Wer kennt das im Winter nicht? Man ist morgens schon gereizt, fühlt sich schlapp und lustlos. Ursache dieser Symptome ist häufig der Mangel an Sonnenlicht, das hauptverantwortlich ist für die Produktion des Hormons Serotonin. Dieses reguliert nicht nur den Blutdruck, sondern gilt gemeinhin auch als "Glückshormon", verantwortlich beispielsweise für Sexualtrieb und Gemütszustand. Bei Lichtmangel entsteht im Körper weniger Serotonin, und stattdessen wird die Melatonin-Produktion hochgefahren, die normalerweise hauptsächlich nachts stattfindet. Eine Überproduktion von Melatonin, das unter anderem den Schlaf-Wach-Rhythmus steuert, bringt die innere Uhr durcheinander. Dies führt in abgeschwächter Form zum gerne beschworenen "Winter-Blues" oder zur echten Winterdepression, die den Patienten im Extremfall außer Stande setzt, seinen Alltag zu bewältigen.
Um einer Erkrankung bereits im Vorfeld zu begegnen, regt die SIGNAL IDUNA an, sich möglichst oft im Freien zu bewegen, also beispielsweise spazieren zu gehen. Dabei ist es unerheblich, ob die Sonne scheint, oder der Himmel verhangen ist. Wichtig sind allein Bewegung und Tageslicht, um etwas Gutes für seinen Serotonin-Spiegel zu tun. Und selbst an trüben Tagen ist die Licht-Intensität um ein Vielfaches höher als in geschlossenen Räumen. Experten empfehlen, täglich mindestens eine halbe Stunde an die Luft zu gehen.
Eine weitere unterstützende Maßnahme ist eine entsprechende Ernährung. Einige Lebensmittel, wie Bananen, Vollkorn- und Milchprodukte, aber auch Schokolade, wirken potenziell auf den Serotonin-Haushalt, da sie reichlich Tryptophan enthalten, aus dem der Körper wiederum Serotonin herstellt. Diese Nahrungsmittel sind zwar kein Heilmittel gegen die SAD, helfen aber durchaus dabei, die Stimmung aufzuhellen. Auch den in fettem Fisch oder auch Rapsöl enthaltenen Omega-3-Fettsäuren schreibt man antidepressive Wirkungen zu, wenngleich dieses wissenschaftlich bisher nicht nachzuweisen war.
Was aber tun, wenn Einen die Winterdepression voll im Griff hat? Zuerst sollte man das Gespräch mit seinem Arzt suchen, der eine entsprechende Diagnose stellen kann, rät die SIGNAL IDUNA. Da eine SAD mit Zunahme der Tage von selbst wieder verschwindet, ist eine medikamentöse Behandlung zumeist nicht notwendig. Linderung der Symptome verschafft zum Beispiel eine Lichttherapie. Hierbei schaut der Patient möglichst direkt nach dem Aufwachen für mindestens 20 Minuten in eine Tageslichtlampe. Bereits nach vier, fünf Tagen sollte eine Besserung eintreten. Die SIGNAL IDUNA weist darauf hin, dass die Lichttherapie zum Leistungskatalog der privaten Krankenversicherung gehört. Gesetzlich Krankenversicherte müssen diese als "Individuelle Gesundheitsleistung" unter Umständen aus der eigenen Tasche bezahlen.
Bildunterzeile: Einfach mal die Seele baumeln lassen Trübe, kurze Tage bescheren vielen Menschen ein Stimmungstief, das sich bei besonders empfindsamen Gemütern bis zu einer "Winterdepression" auswachsen kann. Um vorzubeugen, sollte man sich selbst einfach öfter einmal verwöhnen. Ebenfalls zuträglich: die richtige Ernährung und tägliche Spaziergänge
Foto: SIGNAL IDUNA