Aktuelle Verbraucherumfragen, darunter die des Kölner Handelsforschungsinstituts IFH, zeigen aber eine geringere Relevanz des Aktionstags und dies nicht etwa aufgrund eines höheren Nachhaltigkeitsbewusstseins auf Verbraucherseite. Grund seien stattdessen die ganzjährigen Dauerniedrigpreise von Online-Händlern aus dem asiatischen Raum. Der europäische Markt wird aktuell mit Billigware dieser Plattformen überflutet und allein aufgrund der schieren Menge, der oft unter Nutzung der Zollfreigrenze von 150 Euro versandten Pakete, ist eine Marktüberwachung kaum möglich. Die Plattformen arbeiten zudem mit Kampfpreisen und glücksspielähnlichen Marketingaktionen. Zuletzt hat die EU-Kommission den Online-Marktplatz Temu aufgefordert, seine Verkaufspraktiken in Einklang mit dem EU-Verbraucherrecht zu bringen.
Südwesttextil hatte bereits im September klare Regeln sowie schärfere Kontrollen und Regulierungen gegenüber außereuropäischen Online-Handelsplattformen gefordert, um einen fairen Wettbewerb zu sichern. Vor dem Hintergrund der aktuellen Umfragen betont Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner: „Die Verbraucherwahrnehmung zeigt, welche Auswirkungen Dumpingpreise auf die Preiswahrnehmung der Endkundinnen und Endkunden haben. Wir brauchen eine konsequente Anwendung und Kontrolle der EU-Standards in den Bereichen Menschenrechte, Umwelt, Produktsicherheit sowie der Vorschriften im Bereich Verbraucherrecht, Zoll und Steuern. Während die europäischen Unternehmen im Bürokratiestrudel ertrinken, überschwemmen die außereuropäischen Online-Plattformen den Markt im Rahmen eines ganzjährigen Black Fridays.“