Klaus Brähmig, CDU-Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, hatte vor der Feier auf dem Stuttgarter Schlossplatz noch einen Abstecher ins „Haus der Heimat“ gemacht, wo dem Vertriebenenpolitiker von Hartmut Liebscher, dem Landesgeschäftsführer des Bundes der Vertriebenen Baden-Württemberg, die Arbeit der Kultur-und Bildungseinrichtung zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa vorgestellt wurde. Begleitet von seinen Kollegen aus dem Deutschen Bundestag, Karin Maag, Stadträtin Iris Ripsam und Dr. Stefan Kaufmann, besichtigte Klaus Brähmig die vielbeachtete öffentliche Spezialbibliothek des „Hauses der Heimat“ und ließ sich von Hartmut Liebscher einen Einblick in die vielseitigen Aufgaben des „Hauses der Heimat“ für die einzelnen Landsmannschaften geben.
An der Gedenktafel vor dem Neuen Schloss auf dem Stuttgarter Schlossplatz, würdigte dann Klaus Brähmig als diesjähriger Festredner, den 67.Jahrestag der Unterzeichnung der „Charta der deutschen Heimatvertriebenen“ am 5.August 1950. Dabei erinnerte der Christdemokrat an die grundlegenden Ziele der „Charta“, die neben dem Verzicht auf Rache und Vergeltung, die Unterstützung der Herbeiführung eines freien und geeinten Europas und die Beteiligung am Wiederaufbau Deutschlands und Europas zum Inhalt hatten, trotz der noch frischen Erinnerungen an das widerfahrene Leid und Unrecht der Vertreibung und dem Verlust der Heimat. Klaus Brähmig, der in der Sächsischen Schweiz-Osterzgebirge aufgewachsen ist, wo in der damaligen DDR bei Vertriebenen ausschließlich verharmlosend von „Umsiedlern“ gesprochen werden durfte, ließ dazu die zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörer auf dem Stuttgarter Schlossplatz wissen, dass selbst noch im Jahre 1947 in seiner Heimat Woche für Woche am Bahnhof in Pirna Transporte mit jeweils 1.500 Ungarndeutschen ankamen, deren Anzahl sich bis Ende 1948 auf weit über 30.000 Personen summierte und zu dessen Gedenken an diese Ereignisse in wenigen Wochen in Pirna eine Gedenktafel eingeweiht werden soll.
Der CDU-Politiker erinnerte aber auch daran, dass die Mitglieder der Erlebnisgeneration von Flucht und Vertreibung einen großen Anteil an der positiven Entwicklung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg habe. So begrüßt Klaus Brähmig auch den „Nationalen Gedenktag zur Erinnerung an die Opfer von Flucht und Vertreibung“, der, im Jahre 2015 eingeführt, sich mit dem „Weltflüchtlingstag“ der Vereinten Nationen deckt. Neben der Würdigung des Schicksals der deutschen Heimatvertriebenen und Flüchtlinge, werde an diesem Tag ganz selbstverständlich auch der aktuellen Flüchtlingssituation in der Welt Rechnung getragen. Dennoch müsse dabei jeder Vergleich mit der Situation vor 70 Jahren entschieden zurückgewiesen werden, kamen doch damals Deutsche zu Deutschen, weshalb die Herausforderungen der heutigen Zeit, wo Menschen aus deutlich anders geprägten kulturellen Räumen und mit vielfach muslimischen Glauben zu uns kommen, nicht mit Parallelen zur deutschen Flucht und Vertreibung relativiert werden sollten.
Dem Vorsitzenden der Gruppe der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, liegt natürlich auch sehr viel daran, dass die Erinnerung an den historischen deutschen Osten und seine Kultur und Geschichte für künftige Generationen bewahrt und erfahrbar gemacht wird. Wichtig sei deshalb der weitere Aufbau der Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ in Berlin, wo Klaus Brähmig sich dafür stark macht, dass in der künftigen Dauerausstellung im Berliner „Deutschlandhaus“ die Flucht und Vertreibung der Deutschen nicht nur einen sondern vielmehr den Schwerpunkt bilden wird. Dabei hofft der Christdemokrat, dass auch das Originaldokument der „Charta der deutschen Heimatvertriebenen“ in der Ausstellung seinen Platz finden wird.
Mit einem Grußwort von Hartmut Liebscher sowie einem abschließenden Appell von Albert Reich vom Bund der Vertriebenen, der auch an die besondere Stimmung erinnerte, die unter den 150.000 deutschen Heimatvertriebenen herrschte, die mit seinem Vater und ihm die Verkündung der „Charta“ im Hof des zerstörten Neuen Schlosses in Stuttgart erlebten, ging dann die Feierstunde zu Ende, die mit dem Deutschlandlied ausklang.
Helmut Heisig - UdVF - Stuttgart -
Fototexte (Fotos von Helmut Heisig):
Foto 01: Der Vorsitzende der Gruppe der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Klaus Brähmig MdB (CDU), besuchte das „Haus der Heimat“ in Stuttgart.
V.l.n.r.: Klaus Brähmig MdB (CDU), Karin Maag MdB (CDU), Hartmut Liebscher (Landesgeschäftsführer des Bundes der Vertriebenen Baden-Württemberg, Stadträtin Iris Ripsam MdB (CDU) und Dr. Stefan Kaufmann MdB (CDU).
Foto 02: Feierstunde am Jahrestag der Verkündigung der „Charta der deutschen Heimatvertriebenen“ am 5.August 2017:
Der Vorsitzende der Gruppe der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Klaus Brähmig MdB (CDU), hielt die Festrede an der Gedenktafel vor dem Neuen Schloss auf dem Schlossplatz in Stuttgart.
Rechts die Landes-und Kreisvorsitzende der Union der Vertriebenen und Flüchtlinge Baden-Württemberg, die CDU-Bundestagsabgeordnete, Stadträtin Iris Ripsam. Links der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr.Stefan Kaufmann, der Vorsitzende der Stuttgarter CDU-Gemeinderatsfraktion, Alexander Kotz und die CDU-Bundestagsabgeordnete, Karin Maag.
Foto 03 : Feierstunde am Jahrestag der Verkündigung der „Charta der deutschen Heimatvertriebenen“ am 5.August 2017:
V.l.n.r. : Hartmut Liebscher, Arnold Tölg MdL a.D. (CDU), Reinhold Frank, Julian Würtenberger, Karl-Wilhelm Röhm MdL (CDU), Konrad Epple MdL, (CDU), Karin Maag MdB (CDU), Festredner Klaus Brähmig MdB (CDU), Dr. Stefan Kaufmann MdB (CDU), Stadtrat Alexander Kotz (CDU), Stadträtin Iris Ripsam MdB (CDU), Albert Reich, Siegbert Alber MdEP a.D. (CDU), Erika Reinhardt MdB a.D. (CDU), Hans-Werner Carlhoff Regionalrat a.D. (CDU), Christoph Zalder, Franz Longin MdL a.D. (CDU), Waltraud Illner, Ulrich Klein, Herbert Preisenhammer, Dr. Inge Gräßle MdEP (CDU) und Alt-Stadträtin Bärbel Häring.