Der Hintergrund: Das Internet der zweiten Generation zieht sich durch alle Lebensbereiche: Menschen leben und arbeiten „online“, schaffen Mehrwert durch Beziehungsnetze, nutzen neue Formen der Zusammenarbeit, tauschen Wissen aus und tragen so dazu bei, eine Architektur der Beteiligung entstehen zu lassen. Diese Entwicklung ist weltweit und bietet auch lokal neue Möglichkeiten. Um die Verbreitung und Entwicklung von innovativen Web-Anwendungen in Baden-Württemberg zu fördern, hat die MFG Baden-Württemberg die „BWeb 2.0 Challenge“ gestartet.
Prämiert mit einem Preisgeld von insgesamt 50.000 Euro wurden die besten Web 2.0-Ideen aus Baden-Württemberg. Dabei zählte unter anderem der Vorbildcharakter des jeweiligen Pro2 jekts und sein Potenzial, die Bekanntheit und Verbreitung von Web 2.0-Anwendungen in Baden-Württemberg zu steigern.
Weitere Kriterien waren Innovationsgrad, Kreativität und Umsetzbarkeit der Projektideen. Vier Projekte – darunter das Freiburger – erhalten die Höchstförderung von 10.000 Euro für die Verwirklichung. Die Mittel stammen unter anderem aus dem Medienimpulsprogramm des Staatsministeriums Baden-Württemberg.
Die Freiburger Projektidee: In den vergangenen zehn Jahren haben Städte und Gemeinden die häufig nachgefragten Dienstleistungen zunehmend in "Bürgerämtern" gebündelt mit dem Ziel, durch kurze Wege den Service für die Bürgerschaft zu verbessern. Die Kernaufgaben bilden das Melde-, Ausweis-, Wahl- und Lohnsteuerwesen sowie die Beantwortung von Zuständigkeitsfragen. Je nach Größe der Gemeinde- beziehungsweise Stadtverwaltung kommen außerdem das Kraftfahrzeugwesen, das Bewohnerparken und das Personenstandswesen hinzu. Somit muss jede/r Beschäftigte in einem Bürgeramt in der Lage sein, sehr viele Themengebiete zu bearbeiten.
Die Art und Weise, wie den Beschäftigten die dafür erforderlichen Informationen zugänglich gemacht und gepflegt werden, ist von Verwaltung zu Verwaltung äußerst verschieden. Gesetze, Verordnungen, Verwaltungsvorschriften, Erlasse sowie individuelle Informationen werden mit unterschiedlichen Methoden und Medien bereitgestellt und sind nicht alle auf dem neuesten Stand.
Da der Bürgerservice die „Visitenkarte“ der Verwaltung darstellt, ist es hier von besonderer Bedeutung, rasch auf Informationen zugreifen zu können. Wissen unterschiedlicher Herkunft muss also organisiert werden und schnell abrufbar sein. Mit einer gemeinsamen Internet-Datensammlung, die von öffentlichen Verwaltungen in Baden-Württemberg genutzt und bearbeitet werden kann, ist diese Aufgabe mit den modernsten Mitteln lösbar.
Das Amt für Bürgerservice und Informationsverarbeitung wird in Zusammenarbeit mit anderen Städten in Baden-Württemberg und der Kommunalen Informationsverarbeitung Baden-Franken die Idee des WiWiB-Wikibasierten Wissensmanagements im Bürgerservice in den nächsten sechs Monaten umsetzen.