"Es sind erheblich mehr Familienangehörige hier als noch vor zwei Jahren in Berlin", sagt auch Special-Olympics-Präsident Gernot Mittler, fügt allerdings hinzu: "Die Organisation für die Familien muss noch verbessert werden. Darum soll es in allen Ländern Familienbeauftragte geben. Das haben wir uns vorgenommen und dann wird das auch gelingen." "Ganz viele Familien haben erkannt, dass der Sport für die Athleten wichtig ist", erklärt Manuela Brehmer. "Sie wollen Erfolge zusammen feiern und bei Misserfolgen trösten." Brehmer, die übrigens die Schwester des Special-Olympics-Botschafters Patrick Brehmer ist, der in der dm-Arena das olympische Feuer entzündet hat, sieht deshalb eine Hauptaufgabe des Familienprogramms darin, den Kontakt mit und zwischen den Familien herzustellen, um ein immer größeres Netzwerk zu knüpfen.
Helmut und Inge Lelittko aus Neuss kennen tatsächlich einen Teil der anderen anwesenden Familien bereits aus Shanghai, wo 2007 die Special Olympics World Games stattfanden. "Wir müssen diese Durchlässigkeit betreiben, weil wir nicht unter uns bleiben wollen", erklärt Helmut Lelittko und wünscht sich, dass die Integration immer größere Kreise zieht. Es ist wie Präsident Mittler sagt: "Die Special Olympics dienen als Brücke in die Gesellschaft. Denn "kein Mensch ist mehr Mensch als ein anderer, das ist unser Grundsatz". Reiner, Ursula und Regina Weidler aus Langenhagen (Hannover) begleiten ihren Sohn Martin (Tischtennis). Sie finden das Rahmenprogramm toll und auch die Sportstätten. "Wir sind zufrieden, für uns ist es eine spannende Woche und für die behinderten Menschen ist es alle zwei Jahre das Highlight." Vater Reiner ist Vorsitzender der Lebenshilfe vor Ort. Er weiß, "wenn wir unseren Sohn nicht hätten, hätten wir so etwas nie erlebt" und möchte so gut wie alle Angebote vom Familienprogrammwahrnehmen: die Stadtführung, den Nachmittag im Sonnenbad und den Durlacher Abend.
Harald Denecken würdigte die Bedeutung der Familien für die Special Olympics mit den Worten: "Wenn ein Sieg errungen wurde, dann gibt es einen besonders guten Grund zu feiern, und da möchte man die liebsten Menschen dabei haben. Wenn es aber mit dem Sieg nicht geklappt hat, dann ist es schön, wenn man Menschen um sich hat, die einen auffangen können. Menschen die in der Niederlage dabei sind.Ich wünsche den Familien, dass sie begeistert sein mögen und schöne Momente und Erinnerungen mitnehmen. Ich hoffe sie verlieben sich in Karlsruhe und ich hoffe dass sie irgendwann zurückkommen."
Zitat Detlef Parr, MdB, Vizepräsident Special Olympics Deutschland
"Ich bin sehr froh, dass ich bei der Eröffnung und seither bei den National Games sehr viele prominente Gesichter gesehen habe, die Special Olympics gut zu Gesicht stehen. Aus allen Fraktionen des Bundestages haben sich Mitglieder die Eröffnung angeschaut, Repräsentanten vom Sportausschuss - das zeigt die gewachsene Aufmerksamkeit, die Special Olympics in der Gesellschaft mittlerweile hat. Wir nähern uns ein bisschen den USA an, dem Mutterland von Special Olympics, wo das Thema vollkommen zum Alltag gehört. Wir sind auf einem guten Weg, und der Auftakt diesen National Games 2008 zeigt, dass diese Menschen, die so unbeschreiblich offen sind, sich einen Platz in der Gesellschaft gesichert haben. Ihnen ist Strategie und Taktik fremd, und ich, der ich täglich die Politik erlebe, bin froh, dass uns diese Menschen in ihrer unbeschreiblichen Offenheit die Augen öffnen für das Leben und die Dinge, die wirklich wichtig sind.
Wir wollen durch den Sport und die Wettkämpfe zeigen, wie wertvoll diese Bewegung für Menschen mit geistiger Behinderung sind und wie wenig es braucht, um mit weniger Hemmungen auf sie zu zugehen. Auf diesem Weg sind die National Games ein ganz wichtiger Schritt.
Ich bin im Jahr 2003 bei den World Games in Dublin eher per Zufall zu Special Olympics gekommen; seitdem bin ich dabei, und das wird auch ein Leben lang so bleiben.
Vermisster Athlet ist gefunden
Der seit gestern Nachmittag vermisste Leichtathlet von Special Olympics wurde mit Hilfe des Hinweises einer aufmerksamen Bürgerin abends um 20.30 Uhr auf einer Bank in der Pulverhausstraße gefunden. Der 31 jährige Thüringer war seit 14 Uhr vermisst worden. Die Organisationsleitung von Special Olympics hatte umgehend eine entsprechende Suchmeldung über die Polizei an den Rundfunk herausgegeben. Der Athlet hatte das Stadion verlassen, sich verirrt und sich dann auf eine Bank gesetzt. Dank der guten Zusammenarbeit von Polizei, Sanitätsdienst und Organisationsleitung wurde er wohlbehalten und erleichtert von seinen Betreuern in Empfang genommen.
Fotos können unter http://www.nationalgames.de/... runtergeladen werden.