Die Schneemeldungen der Wetterdienste ließen die Nachfrage nach Übernachtungsmöglichkeiten sprunghaft ansteigen, haben die Mitarbeiter der Tourist-Information erfahren. Noch kurz vor Beginn der Osterferien habe es Buchungslücken gegeben, so Beckmann. Doch das habe sich binnen Stunden geändert. "Über die Ostertage waren wir so gut wie ausgebucht. Darum gehe ich davon aus, dass wir im März mit einem Plus von 10 Prozent aus dem ersten Quartal herausgehen."
Über 100 Onlinebuchungen sind innerhalb von drei Tagen alleine über das Internet eingelaufen. Zudem standen in der Tourist-Information die Telefone nicht still. "Das erfahren wir immer wieder. Die Nachfrage bei guten Schneeverhältnissen übersteigt bei Weitem die der grünen Saison." Das habe sich nach wie vor nicht geändert, obwohl die Wander-, Bike- und Gesundheitsangebote in den letzten Jahren rasant vorangetrieben wurden.
Die Osterferien lagen dieses Mal sehr früh im Jahr, ein Umstand der den Touristikern der Ferienwelt Winterberg normalerweise Sorgen bereitet. Nutzen doch gerade Wintersportler solch einen Termin gerne für einen Skiurlaub in der Alpenregion. Die unerwarteten Schneemengen hätten diese Tendenz allerdings auffangen können, so Beckmann. "Das bestätigt uns in der Annahme, dass wir als gut aufgestellte Mittelgebirgsregion durchaus eine Alternative zu den großen alpinen Skiregionen bieten können."
Auf die steigende Nachfrage hat die Tourist-Information spontan reagiert und ihre Servicestellen von Karfreitag bis Ostersonntag durchgehend geöffnet. Auch diejenigen Gäste, die ihren Osterurlaub in der Ferienwelt Winterberg bereits gebucht und sich auf einen Wander- oder Radurlaub gefreut hatten, ließen sich von der weißen Überraschung in der Regel nicht schrecken. "Es gab nur ganz wenige Stornierungen. Die meisten Gäste haben statt Rad oder Wanderschuhe eben Ski oder Schlitten eingepackt." Nicht nur Hotels und Skigebiete profitierten von dem Andrang an Tages- und Übernachtungsgästen, sondern auch der Einzelhandel. Der verkaufsoffene Ostersonntag und zahlreiche Osteraktionen am Samstag belebten zudem die Einkaufsstraße am Winterberger Waltenberg.
Somit können sich die Übernachtungszahlen der Ferienwelt Winterberg trotz des mäßig starken Winters durchaus sehen lassen. Was der Tourismusdirektor unter anderem auch auf die Unterstützung durch maschinelle Beschneiung zurückführt. "Ohne Beschneiungsanlagen hätten wir auch diesen Winter so gut wie abschreiben können." Große Mengen Naturschnee habe es nur zwei Mal gegeben, rund 40 Zentimeter im November und 60 Zentimeter im März.
Zurzeit laufen in der Ferienwelt Winterberg rund 50 Lifte, über 40 Kilometer Loipen sind gespurt. Auch in der nächsten Woche wird Wintersport weiterhin möglich sein.