Der Meister des Gesellschafts-Kabaretts versucht in seiner turbulenten Show, wieder Ordnung in die Dinge zu bringen. Der „kleine Böse unter den deutschen Humorarbeitern“ (Der Spiegel) bleibt dabei seiner Linie treu. Auf der Höhe der Zeit ein hochaktueller Kommentar zur Lage, schnell, bissig, charmant und wie immer – zum Brüllen komisch.
Horst Schroth stellt sich viele Fragen: Sind die Deutschen jetzt endgültig zu einem einig Volk von stieseligen, ruppigen und geizgeilen Neidhammeln verkommen? Wo sind Großzügigkeit, Toleranz, Gastfreundschaft, Eleganz, Höflichkeit und Moral geblieben? Was bedeuten uns Werte wie Freundschaft, Loyalität und Verlässlichkeit? Oder haben wir unsere soziale Kompetenz abgegeben, nach unten durchgereicht in die Unterwelt der Ellbogenbenutzer und asozialen Rüpel mit und ohne Nadelstreifen?
Die Führungselite hat sich laut Schroth längst aus dem Staub gemacht und die Bodenhaftung aufgegeben. Das heißt Lärm machen, Dreck aufwirbeln und dann in den Wolken verschwinden. In Richtung Bora Bora. Also bleibt wieder mal alles am kleinen Mann hängen, der darf es dann wieder richten.
Und das wird schwer! Auf dem Spielfeld Deutschland waren zwar immer viele schräge Figuren unterwegs, aber auf einen nichtsnutzigen Spieler kamen mindestens drei Schiedsrichter. Die wissen zwar alles besser, kicken aber nicht mit. Alle anderen rennen orientierungslos herum, keiner hat den Ball, aber jeder weiß angeblich ganz genau, wo er rein muss.
Horst Schroth weiß es zwar auch nicht, hat aber eine Ahnung davon, wo es sein könnte. Orientierung muss wieder her, der Kompass muss ganz neu kalibriert werden. Wie ist das mit der Zivilisation? Wann kam das Ding eigentlich nach Deutschland, was wollte es hier, warum ist es nicht dageblieben und kommt es vielleicht mal wieder? Aber wozu? Kriegen wir jetzt nach Hartz IV den Knigge II? Oder ist der neue Ruf nach Höflichkeit nur der Ausdruck eines Phantomschmerzes der deutschen Gesellschaft? Oder versinken wir am Ende alle im Subproletariat?
Fragen, die die Welt braucht und Horst Schroth köstlich kabarettistisch beantwortet. Getreu dem Motto: Nur die Größe zählt! Karten für den bissigen Kabarett-Abend, der von der Sparkasse Stade-Altes Land präsentiert wird, sind erhältlich für 21,30 und 29,00 Euro im Internet unter www.stadeum.de, telefonisch unter 04141/409140 sowie bei allen Stadeum-Vorverkaufsstellen.
Vita Horst Schroth:
- Geboren 1948 in Oberfranken, aufgewachsen in Baden-Württemberg. Um die Frage, welche der beiden Regionen mehr Schäden verursacht hat, streitet sich heute das Therapeuten-Team. Ansonsten ist die Kombination Kleinstadt - Kleinfamilie - Kleinbürger (Körpergröße 1,70 m) die beste Garantie für eine Karriere als Kabarettist.
- Studium der BWL (sogar mit Examen), später dann auch noch Geschichte und Sozialwissenschaften.
- Während des Studiums bereits ständige Arbeit am Theater. Statisterie, Regieassistenz, dann kleine Rollen. Ab 1975 in Hamburg. Arbeit in der sich gerade neu formierenden Szene der "Freien Theatergruppen". Jede Menge Straßentheater und gnadenloses Abarbeiten aller erreichbaren Workshops.
- Erste Kabarett-Produktionen 1982 und 1983 (zusammen mit Achim Konejung und Michael Batz).
- 1985 Umzug nach Köln.
- Seit 1987 nur noch Kabarett und Beginn der Zusammenarbeit mit Ulrich Waller. Die Produktionen: 1987 - "Volkszählungsrevue" (mit Konejung und Batz), 1987 - "Sex Total" (mit Konejung und Batz).
- 1989 - "Gnadenlos deutsch" (mit Konejung) - der fällige kabarettistische Kommentar zur deutschen Einheit und ein Riesenerfolg, 1991 - "Alles meins!" (mit Konejung).
- Seit 1994 Arbeit als Solo-Kabarettist. 1994 - "Null Fehler - Herr Laux versteht die Welt nicht mehr", 1996 - "Scharf auf Harakiri", 1998 - "Herrenabend", 2002 – Katerfrühstück.
- Zwischendurch, in 1990, 1992 und 1994, der mittlerweile legendäre "Reichspolterabend" (mit M. Beltz, A. Konejung, H. Pachl und A. Rating).
- Außerdem ständige Arbeit für Funk und TV. Gastauftritte in allen namhaften Kabarett-TV-Sendungen (von „Ottis Schlachthof“ bis zum „Scheibenwischer“). 2002 eine eigene Kabarett-Show im WDR-Fernsehen („Horst paß auf“ gemeinsam mit Gerburg Jahnke).
In der ZDF-Serie "Halt durch Paul" (28 Folgen in den Jahren 2004 und 2005) spielt Horst Schroth die Hauptrolle.