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Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH Talstr. 9 01662 Meißen, Deutschland http://www.meissen.de
Ansprechpartner:in Frau Cornelia Imhof +49 3521 468237
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Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH

Auf dem Weg zum 300- jährigen Firmenjubiläum der Porzellan-Manufaktur Meissen im Jahr 2010

(lifePR) (Meißen, )
Eine Labornotiz vom 15. Januar 1708 markiert die Geburtsstunde des europäischen Hartporzellans. Im Jahr 2008 begeht die Porzellan-Manufaktur Meissen das 300. Jubiläum der Erfindung dieses Werkstoffes, der die europäische Tisch- und Tafelkultur bis heute prägt.

Handel und Handwerk florierten in der Blütezeit des Barock. Die Wissenschaften glänzten mit zum Teil bis heute gültigen Leistungen. Zinngegenstände, Tafelsilber oder auch goldene Gefäße konnte man für die Prachtentfaltung europäischer Fürstenhöfe künstlerisch perfekt herstellen. Die zunehmend in Mode gekommenen Luxusgetränke wie Tee, Kaffee und Schokolade verlangten jedoch nach einem besonderen Geschirrwerkstoff mit geringer Wärmeleitung, absoluter Geschmacksneutralität, großer Oberflächenhärte und auch dekorativen farblichen Gestaltungsmöglichkeiten. Metalle erfüllten diese Ansprüche nicht mehr. Sehr gut geeignet war hingegen das ostasiatische Porzellan, das seit dem 15.

Jahrhundert nach Europa importiert und in dieser Zeit mit Gold aufgewogen wurde. So war es durchaus verständlich, dass an vielen europäischen Herrscherhöfen Forschungen und Experimente gefördert wurden, die zur Herstellung von Porzellan führen sollten.

Die Erfindung des europäischen Hartporzellans im Auftrag des sächsischen Hofes stand in diesem Zusammenhang und war das Resultat langjähriger systematischer Versuche, das Herstellungsgeheimnis des ostasiatischen Porzellans zu erforschen. Grundlage des Erfolges bildeten die hoch entwickelten Kenntnisse des Montan- und Hüttenwesens im sächsischen Erzgebirge. Neben dem Alchemisten Johann Friedrich Böttger waren so namhafte Gelehrte wie Ehrenfried Walther von Tschirnhaus und Gottfried Pabst von Ohain sowie fachkundige Berg- und Hüttenleute an den Experimenten in der Jungfernbastei in Dresden beteiligt. In der erwähnten Labornotiz vom 15. Januar 1708 ist eine Versuchsreihe mit insgesamt sieben "Versätzen", d. h. Masserezepturen verzeichnet, die das systematische Vorgehen bei der Suche nach der Rezeptur für Porzellan dokumentiert. Die letzten drei Proben fallen zur Zufriedenheit aus, sie werden als "sehr schön weiß und durchscheinend" (Proben 5 und 6) bzw. als "ebenfalls weiß und durchscheinend" (Probe 7) bezeichnet. Im verwendeten Colditzer Ton befindet sich ein recht hoher Anteil färbender Bestandteile.

Durch die bald folgende Verwendung von Kaolin aus Aue erhöhten Böttger und seine Mitarbeiter noch den Weißgrad des Porzellans.

Böttger meldete die Erfindung an den Kurfürstkönig August den Starken am 28. März 1709 und ging als der Erfinder des europäischen Porzellans in die Geschichte ein.

2 Am 23. Januar 1710 teilte die Hofkanzlei in einem "allerhöchsten Dekret" in lateinischer, französischer, deutscher und holländischer Sprache mit, dass in Kursachsen ein "dem Ost- Indianischen Porcellain, sowohl an Durchsichtigkeit, als anderen dabey erforderten Eigenschafften gleichkommendes Gefässe könne und möge fabriciret werden". Und man wolle die Herstellung solcher Gefäße in einer Manufaktur "je eher, je lieber ins Werck setzen [...] lassen".

Am 06. Juni 1710 wurde die erste europäische Porzellanmanufaktur auf der Albrechtsburg in Meißen gegründet. Aus Anlass dieses Jubiläums wird es zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen in diesem und den nächsten zwei Jahren geben. Im Schloss Colditz wird bis zum 31. Oktober 2008 die Ausstellung " Der Weg zum Weißen Gold" gezeigt. Vom 14.

März bis 8. Juni 2008 lädt die Albrechtsburg Meißen zu der Ausstellung "Vom ersten europäischen Porzellan zum keramischen Hightech-Produkt - 300 Jahre Porzellanerfindung in Sachsen" ein. Anlässlich des 300-jährigen Firmenjubiläums wird die Porzellan- Manufaktur Meissen mit zahlreichen Partnern weltweit sehr interessante Projekte gestalten.
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