Nachts erreichen die Temperaturen in Kandahar bereits den Gefrierpunkt, daher sei Eile geboten, so Stolte weiter. Die Hilfsprogramme der Provinzregierung von Kandahar reichten angesichts des unerwarteten Zustroms an Flüchtlingen bei weitem nicht aus. Da die Region aufgrund der Anwesenheit von Taliban-Kämpfern als sehr unsicher gilt, arbeiten nach Angaben von Udo Stolte neben Shelter Now nur noch sehr wenige internationale Hilfsorganisationen vor Ort, und zwar nur mit einheimischen Kräften. "Wir können und wollen uns der Verantwortung für die Flüchtlinge nicht entziehen und werben um die nötigen Mittel", sagt der Shelter-Now-Direktor.
Neben warmen Decken für die kalten Nächte erhalten die Flüchtlingsfamilien Mehl, Speiseöl, Tee, Bohnen und Zucker, um das Überleben im Winter zu sichern. Schon in den vergangenen Jahren hatte Shelter Now Winterhilfs-Programme auflegen müssen. "Die aktuelle Situation zeigt, dass Afghanistan besonders in Notlagen weiterhin auf internationale Hilfe angewiesen ist", erklärt Udo Stolte. Er begrüßt ausdrücklich die soeben bei der Afghanistan-Konferenz in Bonn gegebene Zusage der Staatengemeinschaft, das Land langfristig zu unterstützen.
Die Spendenkampagne für die Winterhilfe unter den aus Pakistan zurückkehrenden Flüchtlingen startet Shelter Now am Samstag mit einer Aktion in der Braunschweiger Innenstadt. An einem Infostand zur Situation in Kandahar bietet das Hilfswerk mit Safran zubereitete weihnachtliche Spezialitäten an. Das edle Gewürz wurde in landwirtschaftlichen Projekten in West-Afghanistan geerntet. "Solche nachhaltige Entwicklungsarbeit und Hilfe in akuten Notlagen sind die beiden Säulen unserer Tätigkeit in Afghanistan", betont Udo Stolte.
Spendenkonto: Kontonummer 2523058, Norddeutsche Landesbank, BLZ 250 500 00