Für das Städtische Klinikum Karlsruhe führen die bereits eingetretenen und die für die kommenden Wochen und Monate zu erwartenden Preissteigerungen alleine für Gas im Jahr 2022 zu einer zusätzlichen Kostenbelastung in Höhe von rund 4,6 Mio. Euro. Die ViDia Kliniken erwarten Mehraufwendungen für die Energiekosten im Jahr 2022 in Höhe von 2,4 Mio. €, was einem Anstieg um 40 Prozent entspricht. Für die Jahre 2022 und 2023 rechnen die beiden Karlsruher Kliniken mit einem Anstieg im gesamten Sachkostenbereich von ca. 26 Mio. € pro Jahr.
„Die Bundesregierung hat bislang keine geeigneten Hilfsmaßnahmen für Krankenhäuser angekündigt. Zurzeit fehlt den Kliniken leider jede Planungssicherheit auch für dringend notwendige Investitionen zur Zukunftssicherung der Standorte. Die Zahlen verdeutlichen, wie dringend ein gesetzliches Sofortmaßnahmenpaket kommen muss, in dessen Zentrum ein Inflationsausgleich für alle Krankenhäuser stehen muss“, betont Markus Heming, Geschäftsführer des Klinikums Karlsruhe.
„Die Karlsruher Krankenhäuser versorgen jährlich rund 400.000 Patientinnen und Patienten an sieben Tagen in der Woche, ambulant und stationär. Mit ihren über 8.000 Beschäftigten leisten sie einen wichtigen Beitrag zur medizinischen Versorgung im Stadt- und Landkreis Karlsruhe und zählen zu den größten Arbeitgebern in der Region“, hebt Prof. Dr. Michael Geißler, Geschäftsführer des Klinikums Karlsruhe, hervor.
„Die gesetzlichen Corona-Ausgleichszahlungen und -Versorgungszuschläge sind bereits zum 18. April bzw. 30. Juni 2022 ersatzlos ausgelaufen und die einzig verbliebene Unterstützungsmaßnahme, der ,,Ganzjahresausgleich 2021 und 2022", ist nur auf den partiellen Ausgleich Corona-bedingter Erlösminderungen ausgelegt. Damit ist dieses Mittel nicht geeignet, ein Abrutschen der Krankenhäuser in tief rote Zahlen zu verhindern. Diese Regelungen müssen dringend nachgebessert und für das Jahr 2023 verlängert werden“, betont Richard Wentges, Vorstandsvorsitzender der ViDia Kliniken.
Stand Mitte August behandelten das Städtische Klinikum und die ViDia Kliniken circa 70 Corona-positive Patientinnen und Patienten und müssen gleichzeitig hohe Krankenstände durch Quarantäne-Maßnahmen sowie sonstige krankheitsbedingte Ausfälle verkraften. Der Ausfall des Personals bedeutet für die Karlsruher Kliniken derzeit eine Bettenschließung von circa 330 Betten von 2.571 Betten. „Durch diesen Personalausfall müssen verfügbare OP-Kapazitäten reduziert werden, die der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung somit aktuell nicht zur Verfügung stehen. Dies führt unter anderem zu langen Wartezeiten bei geplanten Eingriffen und einer damit einhergehenden Überlastung der Notfallversorgung“, erläutert Caroline Schubert, Vorstand der ViDia Christliche Kliniken. Darüber hinaus ist aktuell noch nicht abschätzbar, wie sich die Pandemielage im Herbst und Winter entwickelt.
Die Karlsruher Kliniken sind angesichts der seit über zwei Jahren andauernden Belastung durch die COVID-19-Pandemie in besonderer Weise belastet und können nur noch grenzwertig die Versorgung der Bevölkerung sicherstellen und appellieren dringend an Land und Bund, Soforthilfsmaßnahmen für die Krankenhäuser auf den Weg zu bringen.
Die ViDia Christliche Kliniken Karlsruhe sind Kliniken der Schwerpunktversorgung und akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Freiburg. Gemeinsam betreuen die Kliniken jährlich rund 50.000 Patienten stationär und 150.000 Patienten ambulant. Mit mehr als 3.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind sie einer der größten Arbeitgeber in der Region. Die ViDia Kliniken sind aus einer Fusion der St. Vincentius-Kliniken Karlsruhe und dem Diakonissenkrankenhaus Karlsruhe-Rüppurr im Jahr 2016 entstanden. Weitere Informationen: www.vidia-kliniken.de. Unter www.helfen-hilft-heilen.de finden Interessierte Informationen über Möglichkeiten zur Unterstützung der ViDia Kliniken.