Ettlingen – historische Altstadt mit mittelalterlichen Gässchen
Ettlingen unweit von Karlsruhe am Nordwestrand der Ferienregion wird in diesem Jahr zur badenwürttembergischen „Literaturhauptstadt“ auf Zeit: Unter dem Motto „Hör mal“ sind bekannte Autorinnen und Autoren wie Elke Heidenreich und Wladimir Kaminer, aber auch regionale Größen und neue Gesichter zu Gast. Neben Lesungen gibt es eine Plattform für HipHop, Poetry Slam und Singer/Songwriter sowie ein großes Familienprogramm. Corona-bedingt soll ein „Literatur-Block“ im Mai und ein Block von September bis Dezember stattfinden.
Im Sommer verwandelt sich der barocke Schlosshof in einen Freiluft-Theatersaal – dank überdachter Zuschauertribüne ein quasi regensicheres Vergnügen. Bei den „Schlossfestspielen“ stehen die Strauss-Operette „Die Fledermaus“, der Broadway-Klassiker „The King and I“ und die Rock-Show „Killerqueen“ auf dem Spielplan. Der Vorverkauf startet an Ostern.
Historische Dampfzugfahrten locken zwischen Mai und Oktober Schienenfans und „Pufferküsser“ ins urwüchsige Albtal. Die Fahrten zwischen Karlsruhe, Ettlingen und Bad Herrenalb starten zu verschiedenen Terminen. Mehr Infos unter Tel. 07243.101380, www.ettlingen.de
Rastatt – Barockstadt und Schauplatz der badischen Revolution
Tipp für Sonnenkönige: Die Barockresidenz Rastatt ist seit über 300 Jahren der prunkvolle Mittelpunkt der Stadt am Westrand des nördlichen Schwarzwalds und gilt als eines der schönsten Barockschlösser Deutschlands. Sie ist dem Schloss Versailles des französischen Sonnenkönigs Ludwig XIV. nachempfunden und die einzige im Original erhaltene Barockresidenz am Oberrhein. Zu entdecken sind ihre barocken Reize bei zahlreichen thematischen Führungen.
Tipp für Abenteurer: Die Kasematten in Rastatt sind unterirdische Wehrgänge und Teil der einstigen Festung. Sie wurden 1842 eigentlich gebaut, um die Rheingrenze gegen französische Angriffe zu sichern. Als dann aber 1849 preußische Truppen die Festung Rastatt beschossen, boten sie den Einwohnern Schutz. Heute können die unterirdischen Gänge bei einer Führung besichtigt werden – Sagen und Mythen inklusive.
Tipp für Geschichtsinteressierte: Der „Revolutionspfad“ führt auf den Spuren der Freiheitsbewegung von 1848/49 durch Rastatt zu 15 markanten Bauwerken und Schauplätzen der badischen Revolution.
Mehr Infos unter Tel. 07222.9721220, www.tourismus-rastatt.de
Emmendingen – ein Hoch auf das geschriebene Wort
Ein einzigartiges Angebot für Leseratten: Das Deutsche Tagebuch-Archiv sammelt deutschsprachige Tagebücher, Lebenserinnerungen und Briefwechsel von Jedermann und Jederfrau. Das älteste Tagebuch in der Sammlung stammt von 1760. Auch wenn Führungen corona-bedingt nicht möglich sind, lässt sich dem Tagebucharchiv mittels Audioguide ein virtueller Besuch abstatten.
Der Eichbergturm ist mit einer Plattformhöhe von 43 Metern der höchste frei begehbare Aussichtsturm Deutschlands. 240 Stufen führen zur Aussichtskanzel hinauf. Von dort bietet sich ein Rundumblick über den Schwarzwald zum Schweizer Jura im Süden und zu den Vogesen im Westen.
Die mittelalterliche Ruine Hochburg ist eine der größten Burganlagen in Baden und liegt zwischen Emmendingen und Sexau. Vom Stadtzentrum führt eine genussreiche Wanderroute auf einem alten Pfad durch Wald und Wiesen zur sechs Kilometer entfernten Hochburg. Mehr Infos zu Entdeckungen in der Stadt nördlich von Freiburg gibt es unter Tel. 07641.19433, www.tourismus.emmendingen.de
Breisach – Grenzenlos vielfältig
Ganz am Westrand der Ferienregion ist das St. Stephansmünster auf dem Münsterberg von Breisach weithin zu sehen. Erbaut wurde das Münster vom 12.-15. Jahrhundert im romanischen und gotischen Stil. Obwohl es 1945 stark zerstört wurde, sind im Innern viele Kunstwerke erhalten. Grabsteine und Gedenktafeln aus dem 14.-18. Jahrhundert sind Zeugnisse der Geschichte Breisachs unter vorderösterreichischer und französischer Herrschaft.
