Der 23. Oktober stand ganz im Zeichen der Ausbildung und am 24. rückten dann die Aufgaben, Kompetenzen und Perspektiven in der Intensivpflege, in den Überwachungseinheiten, in den Zentralen Notaufnahmen sowie in den Operationsbereichen in den Mittelpunkt - immer mit Blick auf die Wechselwirkungen zwischen einem zukunftsfähigen Pflegedienst und einem zukunftsfähigen Krankenhaus.
Zum Auftakt unterstrich Bürgermeister Klaus Stapf in seinen Grußworten die Wichtigkeit eines zukunftsfähigen Pflege- und Funktionsdienstes mit den Worten: "Zukunftsfähige Kliniken brauchen einen zukunftsfähigen Pflege- und Funktionsdienst, da dieser nachhaltig, quantitativ wie auch qualitativ an der Wertschöpfungskette der Krankenhäuser beteiligt ist."
Bei den Vorträgen beleuchteten die Referenten die aktuelle Situation in den Kliniken und zeigten gleichzeitig Herausforderungen und Perspektiven für die Zukunft auf. Sie stellten die Frage in den Raum: Ist gutes Arbeiten im Krankenhaus heute noch möglich? Sie wagten einen Ausblick ins Jahr 2025, arbeiteten Chancen und Risiken im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit heraus und nahmen dann die hierfür erforderlichen Qualifikationen des Pflegedienstes unter die Lupe.
Nach Einschätzung der Organisatoren überwiegt in den Medien eine eher kritische Berichterstattung zur Gesamtsituation in den deutschen Krankenhäusern. "Mit unseren Tagungsbeiträgen möchten wir neben den durchaus kritischen Rahmenbedingungen ganz bewusst auch die positiven Aspekte und die hohe pflegefachliche Qualität, die tagtäglich in den Krankenhäusern erbracht wird, kritisch aber auch selbstbewusst analysieren", unterstrich Josef Hug, Pflegedirektor und Prokurist am Klinikum Karlsruhe.
Mit Blick auf das Kongressmotto nehmen sich nach Einschätzung von Judith Hantl-Merget, Pflegedirektorin am Klinikum der Stadt Ludwigshafen, Unternehmen viele Gestaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, wenn sie die Potenziale des Pflegedienstes nicht erkennen. "Meines Erachtens haben sich die Aufgaben, Abläufe und Vorgaben dramatisch geändert und oftmals werden die Einflussmöglichkeiten der Berufsgruppe "Pflege" nicht erkannt. Damit nimmt sich ein Unternehmen viele Gestaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Ein Krankenhaus hingegen, welches die Potenziale erkennt und die Mitarbeiter entsprechend fordert und fördert, wird auch im Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte punkten können", so die Pflegdirektorin.
Martin Hansis, medizinischer Geschäftsführer des Klinikums Karlsruhe, betonte, dass ein Krankenhaus nur dann zukunftsfähig sein kann, wenn die Mitarbeiter gut ausgebildet sind, ihre Tätigkeit Anerkennung findet und sie unter wirtschaftlich auskömmlichen Bedingungen arbeiten können.
Hagen Kern, Pflegedirektor der Universitätsmedizin Mannheim, hebt die Wichtigkeit von Pflegepersonal hervor, das neben der Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege über eine spezielle Fachweiterbildung verfügt. "Geforderte Quoten an fachweitergebildetem Pflegepersonal sind kosten- und erlösrelevant und beeinflussen stark das Vorhalten und Betreiben von speziellen Fachabteilungen", so Kern.
Trotz der Herausforderungen, die es gegenwärtig und zukünftig zu bewältigen gilt, zog Hug abschließend eine positive Bilanz: " Die anstehende Ausbildungsreform sowie die heute bereits hohen Qualifikations- und Spezialisierungsgrade stellen eine gute Perspektive für Pflegeberufe in den Krankenhäusern dar."