Neben der Ferienregion Schwarzwald bewerben sich auch das Allgäu, der Bayerische Wald, die Insel Juist und die Uckermark um den Siegertitel. Alle fünf Finalisten werden am 13. Mai in Berlin öffentlich ausgezeichnet. Der Wettbewerb wurde erstmalig ausgelobt vom Bundesumweltministerium, dem Bundesamt für Naturschutz und dem Deutschen Tourismusverband. Insgesamt haben sich 34 Tourismusregionen beteiligt.
Eine Expertenjury mit acht Vertretern verschiedener Institutionen bereiste am 16. April den Schwarzwald. Vertreter von Schwarzwaldtourismus, Verkehrsverbünden, Naturschutz und Kommunen erläuterten in Freiburg, Titisee und Feldberg die Verknüpfung von sozial-, wirtschafts- und umweltorientierten Freizeitangeboten in der Region. Der Fokus lag auf einem "nachhaltigen" Urlaubsangebot, das von der Anreise des Gastes über seinen Aufenthalt, Konsum und die Mobilität am Urlaubsort bis zu seiner Abreise stets den Umweltaspekt berücksichtigt.
Nach Eintreffen der Jury in Freiburg gab zunächst Geschäftsführer Christopher Krull von der Schwarzwald Tourismus GmbH einen Überblick zu den seit Jahren entwickelten nachhaltigen Urlaubsangeboten in der Ferienregion. Im Vordergrund stand das "Leuchtturmprojekt" KONUS. Es ermöglicht seit 2005 die freie Fahrt für Urlauber in der Region. Flankiert wird Konus von der stark ermäßigten Bahnanreise mit RIT-Schwarzwaldticket und verschiedenen Initiativen für umweltfreundliche Mobilität am Urlaubsort.
Danach informierte DB-Regio bei einer Fahrt nach Titisee über ihre touristischen Angebote, über Fahrradtransport im Schwarzwald. Während der Fahrt informierten sich die Teilnehmer über nachhaltige Mobilitäts- und Energiekonzepte. Die Bürgermeisterin Hannelore Reinbold-Mench stellte auch die vorbildliche "Energiegemeinde" Freiamt vor.
Am Bahnhof Titisee warteten fünf E-Smarts der Hochschwarzwald Tourismus GmbH zur Weiterfahrt zum "Haus der Natur" auf dem Feldberg. Dort informierte Geschäftsführer Dr. Stefan Büchner die Jurymitglieder über Umweltbildung und Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität in den Naturparken. Zum Abschluss stellte Hotelier Klaus-Günther Wiesler die Anstrengungen von Hoteliers und Gastgebern um umweltschonendes Wirtschaften vor. Sein "Seehotel Wiesler" am Titisee gehört zu den zertifizierten EMAS-Hotels und ist Mitglied im Verband der "Naturparkwirte". Nach einem "Naturpark-Essen" und einem Fototermin fuhr die Jury weiter zum nächsten Finalisten, dem Allgäu.
Mehr Infos zum Bundeswettwerb unter www.bundeswettbewerb-tourismusregionen.de. Weitere Infos zu nachhaltigen Angeboten im Schwarzwald: www.schwarzwald-tourismus.info/...
Mitglieder der Expertenjury: Kathrin Bürglen, DB Vertrieb GmbH; Martina Kohl, WWF Deutschland; Jürgen Mädger, Dehoga; Dirk Dunkelberg, Deutschen Tourismusverband; Bernd Beck, Deutschen Städte- und Gemeindebund; Bürgermeister a. D., Heilbad Heiligenstadt; Beate Job-Hoben, Bundesumweltministerium/Bundesamt für Naturschutz; Olaf Schlieper, Deutschen Zentrale für Tourismus
Begleiter aus dem Schwarzwald: Christopher Krull, Schwarzwald Tourismus GmbH; Hannelore Reinbold-Mench, Bürgermeisterin der Energiegemeinde Freiamt; Stefan Preuss, KONUS; Hendrik Erhard, DB-Regio; Klaus-Günther Wiesler, EMAS und Naturparkwirt Seehotel Wiesler; Andreas Feustel, Hochschwarzwald Card; Dr. Stefan Büchner, Umweltbildungszentrum Haus der Natur Feldberg; Valerie Bässler, Naturparke; Andreas Braun, Tourismus Marketing GmbH Baden-Würrtemberg.
Diese Umweltaspekte machten den Schwarzwald zum Gewinner
Stellvertretend für die Akteure im Tourismus der Ferienregion hat sich die Schwarzwald Tourismus GmbH am erstmalig ausgeschriebenen Bundeswett Nachhaltige Tourismusregionen beworben. Das Hauptaugenmerk galt dabei den seit Jahren mit den Verkehrsverbünden, der Bahn, den Tourismusgemeinden und den Naturparken entwickelten umweltverträglichen und klimafreundlichen Angeboten.
- Das 2005 eingeführte KONUS-Ticket zur kostenlosen Nutzung des ÖPNV für Schwarzwaldurlauber in allen neun Verkehrsverbünden der Ferienregion.
- Das RIT-Schwarzwaldticket mit dem Urlauber auch die stark ermäßigte Bahnanreise ab allen deutschen Bahnhöfen, auch mit ICE, buchen können.
- Das Projekt "Fahrtziel Natur" von BUND, NABU, VCD und Deutscher Bahn, zu dem seit Januar 2013 auch der Schwarzwald mit seinen beiden Naturparken gehört.
- Das Projekt "Zukunftsmobilität im Schwarzwald" (ZUMO) mit dem die STG 2011 die Grundlage für E-Mobilitätskonzepte legte.
- Das E-Mobilitätsangebot im Hochschwarzwald, mit dem Gäste von über 240 Gastgebern mit der Hochschwarzwald Card kostenlos einen E-Smart ausleihen können und das um E-Mobilitätsangebote für Einheimische erweitert werden soll.
- Das schwarzwaldweite Netz von Verleih-, Lade- und Akkutauschstationen für E-Bikes und die mehrtägigen E-Bike-Pauschalen der Schwarzwald Tourismus GmbH.
- Die umweltfreundlichen "Viabono"-Unterkünfte, 17 nach EU-Norm zertifizierte EMAS-Hotels, drei nach der internationalen Umweltmanagementnorm ISO 14001 zertifizierte Hotels und 14 Ökocampingplätze.1 Elf weitere Hotel-Restaurants des Vereins Naturpark-Wirte Schwarzwald Mitte/Nord sollen im Laufe des Jahres ihr EMAS-Zertifikat bekommen.
- Sechs Bioenergiedörfer2, die Energie für Einwohner und Urlauber über Solar- und Biogasanlagen, Wind- und Wassermühlen und nachwachsende Rohstoffe erzeugen, fünf weitere Orte "Auf dem Weg zum Bio-Energiedorf".
- Sieben von der Deutschen Umwelthilfe ausgezeichnete "Solarkommunen"3, darunter auch Freiburg, 2012 als "Deutschlands nachhaltigste Großstadt" ausgezeichnet.
Dazu kommen in der gesamten Ferienregion unzählige naturnahe Urlaubsaktivitäten und Angebote wie Bauern- und Winzerhofurlaub, Bauernhof-Brunch, Direktvermarktung bäuerlicher Erzeugnisse oder das Angebot der Naturparkwirte und der Wirtevereinigung "Kaiserlich genießen" vom Kaiserstuhl.
Mehr dazu unter www.nachhaltiger-schwarzwald.info