Bevor eine Diagnose gestellt werden kann, sind umfangreiche und langwierige Vorarbeiten notwendig: Die Proben müssen entwässert und in Paraffinblöckchen eingebettet werden, damit hauchdünne Gewebeschnitte erstellt werden können, die dann gefärbt und histologisch untersucht werden. Erst wenn diese Arbeitsschritte in hoher Qualität durchgeführt sind, ist die Diagnose unter dem Mikroskop möglich.
Die erste Komponente des SMART Automation Konzepts der renommierten Firma Sakura Finetek, der Schnellentwässerungsautomat Xpress x120, wurde bereits vor neun Jahren am Klinikum eingeführt. 2016 kam der Ausgießautomat AutoTEC a120 hinzu. Schon diese Geräte haben die Probenbearbeitung enorm beschleunigt. Sie sind perfekt aufeinander abgestimmt und werden jetzt durch das SmartConnect-System miteinander verbunden. Herzstück von SmartConnect ist SARA (Smart Autonomous Robotic Assistant), ein kollaborativer Roboter (Kobot). Ein solches Gerät kommt im Pathologischen Institut des Klinikums weltweit erstmals zum Einsatz.
„SARA gibt uns die Möglichkeit, die Automaten so zu verbinden, dass die hochwertigen Geräte besser ausgelastet werden. Für unsere Mitarbeiterinnen bedeutet diese Entlastung auch dann geregelte Arbeitszeiten, wenn gleichzeitig viele Patienten eine Diagnose benötigen.“, fasst Rüdiger zusammen. „Gerade solche Innovationen helfen uns ungemein“, betont Olga Schwarz, Leitende Medizinische-technische Assistentin des Instituts. „Wir, die MTAs, sind weniger mit monotonen Transfertätigkeiten beschäftigt und können uns so auf die komplexen Arbeitsschritte konzentrieren, die die sorgfältige Hand des Menschen erfordern.“
Innerhalb von drei Tagen wurde das SmartConnect-System im Pathologischen Institut des Städtischen Klinikums installiert. „In einer Einrichtung von der Größe des Klinikums Karlsruhe verbessert diese Automatisierung die Arbeitsabläufe und Durchlaufzeiten der Patientengewebeproben ungemein, denn bei der Diagnose Krebs gilt es keine Zeit zu verlieren“, ergänzt Lisa Hinterlang, Implementation Consultant von Sakura. Sie hat die Installation in der Pathologie mit ihrem Projekt-Team begleitet. „So können sich alle Beteiligten über den Gleichklang von Probenqualität und Zeitersparnis freuen.“