Die Zahlen gehen aus den Erhebungen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg bei Betrieben mit mindestens zehn Schlafgelegenheiten hervor. Das sind etwa 2.800 der insgesamt rund 11.000 Gastgeber in der Ferienregion.
„Erfreulich ist die Rückkehr der Gäste aus dem Ausland“, sagt Hansjörg Mair, Geschäftsführer der Schwarzwald Tourismus GmbH. Mit rund 4,3 Millionen Übernachtungen und einem Plus von 106,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum haben sich diese 2022 mehr als verdoppelt. „Die ausländischen Märkte haben sich mit diesem Ergebnis somit schneller erholt als erwartet.“ 91 Prozent der Übernachtungen aus dem Ausland stammten aus Europa, von denen die Schweiz mit einem Marktanteil von 34,9 Prozent den Spitzenplatz der Herkunftsländer einnimmt, gefolgt von den Niederlanden (17,5 Prozent), Frankreich (13,8 Prozent), Belgien (6,5 Prozent) und Österreich (3,4 Prozent).
Auch die inländischen Gäste haben weiter zugelegt und sind mit rund 15,75 Millionen Übernachtungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 31,1 Prozent gestiegen. „Die trotz der Aufhebung von Reisebeschränkungen ins Ausland gestiegene Nachfrage von Inlandsgästen an Übernachtungen im Schwarzwald verdeutlicht, dass sich auch 2022 der Wunsch nach Urlaub im eigenen Land fortgesetzt hat und der Schwarzwald hierbei eine Rolle spielt“, so Mair.
Die stärksten Monate des Jahres 2022 waren Mai bis Oktober, von denen Mai (+1,9 Prozent), August (+0,1 Prozent), September (+0,5 Prozent) und Oktober (+0,5 Prozent) erstmals wieder mehr Übernachtungen aufweisen konnten als im Vorpandemiejahr 2019. „2019 war eines der besten Tourismusjahre, die wir je hatten und dass wir in 2022 in einigen Monaten bereits wieder über Vorkrisenniveau sind, zeigt ganz klar: Der Schwarzwald ist beliebter denn je und die Marke Schwarzwald kommt gestärkt aus der Pandemie“, sagt Hansjörg Mair. „Wir haben kein Problem auf der Nachfrageseite, wir haben aber – wie im Übrigen alle Destinationen und auch fast alle Wirtschaftssektoren – ein Problem auf der Angebotsseite. Betriebe hatten und haben verkürzte Öffnungszeiten und einige sind sogar ganz geschlossen aufgrund von Mitarbeitermangel. Der Wichtigkeit von Mitarbeiterförderung tragen wir deshalb mit dem Ehrenpreis beim Schwarzwald Genuss-Award kuckuck 2023 Rechnung, der in diesem Jahr einem Betrieb verliehen wird, welcher sich aktiv und in besonderer Weise für die Ausbildung und/oder Förderung seines Personals einsetzt“, so Mair.
Wir schauen zuversichtlich in die Zukunft und sind sicher, dass auch 2023 ein gutes Tourismusjahr wird. Doch die Steigerung der Übernachtungszahlen allein ist nicht maßgeblich“, betont der STGGeschäftsführer. „Wichtiger ist die Wertschöpfung aus dem Tourismus für die Betriebe und die Region, damit Investitionen getätigt werden können und ein Qualitätstourismus angeboten werden kann, von dem sowohl die Gäste wie auch die Einheimischen profitieren.“