- Ethik-Beirat des Deutschen Lotto- und Totoblocks begrüßt Regelungen des neuen Glücksspielstaatsvertrags
- Beirat sieht Vollzugsdefizit bei illegalen Glücksspielangeboten kritisch
- Politik und Behörden sind gefordert
Der Ethik-Beirat des Deutschen Lotto- und Totoblocks begrüßt die Regelungen des Glücksspielstaatsvertrags ausdrücklich, nimmt aber kritisch zur Kenntnis, dass illegale Anbieter der kommerziellen Glücksspielindustrie nach wie vor auf dem deutschen Markt tätig sind.
Der Beirat fordert die zuständigen Behörden und politischen Entscheider auf, konsequent gegen illegales Glücksspiel vorzugehen und das Vollzugsdefizit zu beseitigen.
"Es kann nicht sein, dass die illegalen Anbieter immer noch mit ihren aggressiven und suchtfördernden Angeboten auf dem deutschen Markt präsent sind und massiv für sich werben, während die staatlichen Lottogesellschaften sich strikt an geltendes Recht halten", sagte die ehemalige Bundesfamilienministerin und Bundestagsabgeordnete Renate Schmidt. "Wir halten es für dringend notwendig, dass die Aufsichtsbehörden schärfer gegen die nicht zugelassenen Anbieter vorgehen", so Schmidt.
"Konsequentes Vorgehen setzt zum einen voraus, dass die Ordnungsämter finanziell und personell entsprechend ausgestattet sind. Zum anderen scheuen viele Ordnungsbehörden die von den illegalen Anbietern angedrohten Schadenersatzansprüche. Hier gilt es, die Kommunen durch entsprechende Haftungsübernahmen durch die Länder abzusichern", unterstrich der ehemalige Bundesinnenminister Dr. Rudolf Seiters.
"Eine effektive Suchtprävention ist nur dann möglich, wenn das Monopol auch wirklich durchgesetzt wird", sagte Barbara Stamm, Vizepräsidentin des Bayerischen Landtags. "Die Suchtpräventionsmaßnahmen, die von den Lottogesellschaften und den Suchtberatungsstellen auf Bundes- und Landesebene eingeleitet worden sind, laufen dann ins Leere, wenn die aggressive Werbung der illegalen Anbieter nicht endlich unterbunden wird", so Stamm.
Der Ethik-Beirat des Deutschen Lotto- und Totoblocks berät die Landeslotteriegesellschaften in allen ethischen Fragen des Glücksspiels und bei der Verbesserung der Maßnahmen zu Spielerschutz und Suchtprävention. Die Mitglieder des Beirates sind die Bundestagsabgeordnete und ehemalige Bundesfamilienministerin Renate Schmidt, der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes und Bundesminister a.D.Dr. Rudolf Seiters, sowie Barbara Stamm, Landesministerin a.D. und Vizepräsidentin des Bayerischen Landtages.