Die Alte Oper Frankfurt befasst sich in ihrem Musikfest, ausgehend von Beethovens dritter Sinfonie, der „Eroica“, mit Kunst, die auch politisches Bekenntnis ist. „Das Einstehen für Musik, die eine Haltung ausdrückt, ist einer der zentralen Aspekte, die uns am Themenfeld „Heldenzeiten“ reizt“, so Dr. Stephan Pauly, Intendant und Geschäftsführer der Alten Oper Frankfurt.
Unter dem Motto Abschied von den Helden werden im Staatstheater Darmstadt die Faszination und die Gefahr von Heldenerzählungen beleuchtet. „Wir wollen die Helden gebührend verabschieden und herausfinden, wie sich in einer Zeit des gesellschaftlichen Wandels die Herzen langsam öffnen können für neue, unbekannte Erzählungen“, so Karsten Wiegand, Intendant des Staatstheaters Darmstadt.
Der Mousonturm geht noch einen Schritt weiter und zeigt diesen Herbst dezidiert Stücke aus postheroischer Perspektive. „Grandiose Gesten sind nicht geeignet, um ein Zusammenleben auszuprobieren, in dem Resilienz und Empathie produziert oder Konflikte ausgehalten und reflektiert werden können“, so Matthias Pees, Intendant des Mousonturm Frankfurt. Gemeinsam wurde ein Flyer entwickelt, der sich beim Auseinanderfalten als Plakat entpuppt. Hier sind die Veranstaltungen der drei Einrichtungen aufgeführt, die sich inhaltlich mit Helden und Modellen befassen, die das Heldentum ersetzen könnten.
„Unsere Kooperation spiegelt, wie sich auch unsere Arbeitsform wandelt. Aus Institutionen, die sich bisher heldenhaft selbst profilieren, werden in freundschaftlicher Zusammenarbeit Glieder von kontrastreichen Netzwerken.“, sind sich die Intendanten der drei Bühnen einig. Die Alte Oper veranstaltet gerade das Musikfest Eroica und im Mousonturm ist die Saison mit dem Festival Unfuck My Future. How to live together in Europe gestartet. Das Staatstheater Darmstadt hat kürzlich die Premiere von Turandot gefeiert, am 14. September steht im Schauspiel die Premiere von Othello auf dem Programm.
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