Ein Tipp für ausdauernde Wanderer und Liebhaber landschaftlicher Reize: Ab Breisach führt der 31 Kilometer lange „Wiedehopfpfad“ quer durch die Rebterrassen und Wälder des Vulkanberges nach Sasbach an den Nordrand des Kaiserstuhls. Ausblicke zu den Vogesen und auf den Schwarzwald sind dabei ebenso zu erleben wie Einblicke in eine teils mediterrane Pflanzen- und Tierwelt.
Zu entspannenden Schiffstouren zwischen Schwarzwald und Vogesen locken die Ausflugsschiffe im Breisacher Hafen. Die Ausfahrten über den Rhein, den Rheinseitenkanal und durch die Schleusen sind eine gute Gelegenheit, die Grenzregion auf dem Wasser zu erkunden. Mehr Infos und Termine unter Tel. 07667.940155, www.breisach.de
Lörrach – pittoreskes Städtchen voller Kultur
Ganz im Süden der Ferienregion präsentiert Europas einziges Drei-Länder-Museum in Lörrach in seiner Dauerausstellung in deutscher und französischer Sprache die zentrale Schau zur Geschichte und Gegenwart der deutsch-französisch-schweizerischen „Triregio“ am Oberrhein.
Hochzeiten in Zeiten von Corona sollten zumindest in einer besonderen Location gefeiert werden. Auf Burg Rötteln ist eine der imposantesten Burgruinen Südbadens ein passender Rahmen. Auch ohne Hochzeitspläne ein Ausflugstipp – dank Panoramasicht auf Lörrach, Museum und Biergarten.
Ein Tipp für lesehungrige Wanderer: Der „Hebel-Wanderweg“ mit einer Länge von rund 60 Kilometern orientiert sich an Johann Peter Hebels alemannischem Gedicht „Die Wiese“ und verläuft von der Quelle des Flüsschens Wiese am Feldberg bis zur Schifflände in Basel. Zahlreiche Informationstafeln informieren unterwegs über den Pionier der alemannischen Mundartliteratur und sein Werk. Mehr Infos unter Tel. 07621.415120, www.loerrach.de
Weil am Rhein – Stadt der Stühle und des Designs
Grenzüberschreitenden Kulturgenuss verspricht der „Rehberger-Weg“ zwischen Weil am Rhein und dem schweizerischen Riehen: Er verbindet auf rund fünf Kilometern die renommierten Kulturinstitutionen Vitra Design Museum und Fondation Beyeler. Geleitet von „24 Stops“ des Künstlers Tobias Rehberger lässt sich die Natur- und Kulturlandschaft im Dreiländereck erkunden.
Einzigartige Freilichtgalerie: Der Weiler Stadtteil Ötlingen ist eines der am schönsten gelegenen Dörfer im Markgräflerland. Das „Rebdorf am Himmel“ hat sich zum „ART-Dorf“ entwickelt: Mehr als 30 Künstler stellten hier Bilder und Skulpturen aus. Die Kunstwerke zieren nun Häuser und Vorgärten und haben das kleine Dorf zur einer einzigartigen Freilichtgalerie werden lassen.
Tipp für Architekturliebhaber: Auf dem „Vitra Campus“ in Weil vereint ein einzigartiges Ensemble zeitgenössischer Architektur die kommerziellen und kulturellen Aspekte des Schweizer Möbelherstellers: Die Bauten so renommierter Architekten wie Zaha Hadid, Frank Gehry oder Tadao Ando haben das Produktionsgelände zu einem Magneten für Design- und Architekturliebhaber aus aller Welt werden lassen. Mehr Infos unter Tel. 07621.4220440, www.w-wt.de
Donaueschingen – Geburtsort der Donau
Die Donauquelle im Fürstlichen Schlosspark lässt sich auch auf eigene Faust entdecken – aber bei den regelmäßig angebotenen Erlebnisführungen direkt am Quelltopf können Entdecker noch mehr über die Geschichte des zweitlängsten europäischen Flusses erfahren. Wer hat die Donauquelle gefunden? Welche Mythen ranken sich darum? Und wo entspringt die Donau wirklich?
Tourentipp für Streckenradler: Der „Donauradweg“ ist einer der beliebtesten europäischen Fernradwege. Nach dem Start im idyllischen Schlosspark von Donaueschingen geht es vorbei am Zusammenfluss von Brigach und Breg immer nah am Ufer gut 600 Kilometer weit bis nach Passau.
Ausflugsziel für junge Tüftler: Im „Kinder- und Jugendmuseum“ laden interaktive Stationen und Werkbereiche junge Entdecker von 5 bis 16 Jahren zum Experimentieren mit allen Sinnen ein. Interessante Phänomene aus den Bereichen Wissenschaft und Technik, Mensch und Natur werden durch viele Mitmach-Exponate vermittelt. Infos unter Tel. 0771.857221, www.donaueschingen.de
Villingen-Schwenningen – badisch-württembergische Doppelstadt
Vom Bahnhof im schwäbischen Stadtteil Schwenningen im Osten der Ferienregion führt eine 7 Kilometer lange Rundtour ins „Schwenninger Moos“: Das Regenmoor liegt auf der Europäischen Wasserscheide und trennt die Zuläufe von Rhein und Donau. Zugleich entspringt hier der Neckar.
