösungsansatz die Kommunikation zwischen beiden Seiten.“
Der Neusser Rechtsanwalt will diesen Ansatz insbesondere in Mediationsverfahren zwischen Verbrauchergruppen und Anspruchsgegnern zum Einsatz bringen. Dabei empfiehlt er Banken, diese Kommunikation nicht zu fürchten, sondern auf die klärende Wirkung solcher Aussprachen zu setzen: „Die meisten Kunden wollen doch gar nicht vor Gericht ziehen, die wollen weiter vertrauen können und das sollte im Interesse beider Seiten liegen.“
Markus Jansen steht als Mediator und Streitschlichter zwischen Banken, Verbrauchern und Interessengemeinschaften zur Verfügung.