"Wenn wir es uns einfach machen wollen, beklagen wir erneut das Wetter. Wenn wir realistisch sind, fehlte grundsätzlich Frequenz und Konsum" begründet Geschäftsführer Andreas Rudolf die Zahlen. Kaum eine andere Branche sei in Deutschland derzeit einem solchen Wandel unterlegen, wie der Einzelhandel. "Unsere Partner haben momentan mit einer Vielzahl an Herausforderungen zu kämpfen. Der Sportfachhandel verfügt aber nach wie vor über genügend Chancen und Potenziale, um diese erfolgreich zu meistern."
Selektiver Vertrieb der Industrie gescheitert
Preisverhau und Beratungsklau im Internet über E-Commerce bleibt eine Herausforderung, die auch durch das Konzept "selektiver Vertrieb" einiger Hersteller nicht gelöst werden konnte. Die unterschiedlichen Maßnahmen der Industrie zur Reduzierung der Angebotsmenge im Handel, wie die Aufkündigung bestimmter Vertriebswege, die Erhöhung der Mindest-Abnahmemengen oder ein bestimmtes Verhältnis des Absatzes im stationären Geschäft zum Online-Absatz, hat aus Sicht der SPORT 2000 bisher nicht dazu beigetragen, den Händler vor Ort adäquat zu unterstützen. "Nach 12-14 Monaten würde ich den selektiven Vertrieb der Industrie momentan als gescheitert betrachten. Zumindest, wenn er nur halbherzig durchgeführt wird. Lobenswertes Beispiel für ein konsequentes selektives Betriebskonzept ist an dieser Stelle die Firma Deuter" bewertet Andreas Rudolf die aktuelle Situation.
Online-Kommunikation ist Pflicht, Online-Absatz nicht
Der Internethandel ist auch in 2014 weiterhin ein Thema, das die SPORT 2000 Partner besonders beschäftigt. Aus Sicht der SPORT 2000 wäre es ebenso fatal, diesen sowohl abzulehnen und zu ignorieren als auch lediglich als Bedrohung zu betrachten und ihm damit zu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Die Strategie in Mainhausen ist daher weiterhin darauf ausgerichtet, die angeschlossenen Partner dabei zu unterstützen, das Internet als Informations-, Werbe- und Absatzkanal bestmöglich zu nutzen. Rudolf erklärt hierzu: "Wir sehen E-Commerce vielmehr als Chance an, den Kunden in unsere Geschäfte zu bringen und den Endverbraucher in seiner Entscheidung zu beraten. Hierfür unterstützen wir unsere Partner mit den SPORT 2000 E- Services, um bestmöglich im Netz auffindbar und sichtbar zu sein." Nach wie vor wird die SPORT 2000 Zentrale aus heutiger Sicht keinen eigenen Online-Handel mit Endverbrauchern an ihren Partnern vorbei betreiben.
Loyale Kunden bringen den Erfolg
Um Frequenz- und Umsatzproblemen zu begegnen ruft Rudolf den Fachhandel auf, seine spezifischen Potenziale besser zu nutzen: "85 Prozent unserer Kunden sind Stammkunden. Alle Internetanbieter beneiden uns um unsere Stammkunden und deren Loyalität. Kundenbindungstools müssen viel stärker im Fokus stehen und effizienter genutzt werden. Wir werden in 2014 an Konzepten und einer Weiterentwicklung des Direct Marketing arbeiten, um unsere Partner hier bestmöglich zu unterstützen."
"Alles gleich" vs. Individualität und Persönlichkeit
In diesem Zusammenhang spielt auch die Herausforderung, dass Endverbraucher und deren Ansprüche immer individueller werden, eine große Rolle. Denn erst mit einer gut und detailliert gepflegten Kundendatei ist eine persönliche und individuelle Ansprache der gewünschten Zielgruppe möglich. "'Alles gleich' zu haben und alle gleich anzusprechen reicht längst nicht mehr aus. Individualität, besonders in der Auswahl unserer Sortimente, wird immer wichtiger. Was unseren Partnern hierfür fehlt ist Zeit" bemerkt Rudolf. Aus diesem Grund möchte SPORT 2000 als Zukunftsthema für 2014/2015 2000 seinen Anschlusshäusern mehr Zeit für Individualität mit gezieltem Category Management ermöglichen. Dahinter steckt, dass die Zentrale für einen bestimmten Erlebnisbereich das Mandat bekommt, im Namen der Partner Aufträge zu platzieren. Die teilnehmenden Partner stellen in diesem Fall ein Limit zur Verfügung, für welches zentralseitig eingekauft wird. "Während unserer Regional-Tour haben uns die anwesenden Partner ein eindeutiges Votum für dieses spannende Thema gegeben. Wenn es uns gelingt, dieses in 2014 in allen Details zu besprechen und im Jahr darauf umzusetzen, würde das für SPORT 2000 und deren Partner einen Quantensprung bedeuten" so der Geschäftsführer.
