Die Kleinbauern der Genossenschaft Manduvirá in Paraguay bauen Zuckerrohr an. Und sie zetteln bereits die zweite kleine Revolution an. Davon berichtet Manduvirá-Geschäftsführer Andres González Aguilera am 7.11. ab 18:30 im Schokoladenmuseum. Die erste Revolution bestand darin, dass die Kleinbauern ihren Rohrzucker über die Genossenschaft weitgehend selbst vermarkteten. Damit lösten sie sich aus der Abhängigkeit von den großen Zuckerfabriken, die den Kleinbauern bislang die Preise diktieren.
Die zweite kleine Revolution hat gerade begonnen: Die Bauern der Genossenschaft errichten ihre eigene Zuckerfabrik. Damit können sie die gesamte Zuckerproduktion vom Zuckerrohr bis zum feinen, bio- und fairtrade-zertifizierten Rohrzucker selbst in die Hand nehmen.
Möglich wurde das auch durch deutsche Anleger. Denn Manduvirá finanziert die Zuckerfabrik unter anderem mit einem 2,9-Millionen-Dollar-Kredit der internationalen Kreditgenossenschaft Oikocredit. Das Kapital stammt unter anderem von deutschen Anlegern, die ihr Geld bei Oikocredit sozial und ökologisch verantwortlich angelegt haben - darunter sind auch zahlreiche Anleger aus dem Rheinland.
Bei der Veranstaltung im Schokoladenmuseum können die Oikocredit-Anleger, aber auch alle interessierten Besucher ganz sinnlich erleben, was sozial verantwortliche Geldanlagen bewirken können: Sie können Schokolade probieren, die mit dem Rohrzucker der Kleinbauern aus Paraguay hergestellt wurde. Denn zu Gast ist auch Cord Budde, Geschäftsführer der Schokoladenfabrik Weinrich. Er erzählt, wie der Zucker in die Schokolade kommt, und bringt Proben verschiedener Zucker und Schokoladen zu einer Verkostung mit.
Die Veranstaltung gehört zum Rahmenprogramm der Ausstellung "Heimat des Kakaos / globales Gut - lokal bewahrt" im Schokoladenmuseum Köln. Die Veranstaltung beleuchtet den zweiten wichtigen Grundstoff von Schokolade: Zucker.