„Möglich wurde die Ausweitung durch zusätzliche Mittel des finnischen Hilfswerks FIDA“, berichtete der deutsche Shelter Now-Direktor Udo Stolte. Dadurch konnten die Ausstattung der Klinik verbessert sowie weitere Ärzte und Schwestern eingestellt werden. Mit der Klinik, an der 2016 auch 75 Studenten praktisch ausgebildet wurden, leiste man einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der zahnmedizinischen Versorgung im Westen Afghanistans, so Stolte.
Insgesamt waren nach Angaben von Shelter Now knapp 11.000 Menschen direkte Nutznießer des Projektes. Die kostenlose Behandlung konzentrierte sich vor allem auf Frauen und Kinder, die rund 70 Prozent der Patienten ausmachten. Zehn Prozent waren Kinder mit Behinderungen, Waisen oder Straßenkinder, die sonst keine Chance für eine Zahnbehandlung gehabt hätten.
Besonders dankbar sei Shelter Now für die von zwei Ärzten aus Deutschland und Belgien in Herat durchgeführten Trainings, sagte Udo Stolte. Dabei gaben die Zahnmediziner ihre Fachkenntnisse an Studenten, Dozenten und Klinikpersonal weiter. Der belgische Arzt Marc Jeannin kümmere sich auch um die wissenschaftliche Auswertung der Untersuchungen des schulzahnärztlichen Dienstes und eine Kooperation der Universitäten Herat und Gent. Nach dem erfolgreichen Start der Klinik wolle das Hilfswerk 2017 besonderes Augenmerk auf die Fortbildung der Lehrenden und der Mitarbeiter legen, fügte der Shelter Now-Direktor hinzu.
In Afghanistan praktizieren bisher statistisch weniger als 0,5 Dentisten für 10.000 Einwohner (Deutschland: 8). Durch die Errichtung neuer zahnmedizinischer Fakultäten, z.B. in Herat, wolle die Regierung die Anzahl der Fachkräfte binnen fünf Jahren verdoppeln, sagte Stolte.
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