Seit 2001 bietet die Schweizerische Bodensee-Schiffahrtsgesellschaft aus Romanshorn Trauungen auf einem Schiff an. Die eigentliche Trauung wird dabei vom Oberkapitän nach den Wünschen des Traupaares durchgeführt. Anders als bei der Hochseeschifffahrt kommt dem Akt aber keine Rechtswirkung zu. Aus diesem Grund wird die romantische Schiffstrauung als Alternative meistens von Paaren gewählt, welche aus persönlichen Gründen auf eine kirchliche Feier verzichten.
Seit dem 1. Januar 2007 können gleichgeschlechtliche Paare ihre Beziehungen auf dem Zivilstandesamt eintragen lassen und somit einen gemeinsamen Zivilstand mit weitgehend ähnlichen Wirkungen wie die Ehe begründen. Die Eintragung auf dem Standesamt geht aber ohne Zeugen recht nüchtern vor sich, und eine kirchliche Feier folgt nur in den wenigsten Fällen. Aus diesem Grund suchen lesbische und schwule Paare oftmals nach einer Alternative, einer für sie passenden Trauungsfeierlichkeit in einem unkonventionellen Rahmen.
Die Bodensee-Schifffahrtsgesellschaft hat nun reagiert und ihr Angebot für Trauungen durch den Oberkapitän ausdrücklich auf gleichgeschlechtliche Paare ausgeweitet. Wie gewohnt wird der Oberkapitän die Trauungsfeier mit dem Paar ausführlich besprechen und sorgfältig planen. Dabei können Wünsche rund um die Formulierungen oder den Ablauf sowie den Rahmen ganz individuell geäussert werden, wodurch eine romantische und würdige Trauung sichergestellt ist. Vor Überraschungen werden aber auch schwule und lesbische Paare nicht sicher sein. Ob diese dann aber gleich so drastisch ist wie jene aus dem vergangenen Jahr, als eine Braut von Piraten auf ein anderes Schiff entführt und anschliessend zum Entsetzen aller Gäste sogar noch in den Bodensee geworfen wurde, bleibt abzuwarten. Ein Happy End dürfte es aber für alle auf dem See Getrauten geben. Genau wie für die entführte Braut, die mit den Piraten unter einer Decke steckte und an ihrer Stelle ein verkleidetes Double in den See springen liess.