Anfangs besuchten ausschließlich Waisenkinder das nach den Grundsätzen der Montessori-Pädagogik arbeitende Zentrum. Inzwischen sind viele jüngere Kinder schon in dem Lager geboren. „Sie kennen nichts anderes als das Leben im Camp“, schildert der deutsche Shelter Now-Direktor Udo Stolte. Für alle kleinen Gäste bedeute das von einer Kirchengemeinde aus der Region in Zusammenarbeit mit Shelter Now getragene Kinderzentrum Therapie, Heilung und Bildung und vor allem Spaß und Freude, so Stolte.
Sieben jesidische Lehrkräfte gestalten für die Mädchen und Jungen zwischen vier und 14 Jahren Zusatzangebote zum regulären Schulunterricht im Camp, der sich laut Stolte eher an Minimalstandards orientiert. Im „Child Center“ lernen die Kinder zum Beispiel Arabisch und Englisch, üben am Computer, sind aktiv bei Musik, Sport oder Kunst. „Geachtet wird aber auch auf die körperliche und seelische Gesundheit, Hygiene, den Bedarf an Kleidung oder Schulutensilien und nicht zuletzt das Erlernen von sozialen Kompetenzen“, erläutert der Shelter Now-Direktor.
Aufgrund des großen Andrangs mussten die Mitarbeiter des Zentrums die Kinderschar in zwei Gruppen aufteilen, die nun lediglich im Wochenwechsel kommen dürfen. „Wir benötigen mehr Platz“, sagt Helen, die Leiterin. Zwei, drei neue Räume, dazu ein Kinderspielplatz, ein Bolzplatz für Fußball und weitere Mitarbeiter – das schwebt der Leiterin vor. Außerdem würde Shelter Now gerne zwischen der Stadt Baadre und dem Camp ein Begegnungszentrum auch für Jugendliche und Familien realisieren – mit Kinderspielplatz, Sportplatz, Kletterwand und Inliner-Parcours. Auch die in der Stadt lebenden Flüchtlinge sollen sich hier zu gemeinsamen Aktivitäten treffen können.
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