„Eine erfolgreiche Tourismusregion braucht nicht nur zufriedene Gäste, sondern auch Einheimische, die sich mit dem Tourismus in ihrer Heimat wohlfühlen oder gar identifizieren“, sagt Hansjörg Mair, Geschäftsführer der Schwarzwald Tourismus GmbH. „Der Schwarzwald hat eine lange Tourismustradition und weist bei der lokalen Bevölkerung eine überdurchschnittlich hohe Tourismusakzeptanz im Bundesvergleich aus, wie die vorliegende Studie belegt. Die Perspektive der Einheimischen zu kennen und bei der Entwicklung von Tourismusstrategien zu berücksichtigen, ist für uns wichtig, weshalb wir die Studie künftig regelmäßig durchführen möchten und in den Schwarzwald Monitor Tourismus aufnehmen, den wir im Sommer 2023 einführen werden.“
Untersucht wurde bei einer repräsentativen Umfrage vom 3.1.2023 bis 31.1.2023 die Tourismusakzeptanz der Einheimischen in der Ferienregion Schwarzwald und der einzelnen Land- und Stadtkreise sowie die Auswirkungen des Tourismus im eigenen Wohnort (TAS-W) und für sich persönlich (TAS-P). Die Tourismusakzeptanz Wohnort (TAS-W) fällt mit einem Saldo von +42 nicht nur positiv auf, sondern ist im Vergleich zu Deutschland gesamt (+38) überdurchschnittlich hoch. Auswirkungen des Tourismus auf die persönlichen Belange werden durch die Mehrheit neutral eingestuft (50,2%), weshalb der Tourismusakzeptanz persönlich (TAS-P) einen niedrigeren, jedoch ebenfalls positiven Akzeptanzsaldo +27 aufweist. 53% der Befragten geben an, dass die Anzahl der Touristen insgesamt die richtige Menge aufweist. Für 31% der Bevölkerung sind es sogar zu wenig Touristen. Entgegen der allgemeinen Annahme, dass eine hohe Tourismusintensität einen negativen Einfluss auf die Tourismusakzeptanz hat, erhöht sich laut der Studie die Akzeptanz für den Tourismus mit steigender Intensität. So liegt der TAS-W Wert mit +59 und auch der TAS-P Wert mit +43 deutlich über dem Gesamtniveau, wenn mehr als 10 Übernachtungen je Einheimischem in einem Wohnort getätigt werden.
Zu den wahrgenommenen positiven Effekten des Tourismus zählen 76% der Befragten die Förderung der lokalen Wirtschaft, 71% sehen den Tourismus als Imagetreiber und 60% erklären, dass der Tourismus zum Erhalt der Kultur beiträgt. Negative Auswirkungen werden hingegen seltener wahrgenommen und zudem stark saisonal gesehen. Als Maßnahme zur Minimierung negativer Auswirkungen werden mehrheitlich Lösungen für Verkehrsprobleme genannt (47%). Zudem besteht der Wunsch nach Partizipation und Mitbestimmung.
Key Facts der Tourismusakzeptanzstudie für die Ferienregion Schwarzwald:
Tourismusakzeptanz Wohnort (TAS-W) +42
Der TAS-W-Wert drückt die wahrgenommene Auswirkung des Tourismus auf den eigenen Wohnort aus. 51% der Einheimischen nehmen überwiegend oder eher positive Auswirkungen des Tourismus auf den eigenen Wohnort wahr, während 9% der Befragten angeben, dass sie die Auswirkung des Tourismus auf den eigenen Wohnort negativ empfinden, so dass der Akzeptanzwert Wohnort (TAS-W) bei +42 liegt.
Tourismusakzeptanz persönlich (TAS-P) + 27
Der TAS-P-Wert drückt die wahrgenommene Auswirkung des Tourismus auf sich persönlich aus. 37% der Einheimischen nehmen überwiegend oder eher positive Auswirkungen des Tourismus auf persönliche Belange wahr, während 10% der Befragten angeben, dass sie die Auswirkung des Tourismus für sich selbst als negativ empfinden, so dass der Akzeptanzwert persönlich (TAS-P) bei +27 liegt.
Mit dem vom Land Baden-Württemberg geförderten Projekt Schwarzwald Monitor Tourismus wurde ein innovatives Monitoring- und Steuerungsinstrument entwickelt, das im Sommer 2023 lanciert und auf der Jahrestagung der Schwarzwald Tourismus GmbH am 12. Juli vorgestellt wird. Neben den Daten der Tourismusakzeptanzstudie fließen aussagekräftige Kennzahlen aus unterschiedlichen Quellen ein, die einen Rückblick, Einblick und Ausblick in den Tourismus im Schwarzwald ermöglichen sollen. Über individuell konfigurierbare Dashboards können diese gebündelten Informationen künftig tagesaktuell Betrieben, Orten und Regionen smarte Daten und handlungsauslösende Insights liefern, welche dazu beitragen, die Wertschöpfung in der Region nachhaltig zu steigern.