Erfolgreich wird seit Jahren in ausgewählten Kliniken eine zytometrische Methode nach Prof. Dr. Schulz für den Nachweis von Frühstadien der Alzheimer Demenz in der Diagnostik eingesetzt – auch wenn noch gar keine klinischen Symptome zu verzeichnen sind. Neuere Forschungen belegen jedoch, dass zu dem Zeitpunkt, wo an Blutzellen ersichtliche Veränderungen im Zentralnervensystem abzulesen sind, die Gehirnareale schon längst geschädigt sind, da die Nervenzellen schon frühzeitig ihre synaptischen Verknüpfungen verlieren. Um eine wesentliche Verbesserung der Nachweistechnik zu erreichen, soll im Rahmen des Entwicklungsvorhabens die Genetik der Alzheimer Demenz in die Analytik einbezogen werden. Hierbei spielt die langjährige Kooperation der beteiligten Partner im Bereich der Entwicklung von gendiagnostischen Tests eine bedeutende Rolle. Die Alzheimer Demenz ist ein international sehr intensiv bearbeitetes Thema, welches durch eine sich rasch verändernde Altersstruktur in den kommenden Jahren an klinischer Relevanz gewinnen wird. Daher soll innerhalb von zwei Jahren der klassische Blutzelltest, der bisher sehr aufwändige, teure apparative Messungen notwendig machte und daher nur bei wenigen Patienten angewendet wurde, ersetzt werden. Das Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines molekulardiagnostischen Komplettsystems für die Alzheimer-Diagnostik, welches dann auch schnell in die klinische Praxis überführt werden soll.
Prof. Dr. Jörg Schulz
Prof. Dr. med. Jörg Schulz, geb. 1945, leitet die Geriatrische Klinik am HELIOS Klinikum Berlin-Buch. Seine Kenntnisse und Forschungsergebnisse beziehen sich besonders auf das Fachgebiet Geriatrie, Innere Medizin und Kardiologie sowie präventive und rehabilitative Medizin. Er ist Präsident der Internationalen Gesellschaft für Präventivmedizin e.V., Ehrenpräsident der Europäischen Vereinigung für aktives Anti aging, Ehrenpräsident der Deutschen Gesellschaft für Präventivmedizin e.V. und 2. Vizepräsident der Europäischen Liga für ein sicheres Patienten-Therapie-Selbstmanagement e.V.