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Architektur als Manifestation politischer Zielsetzungen

Bauhaus Dessau präsentiert 8. ArchiLab in Orléans, Eröffnung 24. Oktober

(lifePR) (Dessau-Roßlau, )
Kuratiert von Omar Akbar, Direktor der Stiftung Bauhaus Dessau, stellt "ArchiLab Europe 2008 - Strategic Architecture" den europäischen Kontinent als ein Laboratorium für Raum- und Regionalplanung, für Städtebau und Architektur vor. Gezeigt werden Projekte, die exemplarisch für diesen laborhaften und experimentellen Anspruch stehen und zugleich Instrumentarien für eine spezifische Strategie oder Entwicklung sind. Sie stehen für architektonisch-räumliche Manifestationen politischer Zielsetzungen, für eine Strategie des Ausbalancierens zwischen den Städten und zwischen den Regionen, eine Push-and-Pull-Strategie: Zum einen werden die Stärken der Starken vorangetrieben und zum anderen periphere Gebiete adäquat gefördert.

Europa als Organismus, dessen Gestalt immer wieder neu gezeichnet wurde und wird, steht - trotz seiner widersprüchlichen Geschichte - für Visionen, für das Ringen um eine urbane Geisteshaltung im Sinne einer aufgeklärten, zivilen Gesellschaft. Gerade darin zeigt sich der Laboratoriumscharakter Europas: Es ist die Zivilgesellschaft, die die Bereitschaft zu Auseinandersetzung und Transformation erlaubt.

Die aktuelle Entwicklung der europäischen Städte und Regionen ist auf der einen Seite geprägt von einer extremen Prosperität und auf der anderen Seite von Strukturwandel, Bevölkerungsrückgang, regionalem und globalisiertem Wettbewerb - ein komplexer Transformationsprozess also, der eine neue Diskussion über Architektur und Urbanität in Europa geradezu herausfordert.

Vor diesem Hintergrund will ArchiLab 2008 die Rolle der Europäischen Union im Kontext von Urbanismus und Architektur aufzeigen und nach der strategischen Rolle von Architektur und Infrastruktur als Instrumente für die städtische und regionale Entwicklung fragen. Im Fokus steht dabei die Beziehung von politischer Zielsetzung und gebauter bzw. visionärer Umwelt.

Die Europäische Union beabsichtigt, den "Organismus Europa" als ein einzigartiges Phänomen in einer globalisierten Welt zu bewahren. Es geht um die Stärkung der europäischen Identität und zugleich um die Förderung europäischer Heterogenitäten. Entstehen soll ein starkes polyzentrisches Europa. Zur Umsetzung dieses Ziels hat die EU diverse Förderinstrumentarien geschaffen wie etwa das Programm INTERREG, eine Initiative des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, das die Geografie Europas zu einem ungewohnten Layout neu ordnet.

"Strategische Architektur" beschreibt in diesem Zusammenhang einen Eingriff, der Veränderungsprozesse auslösen und neue Energien für die Stadt erzeugen soll. Es geht weniger um das Einzelgebäude, es geht vielmehr um die Produktion von Stadt und Region und damit beispielsweise auch um partizipative Momente. Es geht um neue urbane Atmosphären, die über die tradierte Vorstellung von Stadt und Dichte hinausgehen.

Präsentiert werden städtebaulich-architektonische Interventionen in ihrer Verflechtung mit Förderkonzepten und politischen Zielen. Die Fallstudien sind unter drei Typologien zusammengefasst: "Polymerisation", "Implantation" und "Reanimation" - Begriffe, die dem "Organismus Europa" entsprechend dem naturwissenschaftlichen Bereich entlehnt sind und die Restrukturierungsmaßnahmen der EU versinnbildlichen. Die Spannbreite reicht von "Iconicbuildings" über die alltägliche Produktion von Gebäuden bis hin zu experimentellen, visionären Infrastrukturen und subversiven Vorschlägen.

"Polymerisationen" stehen für Netzwerke von Regionen oder Städten, die über nationalstaatliche Grenzen hinausgehen und das Ziel haben, eine gemeinsame Dachmarke zu entwickeln. "Implantationen" stehen für Mikroorganismen, die in die Stadt eingefügt werden und wirtschaftlich wie politisch Kräfte bündeln sollen. Es sind Fremdkörper im Stadtgefüge. "Re-animationen" sollen über die historische europäische Stadt hinaus Entwicklungsimpulse setzen und ein "(Re)-Labeling" von Stadt oder Region herbeiführen.

Gezeigt wird die Ausstellung an zwei Orten in Orléans: Im FRAC Centre (Fond Régional d'art contemporain) und in der Kirche Saint-Pierre-le-Puellier. Das FRAC Centre bildet den inhaltlichen Ausgangspunkt, es präsentiert europäische Visionen und neue räumliche Konstellationen in Europa. Dabei betritt der Besucher eine Art Landschaft aus den geografischen Umrissen der europäischen Regionen des INTERREG-Programms.

Die "Strategischen Architekturen" werden in der Kirche präsentiert. Der Szenografie liegt die organische Metaphorik von Polymerisation, Implantation und Reanimation zugrunde. Die Ausstellungsstruktur befindet sich im Mittelschiff der Kirche, eine Raumsequenz, die sich als Implant in der Kirche liest, ihre Kubaturen als Polymerisation, die Kirche selbst erfährt durch den Raum im Raum eine Reanimation.

Kurator: Prof. Dr. Omar Akbar, Stiftung Bauhaus Dessau; Künstlerische Leitung: Marie Ange Brayer, FRAC Centre; Gestaltung: chezweitz, Berlin; Sponsor: Erco, Paris Am Eröffnungstag findet zum Ausstellungsthema eine interdisziplinäre Konferenz statt. International bekannte Architekten und Urbanisten aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Spanien und der Türkei werden über die Phänomene der Polymerisation, Implantation und Reanimation diskutieren.

Das FRAC Centre - international bekannter Ausstellungsort für zeitgenössische Architektur und urbanistische Fragestellungen - präsentiert ArchiLab gemeinsam mit der Stadt Orléans und der Région Centre seit 1999. In diesem Jahr findet das "Architektur-Laboratorium" zu experimentellen und visionären Tendenzen der Architektur- und Stadtplanung zum achten Mal statt. Orleáns gehört zur Région Centre, mit der das Land Sachsen-Anhalt vor einigen Jahren eine Regionalpartnerschaft vereinbart hat.

Ausstellungseröffnung: 24.10.2008

Öffnungszeiten: 25.10. - 23.12.2008, Dienstag bis Sonntag von 10:00 Uhr - 12:30 Uhr und 13:30 Uhr bis 18:00 Uhr, donnerstags bis 19:00 Uhr.

FRAC Centre; 12, rue de la Tour Neuve; 45 000 Oréans; Collégiale Saint-Pierre-le-Puellier Place du Cloître St. Pierre Le Puellier; 45 000 Orléans

Konferenz: 24.10.2008, 9:00 - 16:00 Uhr; Centre de Conférences, 9 Place du 6 juin 1944, 45 000 Orléans
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