Zum positiven Ergebnis der Stiftung Schönau im Jahr 2023 haben alle Geschäftsbereiche beigetragen. Die Mieteinnahmen aus Wohnimmobilien konnten unter anderem durch Erstvermietungen von Neubauten erneut gesteigert werden, ebenso die Pachteinnahmen und die Erträge aus der Vergabe von Erbbaurechten. Deutlich angestiegen sind die Erlöse aus Immobilienfonds aufgrund von Sonderausschüttungen und zeitverzögerten Ausschüttungen aus dem Jahr 2022. Lediglich der Geschäftsbereich Forst musste wegen deutlich gesunkener Verkaufspreise für Holz einen marginalen Rückgang hinnehmen.
„Unser breit gestreutes Portfolio hat im vergangenen Geschäftsjahr erneut Früchte getragen. Trotz des unterschiedlichen und teils schwierigen Marktumfeldes der einzelnen Geschäftsbereiche konnten wir in Summe die Erlöse steigern und über den Stiftungszweck einen substanziellen Beitrag zur Finanzierung kirchlichen Bauens und von Pfarrstellen in Baden leisten", meint Ingo Strugalla, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Schönau. Positiv wirke sich auch die Verschmelzung der Evangelischen Stiftung Pflege Schönau und der Evangelischen Pfarrpfründestiftung Baden zur Stiftung Schönau zum 1. Januar 2023 aus. Bereits im ersten Jahr waren Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen messbar.
Mehrdimensional wirken
Die Stiftung Schönau hat jedoch keine Renditeoptimierung um jeden Preis zum Ziel. Seit mehr als 460 Jahren wirkt sie mehrdimensional – so auch der Titel des Jahresberichtes. Ihre unternehmerischen Aktivitäten und Investitionen schaffen Wohnraum, die landwirtschaftlichen Flächen stehen für die Produktion von Lebens- und Futtermitteln zur Verfügung. Die nachhaltig bewirtschafteten Stiftungswälder erzeugen Holz als ökologisch sinnvollen Baustoff, sind Lebensraum für Pflanzen und Tiere sowie Erholungsraum für die Menschen in der Region. Und schließlich kommen die Erlöse über den Stiftungszweck den Menschen in den badischen Kirchengemeinden zugute. Dass mit den Investments der Stiftung positive Renditen erzielt werden können, zeigt das Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres.
Investitionen in die Zukunft
Nachhaltig und sozial verantwortlich ist auch die Entscheidung der Stiftung, trotz Baukrise weiterhin dringend benötigten und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Im Berichtsjahr 2023 wurden 14 Wohneinheiten fertiggestellt, drei Wohnbauprojekte mit 85 Wohnungen befanden sich in Bau und weitere 138 Wohnungen und einem Volumen von rund 57 Mio. Euro in Planung. Ein Teil der Wohnungen soll als geförderter Wohnraum, bzw. im preisgedämpften Segment angeboten werden.
Neue Chancen
Eine Chance, Klimaschutz und wirtschaftliche Notwendigkeiten zu verbinden, ist die verstärkte Nutzung geeigneter Forstflächen der Stiftung als Standorte für Windenergieanlagen. Neben der Erzeugung erneuerbarer Energien sind die Pachteinnahmen deutlich höher als bei einer rein forstwirtschaftlichen Nutzung. In Kooperation mit der Stadt Mosbach wurde die Planung eines Windparks mit neun Windrädern angestoßen, von denen sechs auf Flächen der Stiftung Schönau errichtet werden sollen. Eine große Chance zur Optimierung bietet ein Dachfonds der Evangelischen Landeskirche in Baden und der Stiftung Schönau, mit dessen Planung im Berichtsjahr 2023 begonnen wurde. In diesen werden die Immobilienfonds der beiden Partner eingebracht und gemeinsam weiterentwickelt.
Optimistischer Ausblick
Auch in Zukunft warten große Herausforderungen auf die Stiftung Schönau. Die für eine Klimaneutralität erforderliche Dekarbonisierung des Gebäudebestandes und der weitere Umbau des Stiftungswaldes zur Bewältigung des Klimawandels werden viel Geld kosten und erhebliche Ressourcen binden. Trotzdem bleibt der Ausblick auf die nächsten Jahre verhalten optimistisch. „Mit Blick auf die letzten beiden krisengeprägten, aber dennoch erfolgreichen Geschäftsjahre wird die diversifizierte Vermögensstruktur der Stiftung Schönau auch in Zukunft ein Stabilitätsanker der kirchlichen Finanzierung sein“, ist Strugalla sicher.