Wie eine lange Naht durchziehen die mittelozeanischen Rücken alle Weltmeere. Die Naht ist jedoch aufgeplatzt, die Erdplatten wandern zu beiden Seiten auseinander. Flüssiges Magma steigt auf, füllt die Lücke und lässt, begleitet von Erdbeben und Vulkanausbrüchen, neue ozeanische Erdkrusten entstehen. Die Kontinente driften auf diese Weise mit einer Geschwindigkeit von bis zu 15 Zentimetern pro Jahr auseinander. Im Arktischen Ozean bewegen sich Nordamerika und Eurasien jedoch sehr viel langsamer auseinander, weshalb man den Rücken lange Zeit für nicht-vulkanisch hielt. Im Jahr 1999 weist ein ungewöhnlich langer und starker Erdbebenschwarm auf eine unterseeische Eruption hin.
Vera Schlindwein berichtet in ihrem Vortrag darüber, wie sie Erdbeben im Arktischen Ozean untersucht. Im Gegensatz zu landgestützten Messstationen muss sie sehr viel mehr Aufwand betreiben: Sie braucht nicht nur warme Kleidung, ein Eisbrecher und ein Helikopter müssen auch mit von der Partie sein.
Der Vortrag in Bremerhaven findet im Rahmen der Kooperation "Pier der Wissenschaft³ statt. Der Eintritt für beide Vorträge ist frei.