Differenzierung durch Persönlichkeit
Eine der erfolgversprechendsten Initiativen zur Differenzierung und Positionierung am Markt bietet die Mainhausener Verbundgruppe seinen Partnern mit dem Konzept "Der gesunde Weg". Alle Teilnehmer werden im Rahmen einer Schulung zu zertifizierten Gesundsportberatern ausgebildet um, Kunden in gesundheitstherapeutischen Fragen unterstützen und beraten. "Sport und Bewegung ist der Schlüssel, um gesund alt zu werden. Bei einer immer älteren und zugleich auch immer aktiveren Bevölkerung werden SPORT 2000 Gesundsportberater zukünftig einer der wichtigsten Anbieter für Konsumenten in Sachen Gesundsport sein" erwartet der Geschäftsführer der SPORT 2000.
Mehr Unabhängigkeit durch starke Exklusivmarke
SPORT 2000 setzt als Fachhändlerverband auf die Partnerschaft mit starken Marken. Diese wird jedoch durch die zusätzlich eigene Vertriebstätigkeit der Lieferanten zunehmend strapaziert und Markenshops zu einer ernstzunehmenden Herausforderung für den Fachhandel. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, sich grundsätzlich unabhängiger von der Industrie zu machen und den Partnern zugleich eine weitere Möglichkeit zu bieten, sich gegenüber Mitbewerbern zu differenzieren, wird SPORT 2000 2014 verstärkt in den Aufbau der eigenen, starken Exklusivmarke investieren. Besonders im Textilbereich wird mit der "High Colorado Offensive" ein wichtiger Schritt in Richtung Verbindlichkeit zwischen Zentrale und Partner vollzogen. Nachdem die Exklusivmarke 2013 organisatorisch neu aufgestellt wurde, startet sie im Herbst/Winter 2014 mit neuen, attraktiven Styles, schlüssigen Farbkonzepten und einem starken Preis-Leistungs-Verhältnis durch.
Wintermarkt - Die Bilanz ist durchwachsen
Der bisher eher trüben Winter(sport)-Saison entsprechend weist der Bereich Wintertextil im Verhältnis zum Vorjahr einen höheren Bestand auf. In den Geschäften und Lagern sind besonders Basics und "Vergleichbares" aufgelaufen. "Wer nichts Neues einkauft kann auch nichts Neues verkaufen" kommentiert Geschäftsführer Rudolf das Einkaufsverhalten. Da der Trend, wie auch bei vielen anderen Themen in Richtung "mehr Individualität" geht, rät er den SPORT 2000 Partnern, Mut zur Nische zu haben und sich dadurch im "Allerlei" der Ware gegenüber anderen zu differenzieren. Neben dem Potential eines individuellen Sortiments, sieht er ein noch weitaus größere Perspektive in der Präsentation der Ware am Point of Sale. Sein Aufruf lautet ganz klar: "Emotionalisiert eure Fläche!"
Die bisherige Bilanz für den Bereich Winter-Hartware fällt trotz der recht widrigen Umständen nicht unzufrieden aus. Insbesondere der Bereich Skischuh bereitete den SPORT 2000 Partnern Freude. Obwohl die Wintersaison bisher eindeutig zu warm war und der nötige Schnee fehlte, um gute Abverkäufe für die breite Masse zu generieren, konnte mit dem Verkauf von Skischuhen ein gutes Ergebnis erzielt werden. So gewinnt der Skischuh dadurch erneut an Stellenwert, dass es dem Fachhandel gemeinsam mit der Industrie gelungen ist, den Durchschnittspreis für Skischuhe nochmals zu erhöhen. Der Fokus lag damit auf Preislagen, die beratungsintensiv und somit ideal für den Sportfachhandel sind. "Im Wintersport gibt es nichts persönlicheres als den eigenen Skischuh. Dieser braucht immer mehr individuelle Anpassung, denn diese ist Voraussetzung für den perfekten Tag auf der Piste. Hierfür ist die Zielgruppe gerne bereit, mehr zu investieren" so Rudolf. Das Thema "Bootfitting" wird SPORT 2000 deshalb im nächsten Winter länderübergreifend intensivieren und damit weiter an Bedeutung gewinnen.
