Christian Schwaiger machte in diesen Jahren mit seinem Team alles selbst, vom Werkzeugbau über die Metallbearbeitung bis zur elektrischen Montage. Produkte wurden zu Testzwecken auch schon mal aus dem 3. Stock des Gebäudes geworfen, um die Alltagstauglichkeit zu prüfen. 700 Beschäftigte zählte das Unternehmen in diesen und den folgenden Jahren.
Als der Gründer aus Altersgründen aus dem Unternehmen ausschied, übernahm sein gleichnamiger Sohn die Firmenleitung. Er leitete die Firma zunächst gemeinsam mit mehreren Geschäftsführern, zog sich aber im Laufe der Jahre aus dem Geschäft zurück. Es gab zu Christian Schwaiger jun. Zeiten eine Reihe von interessanten Produkten, wie Konverter und Kombi-UKW-Antennen sowie Steckverstärker.
1989 stieg das Unternehmen zu einem sehr frühen Zeitpunkt in das Sat-Geschäft ein. Die Firma Schwaiger versorgte damit eigene Kunden, wie den Elektro-Großhandel, aber auch eine Reihe von OEM-Kunden, und hatte mit seiner Produktpalette nennenswerte Marktanteile vorzuweisen.
Christian Schwaiger jun. verkaufte die Firma 1998 an die Vivanco-Gruppe AG und zog sich zurück.
Mit Vivanco begann eine neue Ära für die Firma Schwaiger. Ein neues Geschäftsmodell, in dem der Handel eine bedeutende Rolle spielte und Schwaiger zum wichtigsten Lieferanten für Zubehör in den Baumärkten wurde, zeichnete eine ganz neue Erfolgsgeschichte. SB-gerechte Verpackungen wurden eingeführt und trugen ihren Teil zum Aufschwung des Unternehmens bei.
Wie in größeren und börsennotierten Unternehmen üblich, spielten nun Synergieeffekte zwischen den Firmen Freitag, Vivanco und Schwaiger eine größere Rolle. Die Geldgeber der Vivanco Gruppe AG entschieden in diesen Jahren, dass die Firma Freitag geschlossen und Schwaiger 2003 an die Reitz Gruppe verkauft wird.
Reitz hatte das Ziel, die klassischen Stromsortimente mit den Multimedia-Artikeln von Schwaiger zu erweitern. Einkabellösungen, Ausweitung der Receiverserien und neue Multischalter prägten das Geschäft. Aber auch die Reitz-Gruppe musste größere erfolglose Unternehmensteile mitschleppen.
Am 19. Februar 2009 stürzte das Konstrukt Reitz-Gruppe wegen Zahlungsunfähigkeit zusammen. Schwaiger hatte zwar gute Ergebnisse, doch das erwirtschaftete Geld reichte nicht, die gesamte Unternehmensgruppe zu retten.
Der Insolvenzverwalter erkannte die Wirtschaftlichkeit und Vermarktbarkeit der einzelnen Firmen sehr schnell. Deshalb wurde Schwaiger aus der Gruppe gelöst und als Einzelunternehmen verkauft. Seit dem 1. Oktober 2009 gehört Schwaiger zur Voxx International Corporation in den USA, ein Glücksfall für das Unternehmen. Die Firma wird als eigenständiges Unternehmen mit den bisherigen Mitarbeitern und unter dem langjährigen Management weitergeführt.
Geschäftsführer Mike Tänzler erkannte frühzeitig die sich anbahnenden Veränderungen durch die Digitalisierung und begann das Produktsortiment rechtzeitig entsprechend zu erweitern. Heute bietet Schwaiger zwar immer noch Antennenprodukte an; aber immer stärker tragen auch das Audio-/Video-Zubehör und vor allem digitale Entwicklungen, wie die Home Automation, zum Erfolg des Unternehmens bei. Tänzler ist sich sicher: "Der von uns eingeschlagene Weg, bei Neuentwicklungen immer ganz vorne dabei zu sein und diese in Form von preiswerten, erschwinglichen, aber dennoch hochwertigen Produkten in den Markt zu bringen, sichert dem Unternehmen und den Mitarbeitern eine solide Zukunft."