In Indonesien ist die Kluft zwischen Arm und Reich sehr groß. Wohlstand und Armut sind in der Bevölkerung überaus ungleich verteilt. Ein Großteil der Menschen in Indonesien muss mit weniger als zwei US-Dollar pro Tag auskommen. Nicht selten zerbrechen Familien unter dem Druck der Armut. Kinder landen oftmals schutzlos auf der Straße. Die Zahl der Straßenkinder in ganz Indonesien lässt sich nur erahnen.
Das Zerbrechen von Familien im Vorfeld zu verhindern, ist das Ziel der SOS-Familienhilfe. Durch die Hilfsprojekte lässt sich vermeiden, dass Kinder zu schutzlosen Straßenkindern werden. In der an der Südküste der Insel Java gelegenen Region Yogyakarta unterstützt die SOS-Familienhilfe rund 2.000 Kinder und ihre Familien: beispielsweise durch Hilfsprojekte wie Kinderbetreuung, medizinische Grundversorgung und Ausbildungsangebote. Freiwillige aus der Gemeinde leiten diese Projekte in Zusammenarbeit mit SOS-Mitarbeitern und auch SOS-Jugendlichen.
Zusätzlich zur ohnehin schon schwierigen Situation der Kinder Indonesiens wird das Land immer wieder von Naturkatastrophen heimgesucht, die nicht zuletzt die Kinderarmut weiter vergrößern. Als im vergangenen Jahr der Vulkan Merapi auf der indonesischen Insel Java ausbrach, leisteten die SOS-Kinderdörfer Nothilfe. Mitarbeiter der Hilfsorganisation brachten mehr als 600 Kinder in Sicherheit. Zudem versorgte die Kinderhilfsorganisation obdachlose Familien mit Hilfsgütern. Auch nach der verheerenden Tsunami-Flut im Dezember 2004 waren die SOS-Kinderdörfer mit Hilfsprojekten zur Stelle. Auf die Soforthilfe folgte ein auf Nachhaltigkeit angelegtes Wiederaufbauprogramm. So entstanden in Indonesien mehr als 500 Familienhäuser für vom Tsunami betroffene Eltern und Kinder. Zudem wurden drei Gemeindezentren gebaut, in denen jeweils auch eine kleine Grundschule und ein Kindergarten untergebracht sind. Für Tsunami-Waisen eröffneten in Banda Aceh, Medan und Meulaboh drei von Paten unterstützte SOS-Kinderdörfer.