Daneben gewinnen als Trend die Ski Utility Boots (SUBs) als passender Schuh zum Rockerski zunehmend an Bedeutung. Diese neue Generation von Skischuhen ermöglichen dank ihres progressiven Flex-Systems, der "Walking Pads" und einer Gummisohle auch kleine Aufstiegspassagen und fühlen sich so schon fast wie ein "normaler" Schuh an.
Der Bereich Ski hingegen blickt auf keine positive Entwicklung zurück. So fehlt es aus Sicht der SPORT 2000 sowohl funktionell als auch optisch an wirklichen Innovationen. Denn der Entwicklungsstand der neuesten Skigeneration befindet sich momentan auf höchstem Niveau, weshalb Andreas Rudolf bereits beginnt, in anderen Dimension zu denken: "Es sollte uns nicht mehr nur um den Ski gehen, sondern um den Skifahrer als Ganzes. Es muss uns um sein gesamtes Outfit gehen."
Insgesamt sieht er die Saison für Winter-Hartware, im Gegensatz zu Winter-Textil, noch nicht als abgeschlossen an: "Wir haben noch mindestens acht potentielle Wochen vor uns. Mit dem richtigen Wetter auf unserer Seite können wir sicherlich noch etwas aus den letzten Wintermonaten rausholen."
Neben dem Bereich Skischuh-Anpassung sieht er zukünftig vor allem eine wachsende Nachfrage für Skitouren: "Um die Natur und Umwelt sportlich-nachhaltig zu erleben, geht der Trend immer mehr zu Skitouren. Hier handelt es sich um eine Lebenseinstellung, die von immer mehr Menschen gelebt wird."
FREETAIL - ein erfolgreiches Jahr der Umsetzung
Das Jahr 2013 war das Jahr der Umsetzung des Kooperations-Konzepts FREETAIL. Nach dem Motto "Alle gemeinsam für den Erfolg jedes Einzelnen" setzt SPORT 2000 dabei auf eine verbindlichere Zusammenarbeit zwischen Händler und Zentrale, ohne dabei die Freiheiten der Partner zu beeinträchtigen. "Dem Ziel von FREETAIL - die Position der Einzelhändler zu stärken, die betriebswirtschaftlichen Kennziffern zu verbessern und dadurch die langfristige Existenz der Geschäfte zu sichern - sind wir in diesem Jahr ein großes Stück näher gekommen" resümiert Rudolf das erste Umsetzungsjahr.
So hat SPORT 2000 Ende 2013 exklusiv für seine FREETAIL-Konzeptpartner eine bisher einmalige und außerordentliche Dienstleistung eines Verbandes ermöglicht: Den zusätzlichen Vertriebskanal in Form eines Outlets. Damit erhalten FREETAILER erstmals eine unkomplizierte Möglichkeit, sich von überhängiger Ware zu trennen und damit Platz für Neues, Wertiges und Trendiges zu schaffen. Ziel des Outlets ist es, die Liquidität der Partner zu stärken und Platz für neue Ware zu ermöglichen. Bereits eröffnet haben die Sport Marken Outlets in Nürnberg und Pulheim, ein drittes wird Anfang April in Bamberg seine Türen öffnen. Betrieben werden die Sport Marken Outlets im Gegensatz zum österreichischen Outlet nicht von der SPORT 2000 Zentrale, sondern von eigenständigen Händlern. Für 2014 werden die bereits gegebenen Leistungs- und Gegenleistungsversprechen dem dynamischen Marktgeschehen angepasst, um neue Ideen erweitert und diese in das FREETAIL-Konzept integriert. Darüber hinaus möchte SPORT 2000 weitere relevante Partner für die Teilnahme an FREETAIL gewinnen, so dass mit Ende 2014 135 Konzept-Partner FREETAILER sind.
Lieferanten - Der Thron wackelt
Auch im Jahr 2013 steht adidas an der Spitze des SPORT 2000 Lieferantenrankings. Doch die Spitzenposition ist nicht mehr unangefochten und die Entwicklung in 2013 leicht rückläufig. Unter anderem ein Grund hierfür ist, dass die US-Konkurrenz Nike immer stärker aufholt und inzwischen auch im Fußballmarkt, der bisher von adidas dominiert wurde, sehr erfolgreich und präsent ist. "Inklusive Dezember hat Nike bei SPORT 2000 den zehnten Monat in Folge mehr Fußballschuhe verkauft als adidas" resümiert Andreas Rudolf die Entwicklung.
