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QuMiK-Krankenhäuser fordern realistische Umsetzung der PPR 2.0: Personalengpässe gefährden Patientenversorgung

Die Krankenhäuser des QuMiK-Klinikverbundes sehen die Einführung der Pflegepersonalregelung (PPR) 2.0 als sinnvolles Instrument, um die Pflegebedarfe von Patienten besser abzubilden und eine angemessene Personalausstattung langfristig sicherzustellen

(lifePR) (Karlsruhe, )
Die Krankenhäuser des QuMiK-Klinikverbundes sehen die Einführung der Pflegepersonalregelung (PPR) 2.0 als sinnvolles Instrument, um die Pflegebedarfe von Patienten besser abzubilden und eine angemessene Personalausstattung langfristig sicherzustellen. Doch die flächendeckende Umsetzung stellt die Kliniken vor erhebliche Herausforderungen. Die Vorgaben der PPR 2.0, die eine exakte Planung der notwendigen Pflegekräfte für jede Schicht auf den Stationen verlangen, können vielerorts wegen des Fachkräftemangels nicht eingehalten werden.

„Wir befürworten die PPR 2.0 in ihrer Zielsetzung, die Pflegequalität zu sichern und die Arbeitsbedingungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verbessern. Doch die Realität in den Krankenhäusern sieht anders aus: Aufgrund des bestehenden Fachkräftemangels ist es uns schlichtweg nicht möglich, den geforderten Personalschlüssel zu gewährleisten. Auswertungen unserer Kliniken zeigen, dass ein Mehrbedarf an Personal von 20 bis 30 Prozent notwendig wäre, um die Vorgabe zu erfüllen. Abseits der bereits jetzt zu erkennenden Nicht-Erfüllung der PPR 2.0 und der Kinder PPR 2.0 wurde vor kurzem das für die Erwachsenen-Intensivstationen zu erprobende Instrument Inpuls in ausgewählten Intensivstationen getestet. Auch in diesen Test-verfahren zeigt sich bereits eine relevante Abweichung, welche zu einem deutlichen Abbau an Intensivbettenkapazitäten führen würde“, erklärt QuMiK-Verbundsprecher, Prof. Dr. Hans-Jürgen Hennes.

Die PPR 2.0 sieht vor, dass jede Schicht in den Krankenhäusern entsprechend der Pflegebedarfe der Patienten besetzt wird. Die Ermittlung erfolgt anhand von standardisierten Kategorien, die den zeitlichen Aufwand für die Betreuung der Patienten festlegen. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass viele Stationen die Vorgaben nicht erfüllen können, weil das Personal fehlt.

„Wir laufen Gefahr, die Patientensicherheit zu gefährden, wenn wir auf den Papieranforderungen beharren, die aktuell nicht umsetzbar sind“, warnt auch Thorsten Hauptvogel, Geschäftsführer der QuMiK GmbH. „Die Verfügbarkeit von Pflegekräften auf dem Arbeitsmarkt ist der entscheidende Faktor. Ohne eine umfassende Personaloffensive und zusätzliche Unterstützung durch die Politik kann die PPR 2.0 nicht die gewünschten Verbesserungen bringen.“

Die Krankenhäuser des QuMiK-Verbundes fordern daher dringend realistische Übergangsregelungen und eine flexible Handhabung der Vorgaben, bis ausreichend Pflegepersonal verfügbar ist. Gleichzeitig appellieren die Kliniken an die Politik, die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte zu verbessern und die Ausbildungskapazitäten deutlich zu erhöhen, um langfristig den Bedarf decken zu können.

Mit der PPR 2.0 wird ein wichtiger Schritt in Richtung einer besseren Patientenversorgung und Arbeitsbedingungen gemacht – jedoch darf die Umsetzung nicht die ohnehin angespannte Stellenbesetzung in der Pflege weiter verschärfen. „Wir wollen eine gute Pflege sicherstellen. Aber das geht nur, wenn wir den Realitäten auf den Stationen Rechnung tragen und gemeinsam Lösungen erarbeiten“, so Arne Holthuis, Sprecher der QuMiK AG Pflege abschließend.

Der QuMiK-Verbund im Überblick

Der QuMiK-Klinikverbund (Qualität und Management im Krankenhaus) wurde 2001 durch fünf Krankenhausträger in Baden-Württemberg gegründet. QuMiK umfasst mittlerweile 15 kommunale Krankenhausträger in Baden-Württemberg mit 44 Kliniken sowie Gesundheitseinrichtungen und 15.000 Betten, die rund 47.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen. Jährlich werden in den Kliniken des Verbundes circa 620.000 Patienten stationär behandelt. Im QuMiK-Verbund findet ein vielfältiger Wissensaustausch statt. Ziel ist dabei die ständige Verbesserung von Qualität und Wirtschaftlichkeit in den Mitgliedskrankenhäusern. Durch strukturierte Vergleiche und gegenseitiges Lernen vom jeweils Besten stellen sich Geschäftsführer, Ärzte sowie Pflege- und Verwaltungspersonal den Herausforderungen im Gesundheitssystem. In 23 Arbeits- und Fachgruppen sowie unterschiedlichen themenbezogenen Gruppen werden medizinische, betriebswirtschaftliche und technische Themen von Experten aller Einrichtungen gemeinsam bearbeitet. Fachtagungen und Informationsveranstaltungen runden das Spektrum des Wissensaustausches ab. Die Aktivitäten werden in den regelmäßigen Sitzungen der Geschäftsführer koordiniert. Die Geschäftsstelle der QuMiK GmbH mit Sitz in Ludwigsburg bietet den Mitgliedern administrative Unterstützung.

Weitere Informationen über QuMiK gibt es unter www.qumik.de

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