Ausgaben für die Küchenmodernisierung sind offenbar attraktiver als Investitionen in die Energieeffizienz. Mit diesem Satz lässt sich treffend der aktuelle Sanierungsschwerpunkt im Wohnbestand beschreiben. Der Blick in ganz unterschiedliche Medienkanäle zeigt durchgängig ein ähnliches Bild: modernisiert wird in Wohnatmosphäre. Effizientere Haustechnik hat dem sofort eintretenden Komfortgefühl aufgrund vergleichsweise niedriger Energiekosteneinsparungen offenbar wenig entgegenzusetzen. Die Unlust an energetischer Sanierung hat allerdings gravierende Auswirkungen: Die Klimaziele geraten immer mehr in Gefahr. Eines der Ziele, die vermutlich verfehlt werden, lautet: CO2-neutraler Gebäudebestand bis 2050. „Deutschland riskiert damit hohe EU-Strafzahlungen. Wir brauchen Anreize und mehr Tempo in der Sanierung“, bringt es Henning Schulz auf den Punkt. Die Zahlen des aktuellen Trendmonitors 2019 geben dem Pressesprecher von Stiebel Eltron recht.
„Wie beurteilen Sie den aktuellen Stand bei der Energiewende in Deutschland?“ Unter anderem diese Frage stellte das Haus- und Wärmetechnikunternehmen in einer repräsentativen Umfrage 1000 Bürgerinnen und Bürgern. 89 Prozent vertreten in der sechsten Auflage des Trendmonitors die Meinung, dass die energetische Sanierung von Bestandsbauten stärker staatlich gefördert werden sollte. 86 Prozent aller Befragten sind außerdem bereit, auf klimafreundliche Heiztechnik umzusteigen. Das politische Vorankommen in diesem Bereich sehen die Bürger kritisch: 87 Prozent der Befragten haben das Gefühl, die Politik sei mit der Energiewende überfordert. Diese Unzufriedenheit bestätigt auch die Studie "Umweltbewusstsein in Deutschland" von Umweltbundesamt und Umweltministerium. Lediglich drei Prozent der Befragten gaben dort an, die die Bundesregierung tue "genug" für den Umwelt- und Klimaschutz.