Rückläufige Wintersaison
Nach der erfreulichen Sommersaison 2010 (1. Halbjahr) mit einem Anstieg der Übernachtungen um 2.5% machte sich im 2. Halbjahr (Winter 2010/11) der starke Schweizer Franken mit einem Rückgang der Übernachtungen von -6.3% zunehmend bemerkbar. Im Gesamtjahr konnten nur Grindelwald mit + 9.1% und Flims mit +2.7% die Logiernächte steigern; Wengen konnte sein Volumen halten. Die übrigen Bündner Betriebe verzeichneten Rückgänge zwischen 6.6% (Davos) und 8.9% (Klosters). Die Bettenauslastung aller Betriebe reduzierte sich von 60% auf 57%. Dieser Wert dürfte dennoch über dem schweizerischen Durchschnittswert der 4-Sterne-Ferienhotels liegen.
Wieder mehr Logiernächte japanischer Gäste
Die Nachfrage aus dem Inland lag mit 120'000 Übernachtungen (-1.4%) weiterhin auf überdurchschnittlichem Niveau. Dies entspricht unverändert einem Anteil von 47% am Gesamtaufkommen. Der deutsche Markt verzeichnete einen starken Rückgang von 8.2%, was noch einem Anteil von 20% entspricht (Vorjahr: 22%). Der dritt grösste Markt, Grossbritannien, verlor 6.3% und lag damit bei einem Marktanteil von 8.7% (Vorjahr: 9.3%). Japan legte 43% zu und erreichte so einen Marktanteil von 6.9% (Vorjahr: 4.8%). Zugenommen haben ebenfalls die Übernachtungen aus dem übrigen Fernost.
Weiterhin beachtliche Kostendisziplin
Unter Einbezug des neuen Hotels in Zermatt reduzierte sich der Bruttobetriebsgewinn (GOP) aufgrund der rückläufigen Volumen und Erlöse dank reduzierten Kosten konsolidiert nur um CHF 0.4 Mio. oder 4.6% auf CHF 7.2 Mio. Damit ermässigte sich die GOP-Marge leicht von 17.2% auf 16.6%. Der Rückgang lässt sich ausschliesslich auf das Wintergeschäft zurückführen (-CHF 0.7 Mio.).
Zufriedenstellender Reingewinn
Der um CHF 0.4 Mio. tiefere Bruttobetriebsgewinn führte, dank etwas tieferen Steuern, zu einem 'nur' um CHF 0.3 Mio. kleineren Reingewinn von CHF 0.9 Mio. Die damit erzielte Reingewinnquote von 2.0% Umsatzprozenten (Vorjahr: 2.8%) dürfte auch über dem Branchenschnitt liegen.
Grosse Investitionen für Gästekomfort und Nachhaltigkeit
Beachtliche CHF 5.4 Mio. wurden für Neu- und Ersatzinvestitionen verwendet (Vorjahr: CHF 15.9 Mio., primär bedingt durch den Erwerb des neuen Hotels in Zermatt). Im Mittelpunkt stand die Sanierung von Wasserleitungen und Bädern in Grindelwald, in Arosa die Renovation des Hallenbads sowie die Vorlaufkosten für die Umbauarbeiten der Küche und des Speisesaales. Des Weiteren wurde in Zermatt die Erdbebensicherheit erhöht, in Davos eine neue Wäschemange angeschafft und in Flims Zimmer-Renovationen getätigt. Für den Unterhalt der Immobilien, Mobilien und Maschinen wurden mit CHF 2.7 Mio. im Vergleich zum Vorjahr (CHF 3.3 Mio.) etwas weniger Mittel eingesetzt.
Unverändert hohe Gästezufriedenheit
Die über 12'000 eingegangenen Gästefragebogen entsprechen einer Rücklaufquote von 29% im Sommer und 25% im Winter. Das Resultat zeigt eine insgesamt erfreuliche, gegenüber dem Vorjahr unverändert hohe Gästezufriedenheit. Dies bestätigt auch die Benotung des Gesamteindrucks mit 5,78 (Vorjahr: 5,77) bei einem Maximum von 6.0.
Weiterhin Zahlung einer Dividende
Unter Berücksichtigung des Rückgangs des konsolidierten Gewinns und der Unsicherheit über die Entwicklung des Wechselkurses bzw. der Nachfrage nach Logiernächten schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 29. September 2011 in Davos (Sunstar Parkhotel, 11.15 Uhr) eine Bar-Dividende von CHF 10 (Vorjahr: CHF 20) pro Aktie vor. Zudem erhalten die Aktionäre wiederum die traditionelle Natural-Dividende in Form eines Hotelbons von CHF 30 pro Aktie.
Verhaltene Perspektiven
Die Sunstar Hotelgruppe rechnet im laufenden Geschäftsjahr (Sommer 2011 und Winter 2011/12) noch nicht mit einem Aufschwung bei der Nachfrage. Die seit Mai 2011 laufende Sommersaison zeigt - auf vergleich-barer Basis, also ohne das vorübergehend geschlossene Arosa und das neue Zermatt - bis Ende Juli einen leichten Anstieg der Logiernächte um 2% (Umsatz + 1%). Der Buchungsstand für die verbleibenden Monate liegt ebenfalls noch etwas über dem Vorjahresniveau. Je nach Wetter und Kurzfristgeschäft dürfte die Sommersaison damit mindestens zufriedenstellend verlaufen. Der Buchungsstand für die Winterssaison bereitet mit -18% allerdings zunehmend Sorgen. Ebenfalls sind, aufgrund von gestiegenen Personalauf-wendungen, hervorgerufen durch neue arbeitsrechtliche Auflagen, Mehrkosten nicht zu vermeiden.
Link zum 43. Geschäftsbericht der Sunstar-Holding AG von 2010/11: http://www.sunstar.ch/...