In einer alten württembergischen Uhrenfabrik lädt das Uhrenindustriemuseum Besucher ein, in den früheren Alltag der Fabrikarbeiter einzutauchen: Transmissionen werden hier zum Laufen gebracht, Zahnräder gefräst und Zeiger gestanzt. Dazu gibt es Geschichten zu hören, wie es im 18. und 19. Jahrhundert in der damals „größten Uhrenstadt der Welt“ zuging.
Beim badischen Stadtteil Villingen führt der „Waldpfad Groppertal“ als schattiger Rundweg zu Baumriesen und Schwarzwaldhöfen beiderseits der Brigach. Besondere Highlights des elf Kilometer langen Premiumweges sind der Felsen „Uhustein" mit seiner Aussichtsplattform, das Wildgehege Salvest und die Ruine Kirneck. Mehr Infos unter Tel. 07721.822344, www.villingen-schwenningen.de
Rottweil – älteste Stadt Baden-Württembergs
Die „Stadt der Türme“, wie Rottweil schon seit Jahrzehnten genannt wird, lockt seit wenigen Jahren mit der höchsten Besucherplattform Deutschlands in 232 Metern Höhe. Im insgesamt 246 Meter hohen ThyssenKrupp-Turm werden Aufzüge getestet. Wenn die Corona-Beschränkungen es zulassen ist die Besucherplattform von Freitag bis Sonntag geöffnet. Sie erlaubt einen faszinierenden 360-Grad-Blick auf die Hochebene zwischen mittlerem Schwarzwald und der Schwäbischen Alb.
Ziel für Skulpturenfans: Der renommierte Bildhauer Erich Hauser (1930-2004) hat lange in Rottweil gelebt. Der 30.000 Quadratmeter große Skulpturenpark präsentiert seine Werke im Dialog mit der Natur und der Architektur seines Anwesens. Führungen durch den Park, die Kunstsammlung, Werkstatt und Wohnhäuser gibt es von April bis September an jedem letzten Sonntag im Monat.
Von den Römern am Ostrand des Schwarzwaldes gegründet ist Rottweil heute älteste Stadt Baden-Württembergs und hat entsprechend viele kulturelle und historische Höhepunkte zu bieten. Besonders geprägt wird das gut erhaltene mittelalterliche Stadtbild durch die Ruine der Bernburg, das Münster Heilig Kreuz, die stattliche Hochbrücke und durch das Schwarze Tor als Teil der früheren Stadtmauer. Gut zu gehende Wanderwege führen in das landschaftlich reizvolle Eschachtal und in das Naturschutzgebiet Neckarburg. Mehr Infos unter Tel. 0741.494280, www.rottweil.de
Calw – Hermann-Hesse-Stadt voller Fachwerk
Für Literaturbegeisterte ist diese Stadt fast ein Muss: Hermann Hesse (1877-1962) ist einer der weltweit meistgelesenen deutschsprachigen Autoren. In seiner Heimatstadt Calw erinnern viele Gebäude an den Nobelpreisträger und seine Erzählungen. Calw sei die „schönste Stadt von allen“, bekannte er einmal. Regelmäßig angebotene Führungen zeigen Stätten seines Lebens und Orte, die er in seinen Erzählungen so unnachahmlich beschrieben hat. Unbedingt empfehlenswert: ein Besuch im Hesse-Museum am Marktplatz. Von Juli bis 9. August 2021 gibt es im Rahmen des „Gerbersauer Lesesommers“ zudem ein vielfältiges Programm zu Hesse und seinen Erfahrungen in der Region.
Für Hesse war das Kloster eine Qual, heute ist es ein Labsal für Musikbegeisterte: Das Kloster St. Peter und Paul im Calwer Stadtteil Hirsau ist ein beliebtes Ausflugsziel für die ganze Familie. Für alle, die sich ausgiebiger mit der mittelalterlichen Kunstgeschichte der Stadt beschäftigen wollen, ist das Klostermuseum ein absolutes Muss. Es zeigt den Klosterort als einstiges Zentrum der benediktinischen Reformen in Deutschland. Vom 29. Juli bis 8. August 2021 wird die Klosterruine zur Kulisse für die jährliche Konzertreihe „Klostersommer“ mit hochkarätigem Programm.
Eine Reihe eindrucksvoller Fachwerkhäuser am Marktplatz und in den winkeligen steilen Gassen Calws vermitteln noch heute eindrucksvoll das Bild einer mittelalterlichen Stadt. Über 200 Gebäude sind geschützte Häuser des späten 17. Jahrhunderts – zu erleben bei Fachwerkführungen oder auf dem Calwer Abschnitt des „Fachwerkstraßen-Radweg“. Er verbindet in 17 Etappen an seiner über 1000 Kilometer langen Strecke mehr als 30 Städte an der Deutschen Fachwerkstraße zwischen Neckar, Schwarzwald und Bodensee. Mehr Infos unter Tel. 07051.167399, www.calw.de