Bei Wärmedämmmaßnahmen an der Vigeliusschule stellte das Gebäudemanagement Freiburg (GMF) am vergangenen Freitag Risse an tragendenden Beton-Auflagerungsbalken unterhalb von Deckenkonstruktionen fest. Daraufhin wurden die statisch relevanten Trägerteile im Erdgeschoss und in Teilen des Obergeschosses an der Schule untersucht. An einer Stelle musste der Träger abgestützt werden.
Am Wochenende nahm das GMF daraufhin die Fassaden sämtlicher sieben Kreuzschulen in Augenschein, am Montag und Dienstag wurden weitere Stichproben genommen. Dabei wurden am gestrigen Dienstag in der Adolf-Reichwein-Schule an mehreren Stellen Risse an tragenden Beton-Konstruktionen gefunden.
In vier Klassenräumen werden deshalb am heutigen Nachmittag die erforderlichen Lastenträger eingebaut. Aus diesen Klassenräumen ist der Unterricht für heute ausgelagert worden.
Da die zwei Schulen mit den Mängelbefunden zu der Bauart der Kreuzschulen gehören, die alle aus den 60er Jahren stammen, ordnete Bürgermeisterin Stuchlik am heutigen Vormittag die Untersuchung der Trägerkonstruktionen sämtlicher neun Gebäude der sieben Kreuzschulen an. Die Enden der Trägerstützen und die Auflagerflächen sind im Normalfall nicht sichtbar, da sie mit Wärmedämmmaterial eingehüllt sind und sich zudem oberhalb der abgehängten Decken befinden.
Bürgermeisterin Stuchlik versicherte heute, dass alle notwendigen Sicherungsmaßnahmen überall sofort eingeleitet werden, wo es weiterhin notwendig sein wird. „Die gutachterlichen Untersuchungen haben ergeben, dass die Risse aufgrund zu geringer Auflagerungsflächen an den Trägerkonstruktionen entstanden sind.“ Die alten statischen Pläne sind eingesehen und auf Schwachstellen überprüft worden.
Für das Gebäudemanagement ging daraus hervor, dass die Arbeiten entsprechend der damaligen statischen Pläne ausgeführt und abgenommen wurde. „Deshalb nehmen wir an, dass sämtliche Kreuzschulen in den 60er Jahren systematisch so konstruiert wurden. Heute entsprechen diese Konstruktionen nicht mehr den baulichen Standards. Das heißt, dass wir alle Kreuzschulen sofort untersuchen werden.“ Betroffen sind folgende sieben Schulen: Vigeliusschulen 1 und 2, Albert-Schweizer-Schule III, Adolf-Reichwein-Schule, Tullaschule, Lorettoschule, Paul-Hindemith-Schule, Schneeburgschule.
Die Fachleute von GMF und von dem gutachtlichen Büro informierten weiterhin, dass nicht zu bestimmen sei, seit wann die Risse existierten: „Ob die Risse fünf, zehn oder zwanzig Jahre alt sind, lässt sich nicht mehr rekonstruieren,“ so Johannes Klauser, Leiter des GMF. Mit Schwerlaststützen als Provisorien kann die hundertprozentige Sicherheit hergestellt werden.
„Die Stützen können innerhalb eines Tages eingebaut werden, so dass es nur zu einer geringen Beeinträchtigung des Schulbetriebs kommen wird.“ Bis Anfang, spätestens Mitte nächster Woche könnten dann alle Kreuzschulen untersucht sein und sämtliche Sicherungsmaßnahmen getroffen sein. Die Provisorien werden dann möglichst bald durch Stahlplatten ersetzt.