Ein Job im Hafen – das klingt nach Muskeln, Schweiß und derben Sprüchen. Nicht gerade ein Umfeld, in dem Frauen ihren Traum-Arbeitsplatz suchen. Cornelia B. hat ihren gerade dort gefunden: am Containerterminal Eurogate. Ihre Aufgabe ist das Löschen und Beladen der Containerschiffe. Was dutzende Hafenarbeiter früher mit viel Muskelkraft machten, bewegt Cornelia B. heute mit links, mit dem Joystick ihres Lastenkrans. Die 38-Jährige ist eine von insgesamt 58.000 Beschäftigten, die im Hafen arbeiten.
Vielleicht am überraschendsten am Hafen sind die Dimensionen – und ganz besonders die Größe der Schiffe, die nirgends deutlicher wird als wenn die „Queen Mary 2“ ihren 345 Meter langen Schiffskörper durch den Elbkanal zum Kreuzfahrtterminal in die Hafencity schiebt. Sie ist das größte Passagierschiff der Welt und hat 2.650 Passagiere an Bord.
Joachim K., Leiter des Hamburger Cruise Centers, weiß, warum die Hamburger beim Anblick des Kreuzfahrtgiganten ganz entgegen ihrer nordischen Zurückhaltung aus dem Häuschen geraten: „Es war Liebe auf den ersten Blick, als die QM2 2004 zum ersten Mal in Hamburg einlief.“
Daran kann sich auch Kay K., Tauchgruppenführer der Hamburger Polizeitaucher, noch gut erinnern. Für den Taucher und sein Team gibt es unter Wasser immer viel zu tun. „Die Leute glauben, wenn sie etwas ins Wasser werfen, dann ist es verschwunden. Irrtum! Wir finden alles, selbst Patronenhülsen und Schmuckstücke und wenn wir dafür den schlammigen Grund durch ein Suchgitter schütteln müssen!“ Regelmäßig sind die Polizeitaucher auch für die Drogenfahndung im Einsatz. Besonders Schiffe aus Lateinamerika werden akribisch untersucht.
Süddeutsche Zeitung TV über den Hamburger Hafen: das Panoptikum der Gesichter und Gegensätze.
Autoren: Julia Bauer, Thomas Wedmann Moderatorin: Petra Glinski