Das vielseitige Pavel Haas Quartett, beheimatet in Prag, wird die klanglich verspielten und witzigen Charakterstudien darbieten. Mit seinem breiten Repertoire feiert das Quartett auf vielen Konzertpodien der Welt Erfolge. 2007/08 gehörten die Musiker zu den »Rising Stars« der Europäischen Konzertsaal-Vereinigung, ihre Einspielungen wurden mit dem Gramophone Award sowie 2009 in Cannes mit dem MIDEM Classical Award für die beste Kammermusikeinspielung des Jahres ausgezeichnet.
Weiter geht es in volkstümlicher Weise. Ludwig van Beethoven komponierte die drei Quartette op. 59 im Jahr 1806 und widmete sie dem Grafen Andreas Kyrillowitsch Rasumowsky, der seinerzeit russischer Gesandter am österreichischen Hof war. Die Trias wurde unter dem Namen »Rasumowsky-Quartette« weltbekannt. Auch der Beiname »Russische Quartette« ist geläufig, verarbeitet das Finalthema des 1. Quartettes doch ein schwermütiges russisches Lied. Jedoch wäre Beethoven nicht Beethoven, würde er motivisches und melodisches Material nicht ganz bewusst, aber unaufdringlich in seine klassischen Techniken integrieren.
Dmitri Schostakowitschs 10. Streichquartett hingegen ist ein sehr verhaltenes Werk. Er komponierte es in Armenien auf einer Kur. Bis auf einige vitale Momente, wie das Kopfmotiv des Allegretto oder das entfernt tänzerische Thema des letzten Satzes, zeigt sich die Grundgestalt dieses Quartetts recht düster, gar gespenstisch. Melodiebögen führen abwärts, immer wieder taucht ein Hämmern in den Begleitstimmen auf - und auch die angestimmte Passacaglia mit Violinsoli ist voller Wehmut.
Streichquartett International
Pavel Haas Quartett
Benjamin Britten Drei Divertimenti für Streichquartett
Ludwig van Beethoven Streichquartett F-Dur op. 59 Nr. 1
Dmitri Schostakowitsch Streichquartett Nr. 10 As-Dur op. 118
DO 11.02.10 | 20.00 Uhr | Konzerthaus Berlin, Kleiner Saal