Außerordentliche Maßnahme - adidas beweist Partnerschaft mit Handel
Die Folge dieser Verschiebung: Überbestände von adidas in den Geschäften. SPORT 2000 hat aus dieser Situation heraus aktiv das Gespräch mit adidas gesucht, um eine gemeinsame Lösung zu finden, die SPORT 2000 Partner beim Abverkauf der Überhänge zu unterstützen. Mit Erfolg: Adidas wird die Altbestände der betroffenen Partner unter bestimmten Konditionen und Bedingungen zurücknehmen. Andreas Rudolf über die Aktion: "Eine äußerst bemerkenswerte Maßnahme von adidas. Sie zeigt auch, welchen Stellenwert adidas unseren Partnern zuspricht."
Die Erfolgsgeschichte des Themas "Running" spiegelt sich auch im Lieferantenranking wider. Hier profitieren neben Nike auch die Spezialisten Asics und Brooks, die im Ranking eine bzw. zwei Positionen nach oben wandern. Damit nimmt Asics den Platz drei von Puma ein, die einen Schritt nach unten machen. "Bei Running scheint es einen Umbruch zu geben. Das Thema ist deutlich jünger geworden und liegt im Trend" so Bereichsleiter Marketing, Hans Allmendinger.
Im Outdoor Bereich scheint es eine Konsolidierung des Marktes dahin gehend zu geben, dass sich neben dem langjährigen Primus Jack Wolsfskin auch Marken wie Campagnolo und Icepeak immer stärker etablieren.
Dachmarke - Mittendrin statt nur dabei
Der Start der "Red Eagles", dem SPORT 2000 Skisprung-Team, ist geglückt. Gleich im ersten Jahr als Ausrüster konnte das Team einen großen Erfolg feiern: Jan Ziobro ersprang beim Weltcup im schweizerischen Engelberg Platz eins, und mit den SPORT 2000 Sprungski zugleich auch den ersten Weltcup-Sieg seiner Karriere.
SPORT 2000 engagiert sich im Skispringen gezielt nah an den Sportlern und setzt auf eine neue Generation von Springern. Damit spiegelt der bewusst so gewählte Einstieg in den Sport auch in hohem Maße die Werte wider, die repräsentativ für das Unternehmen sind - Authentizität, Innovation, Professionalität und Persönlichkeit.
2014...wird SPORT 2000 bewegen
Der Ausblick auf das kommende Jahr bietet in mehrfacher Hinsicht Anlass zur Freude. Denn mit der Fußball Weltmeisterschaft in Brasilien werden in 2014 entscheidende Absatzimpulse im Markt gesetzt. SPORT 2000 bietet seinen Partner gemeinsam mit adidas zum FIFA Worldcup eine große Marketing Kampagne an, um sich bei ihren Kunden zu profilieren und vom Mitbewerber abzuheben.
O1 - Der Markenkompressor der Branche
Das neue Ordercenter in Mainhausen wurde in 2013 fertiggestellt und Mitte Januar 2014 offiziell eröffnet. Mit über 60 Lieferanten auf einer Fläche von über 7.500 qm wird das Ordercenter am Messeplatz Mainhausen bereits jetzt dem Begriff des Markenkompressors gerecht. Mieter aus dem Sportbereich sind Adidas und Reebok, Puma, Asics und Jako. Mit Beginn der Ordermesse 1 Anfang Februar wird das O1 erstmals Anlaufstelle für die Partner in der Region sein. Als Ordercenter wird das O1 darüber hinaus für Einkäufer der gesamten Sport- und Schuhbranche über die angeschlossenen Partner hinaus ganzjährig geöffnet sein.
SPORT 2000 - Die Heimat der Spezialisten
Die Mainhausener Verbundgruppe wird in 2014 einen weiteren Schritt gehen, um ihr Dienstleistungsangebot noch besser auf die individuellen Bedürfnisse und die Ausrichtung ihrer Partner anzupassen. Denn der Blick auf die Partnerstruktur zeigt, dass das Unternehmen neben einem großen Anteil von Generalisten, auch das Haus der Spezialisten ist. "Bedarfsgerechte Konzepte, die auf die vielfältige Partnerstruktur zugeschnitten sind, werden immer wichtiger. Um unserem Anspruch als führender Verband für Spezialisten noch mehr gerecht zu werden, haben wir uns in dem Bereich personell verstärkt und unsere Zuständigkeiten neu ausgerichtet. Speziell in den Bereichen Marketing und Ware möchten wir zukünftig noch näher an unseren Partnern dran sein und sowohl für Generalisten als auch für Spezialisten verstärkt zugeschnittene Programme anbieten" so Andreas Rudolf.