Seit dem Umzug werden die 86 Mädchen und 64 Jungen alle am Vormittag unterrichtet – in dem alten Gebäude gab es nur zwei Klassenräume; die Hälfte der Schülerinnen und Schüler musste nachmittags zur Schule kommen. Im „Helping Hands Educational Center“ (auf Deutsch „Bildungszentrum Helfende Hände“) gibt es die Klassen 1 bis 4 für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren. Sie stammen aus verschiedenen afghanischen Volksgruppen wie Paschtunen, Tadschiken, Hazaras oder Usbeken.
Fünf Lehrerinnen unterrichten die Sprachen Dari, Pashto und Englisch, sowie Mathematik, Wissenschaften, Sozialkunde, Zeichnen und Sport. Sie haben in den vergangenen Jahren Fortbildungskurse besucht, um sich die Montessori-Lernmethode anzueignen. „Statt Frontalunterricht mit Auswendiglernen – wie in Afghanistan oft noch üblich – stehen dabei Schüler-zentriertes Lernen, eigengesteuerte Aktivitäten, interaktives Lernen und gemeinschaftliches Spiel im Mittelpunkt“, erläutert Udo Stolte.
Große Freude löste bei Lehrerinnen und Schulkindern auch der große, begrünte Innenhof aus, der als Pausenhof und Spielplatz dient. Für den Schulbetrieb bittet das Hilfswerk weiter um Spenden: 20 Euro ermöglichen zurzeit einen Monat Unterricht für ein Kind. Ab dem Frühjahr möchte Shelter Now außerdem ein Schulessen anbieten, da viele Mädchen und Jungen zuhause keine regelmäßigen Mahlzeiten bekommen.
Die 2002 eröffnete Grundschule hatte Shelter Now 2009 von einer anderen Organisation übernommen. Aufgrund der politischen Umwälzung in Afghanistan im Sommer 2021 war sie kurzfristig geschlossen. Nach der Erneuerung der Zulassung des Hilfswerks durch das Taliban-Regime konnte das „Helping Hands Educational Center“ laut Stolte im Herbst 2021 wieder öffnen.
Spendenkonto: Norddeutsche Landesbank, IBAN DE65 2505 0000 0002 5230 58