Allein in der Hauptstadt Kabul fristen rund 50.000 Menschen, die vor dem Terror der Taliban geflohen sind, eine kümmerliche Existenz in Slums. Dort fallen nachts die Temperaturen weit unter den Gefrierpunkt. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind über 2 Millionen Menschen in Afghanistan durch Eiseskälte, Krankheiten und Unterernährung gefährdet. Shelter Now will auch Flüchtlingen in sehr abgelegenen Gebieten helfen, in denen keine andere Organisation arbeitet.
Die Binnenvertriebenen leben zumeist in Zelten und haben gerade mal Decken gegen die Kälte. Selbst diejenigen, die sich durch Gelegenheitsarbeiten etwas Geld verdienen können, fragen sich jeden Tag, ob es zum Überleben reicht. "Wenn wir von dem bisschen Geld Brot kaufen, erfrieren wir, und wenn wir Heizmaterial kaufen, verhungern wir", drückt mancher Familienvater sein Dilemma aus. Im letzten, sehr harten Winter, waren allein in Kabul Dutzende von Kindern an den Folgen der Kälte gestorben.
"Die Menschen brauchen dringend die lebensnotwendigsten Nahrungsmittel", sagt Shelter Now-Direktor Stolte. Auch in den vergangenen Wintern hat das Hilfswerk Lebensmittel verteilt, im letzten Jahr an rund 8.000 Menschen. "Viele Leben konnten dadurch gerettet werden", so Stolte. Ausgeteilt werden Mehl, Zucker, Bohnen, Tee und Speiseöl. Für 40 Euro kann eine Familie "über den Winter" gebracht werden.
Shelter Now-Direktor Stolte schließt sich ausdrücklich dem Appell der Vereinten Nationen an, eine allgemeine "Spendenmüdigkeit" für Afghanistan zu überwinden. Letztes Jahr sei bei den UN-Organisationen nicht einmal die Hälfte der international zugesagten Mittel eingegangen. "Neben der Nothilfe werden in Afghanistan dringend Mittel für langfristige Projekte benötigt, wie ländliche Entwicklung, Bau von Siedlungen, Schulen und Gesundheitseinrichtungen", mahnt Stolte.
Spendenkonto: Kontonummer 2523058, Norddeutsche Landesbank, BLZ 250 500 00